Die größte Schwachstelle an Stoffpuppen ist häufig die Nase. Zumindest ist mir noch kein heißgeliebtes Exemplar untergekommen, dessen Nase nicht wenigstens grau-verschmutzt, fadenscheinig oder gar löchrig war. Das ist normal, ein Zeichen von Liebe, und liegt in der Natur des Materials.
So eine kaputte Nase muss nicht unbedingt repariert werden und macht in der Regel noch viele Jahre mit, ohne dass der Stoff lange Laufmaschen zieht. Aber es gibt natürlich Möglichkeiten. Eine – das klassische Stopfen – findet ihr in einem meiner meistgeklickten Beiträge „Heile, heile Näschen“.
Eine weitere Möglichkeit ist das Aufnähen eines Flickens, der die offene Stelle abdeckt. Auf diese Methode hat mich Julia von Julisachen aufmerksam gemacht (die auch toll Puppen repariert) und hier teile ich sie mit euch. Für Anfängerinnen ist sie sicher nichts, geübte Hände können damit aber zu einem guten, lange haltbaren Ergebnis kommen.
Und so geht’s
Ihr braucht Trikotstoff in der Hautfarbe eurer Puppe (am besten das Originalmaterial), eine feine Nähnadel und passendes Nähgarn, z. B. Extra Stark von Gütermann.
Den Durchmesser der Nase ermitteln, ca. 10 mm zugeben und ein entsprechend großes kreisrundes Stück Stoff zuschneiden. Mit einer Stecknadel auf der Nase fixieren und darauf achten, dass die Stoffrippen in die gleiche Richtung laufen wie beim Rest des Gesichtes.
Einen circa 25 cm langen Faden zuschneiden und einen Knoten in das Ende machen. Den Faden auf die Nadel nehmen und an der offenen Stelle an der Nase befestigen.
Den Flicken rundherum im Matratzenstich festnähen. Dabei den Stoff Stück für Stück nach innen schlagen und mit kleinen, feinen Stichen fixieren. Je nach gewünschter Größe könntet ihr vor Beenden der Naht die Nase auch noch vorsichtig mit etwas Wolle füllen. Zum Schluss den Faden sichern und verstechen und das Wangenrot auffrischen.
Noch ein Hinweis: Der Flicken wird auf dem graugeliebten Stoff wahrscheinlich erst einmal etwas heller erscheinen, mit der Zeit aber nachdunkeln und sich dem Teint anpassen.
Vielen Dank an die Familie von Puppe Käthe, die mein Modell für dieses DIY sein durfte!
Alle Details zu meinem Reparaturangebot findet ihr hier, weitere Beiträge zum Thema hier.