12. Dezember 2024

Podcast-Episode #26: Unsere vierte Community-Folge

Unsere letzte Folge des Jahres ist wieder unserer Community gewidmet, die seit über drei Jahren und mittlerweile 26 Folgen wächst und gedeiht und uns so viel Freude bereitet.

Das sind Menschen, deren Herz für Puppen und das Puppenhandwerk schlägt und die offen und neugierig sind auf alle möglichen Themen, die damit verbunden sind und die wir im Podcast besprechen.

Um diese Gemeinschaft zu stärken und zu feiern, überlegen wir uns zum Jahresende immer etwas Besonderes. Dieses Mal war es die Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion, die wir bereits im Sommer ausgerufen hatten – und bis zuletzt spannend blieb, ob wirklich etwas daraus werden würde.

Ja, das ist es und in dieser Folge teilen wir die Geschichten über Puppen und Puppenmachen, die ihr uns geschickt habt. Die Beiträge sind ganz vielfältig, zum Schmunzeln und Staunen und auch ein bisschen zum Weinen und voller Wunder, Liebe und Verbundenheit zwischen Menschen und Puppen.

Wir wünschen ganz viel Freude damit und verabschieden uns bis zum Wiederhören im nächsten Jahr!

Meinen Beitrag ist erst letzte Woche entstanden und hat es deshalb nicht in die Aufnahme geschafft, ihr könnt ihn hier lesen.

Ihr findet unseren Podcast auf Spotify und bei Apple Podcasts. Abonniert uns dort und verpasst keine neue Episode!

Oder ihr hört uns direkt hier, indem ihr auf den Player unten klickt.

Feedback, Themenwünsche und Fragen sind jederzeit Willkommen an hello@mariengold.net oder 1000rehe@gmx.de.

Über finanziellen Support für das Hosting würden wir uns auch sehr freuen. Das geht am besten über Paypal.

Weitere Episoden findet ihr hier.


10. Dezember 2024

Meine Geschichte für die Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion (die nicht rechtzeitig zur Aufnahme fertig war und deshalb hier veröffentlich wird)

Ich bin Puppenmacherin und bin es drei bis vier Wochen im Jahr nicht. Dann bin ich in den Ferien, in den Bergen und bin einfach nur, ohne Puppen, ohne dass meine Hände nähen, stopfen, sticken, machen, ohne Mariengold. Zumindest glaubte ich das bis diesen Sommer, als mich die Arbeit eines Morgens buchstäblich ansprach. Aber der Reihe nach.

Diese Schreibaktion war meine Idee. Eigentlich war es Laura mit dem Gedanken, doch mal die Puppen sprechen zu lassen. Geschichten aus Perspektive der Puppen erzählen, wäre das nicht etwas für den Podcast? Ich spann es weiter und überlegte mir drei Schreibimpulse, aus denen die Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion wurde, zu der wir im Juli offiziell einluden. Mit den Beiträgen wollten wir unsere Community-Folge im Dezember füllen. Und natürlich würden wir auch mitmachen, denn wir sind beide leidenschaftliche Schreibende.

Wenige Tage nachdem Laura und ich damit rausgegangen waren, machten mein Mann und ich uns auf in die Berge. Wer mir schon länger hier folgt, weiß, dass wir seit 14 Jahren den Sommer auf einem Maiensäss in der Südschweiz verbringen. Wir lieben diesen Ort sehr und er ist mittlerweile eine zweite Heimat für uns geworden. Diese Ferien in den Bergen mit den Ziegen und dem einfachen Leben in der Natur sind so sehr Teil von mir geworden, dass ich regelmäßig von Blogleserinnen, Followerinnen und Kursteilnehmerinnen gefragt werde, wo denn dieser Zauberort genau läge und ob man da Urlaub machen könne. Aus verschiedenen Gründen haben mein Mann und ich entschieden, dass wir ihn für uns behalten. Nur zwei Mal habe ich eine Ausnahme gemacht (bitte merken, dieses Detail wird noch wichtig). Ein Grund, warum wir die genauen Koordinaten nicht herausgeben wollen, ist, dass ich in meinen Ferien privat bleiben und vermeiden möchte, dass mir dort Menschen begegnen, die mich über die Arbeit kennen. Denn ich möchte in dieser Zeit einfach nur Maria sein und nicht die Puppenmacherin von Mariengold. Und das verstehen die meisten auch. Dass diese feinsäuberliche Trennung von Privatem und Beruflichem aber nicht wirklich aufgeht, wurde mir in diesem 14. Bergsommer klar. Aber weiter der Reihe nach.

Mein Mann und ich waren also in den Bergen angekommen und dieses Jahr mit in meinem Gepäck: die Schreibaktion. Ich hatte mich bereits für einen Schreibimpuls entschieden und den ersten Satz im Kopf, nämlich genau den, mit dem diese Geschichte hier beginnt. Nur hat sie sich dann doch anders entwickelt, als ich dachte. Ich wollte nämlich eigentlich darüber schreiben, dass ich vier Wochen im Jahr keine Puppenmacherin bin und wie sehr ich das genieße. Genau darüber dachte ich eines Morgens auf dem Weg zum Brunnen nach, wo wir immer unsere Lebensmittel kühlen. Es war ein herrlicher Tag, blauer Himmel, Sonnenschein, noch angenehm frisch und ich trug meine geliebten roten Ballerinas, die schon abgewetzt waren und die ich nur dort oben trug. Ich beugte mich gerade herunter, um Butter, Milch und Joghurt für das Frühstück aus unserer Kühlbox zu nehmen, da hörte ich hinter mir eine Stimme fragen: „Maria?“ Ich kam hoch, drehte mich um und erblickte eine Frau in meinem Alter, blondes Haar, freundliches Gesicht. „Ich bin Anna, ich war vor zehn Jahren bei dir im Kurs und jetzt bin ich endlich hier.“ In dem Moment ging mir alles Mögliche durch den Kopf, vor allem: Das geschieht gerade wirklich. Es stellte sich heraus, dass Anna eine von den zwei Frauen war, denen ich vor Jahren unser kleines Geheimnis verraten hatte. Wahrscheinlich ahnte sie meine gemischten Gefühle, hatte vielleicht selbst auch welche und ich rechnete ihr hoch an, wie feinfühlig sie während unserer gemeinsamen Zeit mit der Situation umging. In dieser Geschichte soll es aber nicht um Anna gehen, wie wir uns langsam annäherten und eine gute Zeit miteinander verbrachten, sondern was dieses Erlebnis mit meinem gut gepflegten Glaubenssatz machte, dass ich hier oben auf dem Berg nur einfach Maria war. Denn stimmte das eigentlich? Was sollte das überhaupt bedeuten? Und warum war mir das so wichtig? Das beschäftigte mich in den nächsten Tagen und ich dachte an:

JP, der mich jedes Jahr mit „Ah, die Puppenmarie aus Berlin“ begrüßte (schweizerdeutschen Dialekt dazu denken).

E, die eine Leidenschaft für textiles Handwerk hat und mir einmal eine afrikanische Puppe aus ihrer Sammlung schenkte.

Das Seminarhaus auf der Nachbaralp, an dessen Eingang eine Stabpuppe hängt, der ich jedes Jahr einen Besuch abstattete wie einer alten Freundin.

Die Kinder und Enkelkinder, die in den letzten zehn Jahren dazugekommen waren und dass sie alle eine Puppe von mir bekommen haben.

G, der mich seiner Tochter stets mit dem Zusatz vorstellte, dass ich ihre Puppe gemacht hatte (sie ist dann immer so voller Ehrfurcht, dass sie noch nie ein Wort mit mir gewechselt hat).

Die nächtlichen Gespräche am warmen Dorfbackofen, in denen ich von meiner Arbeit im fernen Berlin erzählte (natürlich nur auf Nachfrage, ihr könnt es euch denken).

Die vielen Wanderungen, auf den ich neue Ideen für Mariengold im Kopf und im Herzen bewegte.

Dass es letztlich eine Puppe war, die uns überhaupt an diesen wunderbaren Ort geführt hatte (aber das ist eine andere Geschichte).

Ich musste mir eingestehen, dass ich mir etwas vorgemacht hatte. Dass es keine Trennung zwischen Puppenmacherin-Maria und Berg-Maria gab. Dass ich hier nicht rein privat unterwegs war und die Arbeit zu Hause gelassen hatte. Ich war hier als ganzer Mensch, mit all meinen Facetten, und musste das Berufliche nicht verstecken oder verleugnen, um zu entdecken, wer ich bin, wenn ich nicht arbeitete. Denn Puppenmachen, mein künstlerisches Schaffen ist ein ganz wesentlicher Bestandteil von mir. Es fließt immer in und aus allen Richtungen. Und dieser Ort in den Bergen war offensichtlich Teil meiner Bestimmung. Hier sammelte ich jeden Sommer neue Kräfte, erdete mich, verband mich mit der Natur, war Teil einer Gemeinschaft, empfang Ideen und Inspiration, hinterließ selbst Spuren. Es war allein meine Entscheidung, wie sehr ich mein Licht leuchten ließ oder dämpfte. In diesem Sommer – und das verdankte ich der Begegnung mit Anna – beschloss ich, dass ich mich, wann immer ich mich sicher und wohl damit fühlte, nicht mehr zurückhalten, sondern ganz und gar zeigen und einbringen wollte, hier und überall.

Als wir Ende August unsere Abschiedsrunde durch das Dorf drehten (bei der mir immer das Herz schwer ist), rief mir T, der ich erst diesen Sommer erzählt hatte, was ich beruflich machte, hinterher: „Maria, was kostet eine Puppe?“ Da wusste ich, dass ich ihr nächstes Jahr eine Puppe mitbringen würde und dass sie wie T aussehen sollte: mit langem, grauem Haar, einem lila Kleid, die Farbe von der Sonne verblasst, einer goldenen Kette und verschmitztem Blick. Und ich würde sie ihr schenken. So wie dieser Ort mit seinen Menschen ein unschätzbares Geschenk für mich war.


15. November 2024

Mikkel zur Versteigerung für unseren Podcast bis Sonntag 23.59 Uhr (Finales Gebot 215 Euro)

Im September machten Laura und ich eine kleine Podcast-inspirierte Reise an die Ostsee. Malena von Dukkeriet, Hörerin und Unterstützerin der ersten Stunde und selbst auch professionelle Puppenmacherin, hatte uns zu sich nach Dänemark eingeladen, wo wir drei wunderschöne Tage am Meer verbrachten, gemeinsam werkelten und uns ganz viel über unser Lieblingshandwerk austauschten.

Dabei ist nicht nur eine Podcastfolge zu dritt mit Meerblick entstanden, sondern es war auch die Geburtsstunde einer ganz besonderen Puppe, die Malena uns jetzt großzügigerweise zur Versteigerung zugunsten unseres Herzensprojekts, das sie mit voller Kraft unterstützen möchte, zur Verfügung stellt. Wow!

Hier ist also Mikkel für euch.

Mikkel

Mikkel ist 40 cm groß und hat hellbeige Haut, sturmblaue Augen, kupferrotes Haar aus Bouclé-Mohair und ein paar Sommersprossen im Gesicht.

Er hat kleine Öhrchen, die süßesten Füße mit Zehen nach Schnittmuster und Technik von Yayapan, einen ausgeformten Popo, einen Hals nach 1000 Rehe und am Rumpf ein Puppenliebe-Label mit einer Liebesbotschaft von Mariengold.

Die Puppe ist von Kopf bis Fuß in Bio-Wolle und Nesselfaser eingestrickt, die Designs sind von Malena, noch so ein Riesentalent von ihr (wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr erkennen, dass sie auf dem Pullover sogar zwei Schäfchen eingearbeitet hat).

Mikkel liebt das Meer, Toben und die Natur, vor allem aber, wenn Menschen einander die Hände reichen und gemeinsam lachen und Schönes und Liebes erschaffen – in diesem Geist ist er entstanden und genauso möchten wir ihn jetzt in die Welt ziehen lassen.

Wie ihr mitbieten (oder den Podcast sonst unterstützen) könnt

Wenn ihr Mikkel zu euch holen möchtet, habt ihr zwei Möglichkeiten:

Ihr könnt euch an der offiziellen Auktion auf meinem Instagram-Account @mariengold beteiligen.

Oder ihr schickt euer Gebot per Mail an hello@mariengold.net. Oben in der Überschrift dieses Beitrags halte euch bis zum Ende der Auktion regelmäßig über das höchste Gebot auf dem Laufenden, so dass ihr, falls nötig, auch mehrere Gebote abgeben könnt.

Die Auktion beginnt heute und läuft bis Sonntag, den 17. November um 23.59 Euro.

Der Startpreis liegt bei 130 Euro, wer am höchsten bietet, erhält den Zuschlag (und natürlich die Puppe).

Das Geld fließt direkt in unseren Echte-Puppen-Podcast und wird für die jährliche Hosting-Gebühr, Recherche für unsere Folgen und eventuelle Reisekosten verwendet werden. Damit unterstützt ihr unsere Arbeit und den ersten und bisher einzigen Podcast rund um unser Lieblingshandwerk.

Herzlichen Dank und viel Freude und Erfolg beim Bieten für Mikkel!

Und falls ihr nicht mitbieten, unseren Podcast aber trotzdem supporten möchtet, könnt ihr uns auch eine kleine (oder größere) Spende über Paypal zukommen lassen. Einfach auf den Link klicken und los geht’s, ganz einfach mit großer Wirkung.


13. November 2024

Drei Jahre Echte Puppen

Im September ist unser Podcast Echte Puppen drei Jahre alt geworden. In dieser Zeit haben wir 25 Folgen kreiert, sind als Freundinnen zusammengewachsen und haben uns mit unserer Arbeit weiterentwickelt. So ein Jubiläum ist immer auch eine Gelegenheit zu reflektieren: Was bedeutet uns der Podcast? Wofür sind wir losgegangen und wo stehen wir jetzt? Was gibt es uns und wo wollen wir hin?

Unsere Kernidee damals war, ein Bewusstsein für den Wert von Puppen/machen und die darin liegenden Möglichkeiten für Heilung und Entwicklung zu schaffen. Heute kann ich sagen, dass es so viel mehr geworden ist als das. Am spannendsten finde ich zu erleben, was geschieht, wenn man etwas intensiv und langfristig und noch dazu zusammen mit einem anderen Menschen macht, denn eine solche Verbindlichkeit ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr und deshalb umso wertvoller.

Für mich persönlich ist der Podcast vor allem eine Spielwiese, um alle möglichen Themen, die mich mit den Puppen bewegen, in der Tiefe zu erforschen. Ich bin von Natur aus neugierig und vielseitig interessiert und habe einen analytischen Geist. Mit dem Podcast habe ich ein Werkzeug und Medium gefunden, um meiner inneren Forscherin Ausdruck zu verleihen und mit der Welt zu teilen, was mir wichtig ist. Dann gibt es noch meine feinfühlige und spirituelle Seite, für die der Austausch mit Laura so wohltuend und nährend ist. Für mich ist es das Schönste, Themen erst einmal sorgfältig vorzubereiten und dann in der Aufnahme, im Gespräch mit Laura vom vorausgedachten Weg abzukommen, vergnüglich zu driften und Verbindungen herzustellen, bis wir am Ende ein gemeinsames kleines Lauschkunstwerk erschaffen haben.

Eine unserer wichtigsten Gemeinsamkeiten ist, dass wir beide stets mit Offenheit und warmem Blick auf die Welt und unser Gegenüber schauen. Bei aller Begeisterung für die Puppen und unsere Themen ist es vor allem das, was unsere Hörerinnen uns spiegeln, und vielleicht ist genau das auch das Beste, was wir gerade mit dem Podcast einbringen können: Weichheit und Wohlwollen für Liebe und Verbundenheit, die uns in Zeiten wie diesen tragen, trösten und heilen können.

Wir freuen uns auf weitere Podcastjahre mit euch!

Alle Informationen zum Podcast und sämtliche Folgen zum Anhören findet ihr hier.


17. Oktober 2024

Podcast-Episode #25: Menschlich statt perfekt: Unsere Barbiefilm-Besprechung für Puppenmacherinnen

Im Sommer 2023 kam ein Film in die Kinos, der unser kleines Nischenthema Puppen auf die große Leinwand brachte und der größte Blockbuster des Jahres werden sollte: Barbie.

In dieser Folge stellen wir euch den Film vor, tauschen uns darüber aus, was uns gefallen hat und was nicht, und arbeiten vor allem heraus, was den Film speziell aus Puppenmacherinnen-Perspektive interessant macht.

Falls ihr ihn noch nicht gesehen habt, könnt ihr den Film hier streamen, was wir euch natürlich empfehlen, bevor ihr unsere Besprechung hört.

Ihr findet unseren Podcast auf Spotify und bei Apple Podcasts. Abonniert uns dort und verpasst keine neue Episode!

Oder ihr hört uns direkt hier, indem ihr auf den Player unten klickt.

Im Dezember erscheint unsere traditionelle Community-Folge, die wir wieder zusammen mit euch gestalten wollen. Dafür suchen suchen wir eure Geschichten über Puppen und Puppenmachen und laden euch herzlich zu unserer Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion ein. Alle Details findet ihr hier, Einsendeschluss ist am 15.11. an hello@mariengold.net. Mutig gewagt, wir freuen uns auf eure Geschichten und werden natürlich selbst auch ertwas beisteuern.

Feedback, Themenwünsche und Fragen sind jederzeit Willkommen an hello@mariengold.net oder 1000rehe@gmx.de.

Über finanziellen Support für das Hosting würden wir uns auch sehr freuen. Das geht am besten über Paypal.

Weitere Episoden findet ihr hier.