15. Februar 2017

Mit Mariengold gemacht #5 (PuppenMITmacherei-Ausgabe)

In dieser Reihe zeige ich Puppen, die andere Menschen mit meinen E-Books oder in meinen Kursen hergestellt haben. Diese Ausgabe ist der PuppenMITmacherei gewidmet, einer jährlich stattfindenden Aktion von NATURKINDER und Mariengold im Internet, bei der wir (also die Teilnehmerinnen und Caro und ich) gemeinsam Puppen nähen und darüber auf unseren Blogs und in den sozialen Netzwerken berichten. Im Juni geht’s wieder los.

1 Mit Hand und Herz, das ist Ritas Motto. Die Schweizerin war schon das zweite oder dritte Mal bei der PuppenMITmacherei dabei und stellt hier ihr Goldstück von 2016 vor.

2 Für ihre Puppen hat Waltraud eine richtige kleine Puppenstube eingerichtet. Neu dort eingezogen ist Amaya, die sie mit meinem Baby Twink E-Book hergestellt hat.

3 Barbara von Barbarillia war schon einmal bei mir im Kurs in Berlin. Ihre Puppe Marilenchen hat sie nach dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker von Sibylle Olfers in der PuppenMITmacherei angefertigt.

4 Diese Puppe hat Tessa für ihren Sohn zu Weihnachten gemacht. Weihnachten ist immer ein großes Thema in der Aktion, sicher auch weil das Finale im Dezember stattfindet.

5 Auch Lena von Wurzelfein hat für ihr Söhnchen gewerkelt. Über die Puppe schrieb sie mir später: „Und schau mal die Ähnlichkeit! Ich finde es immer wieder unfassbar, wie die Puppen ganz von selbst den Kindern ähneln.“

6 Im Laufe der PuppenMITmacherei bekommen Caro und ich auch immer liebe Post von Frauen, die keinen Blog haben, uns aber per E-Mail auf dem Laufenden halten.

7 Dieser Rotschopf heißt Ylvie, ein Top-Ten-Puppenname, wenn ihr mich fragt. Angefertigt wurde die Puppe von Franziska mit meinem Mitzi E-Book, auf ihrem Blog hat sie über ihr Puppennähabenteuer berichtet.

8 Von solchen Abenteuern weiß auch Sandy zu berichten, eine ganz liebe Stammkundin. Ihr Projekt für 2016 war eine Filzkopfpuppe nach Charlie Bo.

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinen Shops bei Dawanda und Etsy, mein Kursangebot hier, alle Beiträge dieser Reihe hier.


7. Dezember 2016

PuppenMITmacherei 2016: Finale

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Welcome to the final meeting of the „PuppenMITmacherei“, a doll make-along by NATURKINDER and Mariengold. We are now coming to the end of our beloved craft campaign and finally want to share the bounty of our labor. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or social media, please don’t forget to link your article at NATURKINDER today. Caro and I thank you with all our hearts for joining this project (or just enjoying it in silence) and wave goodbye until next year. We wish you much pleasure with your dolls and with making even more dolls in the future.

Herzlich Willkommen zum letzten Treffen der PuppenMITmacherei von NATURKINDER und Mariengold. Die Puppen sind längst fertig genäht und eingekleidet und wurden bestimmt schon bestaunt und beschnuppert, vielleicht auch geküsst und getauft. Heute haben sie endlich ihren großen Auftritt vor Puppennähverliebten aus aller Welt!

Wenn ihr bei der PuppenMITmacherei dabei seid und auf eurem Blog oder in den sozialen Medien darüber berichtet, vergesst nicht, eure Beiträge zum heutigen Thema bei NATURKINDER zu verlinken. Dort gibt es auch eine tolle Verlosung zum Abschluss.

Roxy

In den letzten sechs, sieben Monaten (eigentlich war es noch länger) habe ich eine spannende Reise unternommen, die mich einmal von den Mariengold Puppen zu den Jess Brown Rag Dolls und wieder zurückgeführt hat. Nachdem ich sie das erste Mal gesehen hatte, war es um mich geschehen. Es ging eine Faszination von diesen Puppen aus, wie ich es vorher noch nie erlebt habe, auch nicht in der Zeit vor Mariengold, als mich die Arbeit einer Handvoll bemerkenswerter Puppenmacherinnen aus Deutschland dazu inspirierte, mich selbst auf diesen Weg zu begeben. Das hier war anders. Die Jess Brown Rag Dolls hatten etwas ganz Besonderes. Und ich wollte verstehen, was es war.

Es war unheimlich spannend, mich über einen längeren Zeitraum intensiv mit dem Werk einer anderen Designerin auseinanderzusetzen. Herauszufinden, was verbindet und was unterscheidet, erzählt einem auch etwas über die eigene Arbeit und darüber, wohin es in Zukunft gehen könnte. Das Ganze fühlte sich ein bisschen an wie eine Unterhaltung mit Jess. Gute Dinge entstehen ja vor allem im Dialog. Das habe ich in den letzten Jahren mit Mariengold immer wieder erlebt. Erst im Austausch mit anderen bekommen wir eine Ahnung davon, was es bedeutet, Mensch zu sein, was es heißt, wir selbst zu sein. Und so war es auch hier.

Über die Beschäftigung mit meiner Faszination für die Rag Dolls bin ich meinen eigenen Puppen sehr nahe gekommen, habe gesehen, was sie in ihrer Essenz ausmacht, was ich an ihnen mag und was ich gern verändern und ausprobieren möchte. Darüber hinaus habe ich einmal mehr verstanden, was mir die Puppenmacherei bedeutet und was ich damit in der Welt bewirken möchte. Das war unheimlich schön und berührend. So kam ich von der Bewunderung des Werks eines anderen Menschen zu dem Wunder meiner eigenen Hände und meines Herzens.

Und das ist auch die Geschichte von Roxy, der Puppe, die ich in dieser PuppenMITmacherei angefertigt habe. Roxy war mir Gefährtin, Spiegel, Forschungsobjekt, Goldstück, Augenschmaus und Lehrmeisterin auf dieser wundersamen Reise von mir zu mir, auf der ich erfahren habe, dass ich immer genau richtig bin, wo ich gerade bin.

Wie es weitergeht

Caro und ich wünschen euch und euren Kindern ganz viel Freude mit den Puppen. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr der Puppenmacherei verbunden bleibt – mit euren Händen oder in Gedanken – und auch im nächsten Jahr wieder dabei seid. Caro und ich freuen uns schon riesig auf 2017!

Zum Schluss ich möchte mich von Herzen bedanken bei Caro, mit der die PuppenMITmacherei auszurichten immer wieder das reinste Vergnügen ist, bei Anita für das antike Leinen von ihrem Dachboden, das ich für die Hülle meiner Rag Doll verwendet habe, bei Laura für die Überraschungstüte mit den wunderschönen Vintage-Stoffen für die Kleidung, bei Jess Brown für das Interview und ihre Inspiration und last but not least bei ihrer Assistentin Kim für den superfreundlichen E-Mail-Austausch.

Mein Dank gilt natürlich auch euch, meinen Leserinnen und Lesern, den Menschen, die bei dieser PuppenMITmacherei aktiv dabei waren sowie allen stillen Genießerinnen und Genießern.

Noch eine letzte Bitte: Wenn ihr in dieser oder einer der letzten PuppenMITmachereien eine Puppe nach einem Entwurf von Mariengold genäht habt, würde ich mich freuen, wenn ihr davon ein Bild an hello@mariengold.net schicken würdet. Für Januar oder Februar plane ich eine Extraausgabe meiner Reihe Mit Mariengold gemacht, sozusagen die PuppenMITmacherei-Edition. Dafür brauche ich aber eure Unterstützung und bedanke mich schon einmal im Voraus.

Mehr zu PuppenMITmacherei findet ihr hier.


30. November 2016

Interview: „I want them to feel created, not just sewn.“

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Wenn mir Dinge etwas bedeuten, sie mir Freude schenken und mein Herz ansprechen, dann interessieren mich immer auch die Menschen dahinter. Jess Brown ist so ein Mensch. Sie ist die Designerin der Rag Dolls, die Caro von NATURKINDER und ich in der diesjährigen PuppenMITmacherei anfertigen.

Es schwingt viel mit von Jess in ihren Puppen, dem DIY-Buch und den Geschichten von Lulu & Pip und Kiki & Coco in Paris. Ich wußte gleich: Diese Frau hat ein feines Gespür für Kinder und Kindheit, einen unverwechselbaren Sinn für das Schöne sowie Herz und Hand für jedes kleinste Detail und das große Ganze. Ich bin ein großer Fan und freue mich sehr, dass sie sich Zeit für ein kleines Interview genommen hat.

What is your background as an artist? How did you get to doll making?
My background is actually in teaching. I studied early childhood development and worked for 11 years in that field. I specialized in the Reggio Emilia approach which was very hands on. I was very drawn to creating inspired and sophisticated art and toys for children.

How does a typical Jess Brown rag doll look like? And how does it feel to play with it?
The jess brown rag dog definitely has a signature look which has remained unchanged since I created the pattern nearly 18 years ago. Very long and lanky limbs, a spoon shaped head with embroidered star eyes and a felt heart shaped mouth. The hair is reclaimed sweater sewn tight to the head in a bob style. The dolls I create are stuffed with a corn fiber. The stuffing I use is a bit dense and gives the doll a sturdy feeling. I think these qualities make the dolls timeless, not trendy.

What makes a doll a valuable toy for you?
I think that our dolls are a valuable toy because each one is made with such care and intention. I think that both children and adults recognize that. The doll then gains its truest value once it finds its home. A child connecting with the doll is priceless.

Do you have a special tip for doll making? What are the aspects you pay attention to the most when making a doll?  
The biggest tip I have for doll making is to have patience with yourself. Don’t worry about following rules. Trust your instinct and be patient as the doll unfolds. This keeps the process special. You can feel it in the finished work. For me, I pay most attention to the face as that’s the part I think most people connect to first. I also spend quite a bit of time and thought on the outfits. I want them to feel created, not just sewn.

How will it go on with your dolls in the future?
I’m not sure. I take each moment as it comes. The dolls bring so much joy to the people who buy them. I can’t imagine not continuing to have that in my life.

Thank you, Jess, for all your inspiration.

© Bilder Jess Brown Design

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


2. November 2016

PuppenMITmacherei 2016: Anfertigung der Kleidung

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Welcome back to the November meeting of the „PuppenMITmacherei“, a doll make-along by NATURKINDER and Mariengold. The dolls are now completed and ready to be dressed. Time to play with fabrics and yarns, colors and patterns! For the clothes for my Jess Brown rag doll I had the pleasure to work with a surprise vintage fabric bag from a good friend of mine. Laura knows me well and chose quite the right material. So happy with the result. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or social media, don’t forget to link your article at NATURKINDER today. Caro and I wish you great joy in making your doll outfits today.

Herzlich Willkommen beim November-Treffen der PuppenMITmacherei von NATURKINDER und Mariengold. Die Puppen sind jetzt fix und fertig genäht. Sie sind bestens in Form, schauen mit wachen Augen in die Welt und schütteln kräftig ihr Haar für euch (das schreibe ich, weil ich dieses Jahr besonders viele wilde Kreationen entdeckt habe). Die ein oder andere Puppe lag vielleicht auch schon in den Armen ihres Kindes, wurde geherzt und beküsst oder hat bereits einen Namen.

Was jetzt noch fehlt, ist die Kleidung. Eine Lieblingsaufgabe. Denn es darf nach Herzenslust gespielt werden mit Stoffen und Garnen, Farben und Mustern. Neben Gesicht, Haaren und Details, um die es bei unserem letzten Online-Date ging, ist die Kleidung eine wunderbare Möglichkeit, die Persönlichkeit einer Puppe herauszuarbeiten, die individuellen Vorstellungen der Kinder umzusetzen oder gleich mit ihnen gemeinsam zu werkeln. Kinder gehen da mit ganz viel Freude, Kreativität und Improvisationtalent heran und zaubern aus dem, was gerade da ist, das, was sie sich wünschen. Let’s fetz!

Wenn ihr bei der PuppenMITmacherei dabei seid und auf eurem Blog oder in den sozialen Medien darüber berichtet, vergesst nicht, eure Beiträge zum heutigen Thema bei NATURKINDER zu verlinken.

Kleidung

Das Beste an so einer Jess Brown Rag Doll ist das Einkleiden. Die Puppe ist recht schnell genäht (wenn man einmal von dem mühseligen Wenden der dünnen Ärmchen absieht) und dann kommt schon die Kür und der Spaß kann beginnen.

Bei mir ging die Freude schon lange vor der Kleiderplanerei los, als meine Freundin Laura mir eine Überraschungstüte mit Vintage-Stoffen überreichte. Ich weiß noch genau, wann und wo das war, nämlich Ende September vor dem Photoautomaten in der Kulturbrauerei, in dem wir die Bildstreifen für unsere Landpartie für Puppennähverliebte knipsten. Es war ein herrlich warmer Tag und beim ersten Blick in das Tütchen ergriff mich große Vorfreude auf den goldenen Herbst, denn genau solche Farben erspähte ich da.

Dass ich Laura nach Stoffen fragen würde, wusste ich schon beim ersten Schnitt in das antike Leinen von Anitas Dachboden, den ich von unserem Wochenende unter Puppenmacherinnen mitgebracht hatte. Für so eine Rag Doll geben meine Vorräte einfach nichts her und außerdem bekam ich ein schönes Bauchkribbeln bei der Idee, die Puppe aus Material von meinen Freundinnen herzustellen.

In dem Anleitungsbuch von Jess Brown befinden sich viele tolle Projekte zum Einkleiden und Ausstaffieren der Puppen. Ich entschied mich für die Knickers, das Drawstring Dress und die Tote Bag. Übersetzen mag ich diese Worte nicht, denn ich finde, sie passen so pur und so Englisch bestens zu den Entwürfen der Designerin.

Wie auch die der Puppe selbst sind die Modelle sehr einfach, aber pfiffig und mit der unverkennbaren Handschrift von Jess Brown gestaltet. Sie sind leicht und schnell herzustellen, Stoffkanten bleiben meist offen, es gibt keine Knöpflöcher, Belege oder was einen sonst noch in den Wahnsinn treiben könnte, und dennoch haben die Keider einen besonderen Twist, der ganz wesentlich den schelmischen Charme der Rag Dolls ausmacht.

Kommt gut: grobes Leinen, feine Baumwolle und weicher Strick, neutrale Töne kombiniert mit farbstarken Highlights, Fundstücke vom Flohmarkt, hier und da ein bisschen Glitzer, Stoffe von Liberty London und witzige Details wie die Lochmusterstrümpfe, Quastenpins oder Pompomketten, für die die Jess Brown Rag Dolls berühmt sind.

Das Outfit meiner Puppe steht jetzt im Großen und Ganzen. In den nächsten Tagen stricke ich ihr noch etwas Warmes zum Einkuscheln, wahrscheinlich den Birch Shawl von Rowan, den ich schon ein paar Mal für mich und zum Verschenken angefertigt habe. Dieses Mal nehme ich aber kein Garn aus Seide und Kid Mohair, sondern federleichtes Alpaka.

Einen Zeitungshut wie geplant, weil der mir in dem Buch von Jess Brown so gut gefallen hat, habe ich übrigens doch nicht gemacht. Meine Puppe hat nämlich neues Haar bekommen, echtes Traumhaar in Tomate, und so ein Hut würde ihr jetzt schlicht und einfach nicht mehr passen. Aber das seht ihr dann beim nächsten Mal.

Wie es weitergeht

In fünf Wochen ist unser großes Finale. Wir treffen uns wieder am Mittwoch, den 7. Dezember. Dann sind die Puppen in voller Pracht, Schönheit und Fabelhaftigkeit zu sehen. Große Vorfreude und liebe Grüße von Caro und mir!

Mehr zu PuppenMITmacherei findet ihr hier.


5. Oktober 2016

PuppenMITmacherei 2016: Gestaltung von Gesicht, Haaren und Details

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Hello and welcome to the fourth meeting of the PuppenMITmacherei 2016, a doll make-along by NATURKINDER and Mariengold. Today it is all about the hair, the face and cute, little details on our dolls. I am telling you about the progress with my Jess Brown rag doll who got a perfectly unperfect heart-shaped mouth, sparkling star eyes and a fox red pageboy cut last week. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or social media, don’t forget to link your article at NATURKINDER today. Caro and I wish you great joy with your finishing touches.

Es ist wieder Halbzeit bei der PuppenMITmacherei von NATURKINDER und Mariengold. Drei von sechs Treffen liegen bereits hinter uns, die Puppenkörper sind fertig genäht und bereit für den schönsten und spannendsten Teil, der Anfertigung von Gesicht, Haaren und süßen, kleinen Details. Spätestens jetzt erwachen die Puppen zu individuellen, kleinen Wesen mit einer ganz eigenen Persönlichkeit.

Hier gibt es einen großen Gestaltungsspielraum, oft einhergehend mit feuchten Händen, klopfenden Herzen und aufgeregtem Bauchkribbeln. Das kenne ich auch, besonders bei einem neuen Projekt wie der Jess Brown Rag Doll, die ich in der diesjähigen PuppenMITmacherei anfertige. Gerade dann heißt es, unerschrocken zu Nadel und Faden zu greifen und einfach loszulegen. Klar kann es passieren, dass nicht alles so wird wie vorgestellt. Auch wenn eure Puppe nicht perfekt oder besonders schön wird, so habt ihr sicher ganz viel Liebe hineingesteckt, das macht sie wertvoll. Und das kommt auch bei den Kindern an. Nur Mut und rein ins Vergnügen!

Wenn ihr bei der PuppenMITmacherei dabei seid und auf eurem Blog oder in den sozialen Medien darüber berichtet, vergesst nicht, eure Beiträge zum heutigen Thema bei NATURKINDER zu verlinken.

Gesicht

Eine Jess Brown Rag Doll hat ein Paar Sternaugen und einen Herzmund. Los geht es mit den Augen. Die habe ich mit etwas dickerem Nähgarn in Dunkelbraun gestickt. Ein bisschen Übung hatte ich ja schon von unserem Wochenende unter Puppenmacherinnen im Sommer. Aber auch ohne wäre es kinderleicht gegangen, denn die Anleitung in dem Buch „The Making of a Rag Doll“ ist ganz klar und verständlich. Bei den Sternen finde ich es schön, wenn die oberen seitlichen Stiche zum Gesichtsrand hin jeweils etwas länger sind. Das sieht ein bisschen aus wie ein Lidstrich und bringt die Augen zum Funkeln.

Für den Mund habe ich Wollwalk in Senfgelb verwendet. Ich liebe diese Farbe und hüte den letzten Rest des Stoffes wie einen Schatz. Weil mich der Gelbton auch an Caro erinnert, die ebenfalls an einer Rag Doll werkelt, habe ich ihr kurzerhand ein Stück geschickt und damit ins Herbstgoldene getroffen.

Man glaub es kaum, aber die Herzform hat es ganz schön in sich. Die Kunst liegt darin, ein perfekt unperfektes Herz auszuschneiden. Das gelingt am besten Freihand. Noch unperfekter wird es, wenn es nicht gerade, sondern ein bisschen schräg aufgenäht wird. Ein Stich reicht aus.

Den Herzmund mag ich, er hat auch etwas von einem Kussmund. Die Farbe Senfgelb hat sich als ganz passend herausgestellt, auch wenn ich mir anfänglich eher ein warmes Altrosa wie bei meinen Mariengold Puppen vorstellt hatte. Meine Freundin Julia von VonKowalke hat bei unserem Wochenende auch eine Rag Doll genäht, den Mund aber wie gewohnt ganz klein aufgestickt. Das sah auch schön aus.

Haare

Die Haare haben mir bei diesem Projekt am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Fest standen nur Wunschfarbe und Frisur, ein fuchsroter Pagenkopf. Das Material aber war lange unklar. Am liebsten hätte ich Kaschmir- oder Schurwollstrick von einem alten Pullover oder einer Mütze verwendet. Das flog mir aber leider nicht zu. Schließlich entschied ich mich für Vorfilz aus Merino und Seide, sicher nicht das robusteste Material für eine Spielpuppe, dafür mit einem ähnlichen Look wie Strick.

Den Filz habe ich in Streifen geschnitten und zuerst grob am Kopf festgenäht. Dann folgten viele kleine Steppstiche, mit denen ich das Material weiter am Kopf befestigt und auch die Streifen miteinander verbunden habe. Dadurch wurde der gesamte Haarschopf ganz fest und stabil. Und weil ich zwei verschiedene Farben verwendet habe, Fuchsrot und Dunkelrot, ergab das einen schönen melierten Effekt. I like.

Details

Die Jess Brown Rag Dolls haben keine besonderen Merkmale am Körper. Das liegt sicher daran, dass die Designerin die Puppen bewusst schlicht und einfach gestaltet hat. So gefällt mir meine Puppe auch am besten. Dafür wird es sicher bei den Kleidern nächsten Monat verspielter zugehen.

Wie es weitergeht

Das nächste Online-Treffen findet am Mittwoch, den 2. November statt. Dann geht es mit den Puppenoutfits weiter. Dafür habe ich schon von meiner Freundin Laura von 1000 Rehe ein Päckchen mit herrlichen Vintage-Stoffen bekommen. Einen Hut aus Zeitungspapier möchte ich auch unbedingt machen!

Mehr zur PuppenMITmacherei findet ihr hier.