20. Dezember 2024

Glücksmomente und Freudebegegnungen 2024

Zwischen den Jahren bekam ich so viel schöne Weihnachtspost, darunter eine lange Mail von einer Teilnehmerin unserer Landpartie vor anderhalb Jahren. Der Inhalt war sehr persönlich, deshalb teile ich ihn hier nicht, aber ich freute mich so über die Wertschätzung, die sie in solch lebendigen, klaren und berührenden Worten ausdrückte, dass ganz viel Liebe bei mir ankam, die mich sanft und hoffnungsfroh ins neue Jahr trug.

Seit vielen Jahren habe ich die Goldene Postkarte im Sortiment, die so gut wie nie gekauft wird (was sicher an meinem Marketing liegt). Manchmal lege ich sie Bestellungen bei wie bei Franziska, woraufhin sie mir schrieb: „Vielen Dank für die wunderschöne Puppe und die liebevollen Beigaben. Bei der Karte musste ich direkt ein paar Tränen verdrücken, sie passt gerade so perfekt.“

Die Menschen in meinem näheren Umfeld wissen zwar im Großen und Ganzen, was ich beruflich mache, beschäftigen sich aber glaube ich nicht weiter damit. Umso erfreuter war ich über dieses Feedback von meiner Freundin Uschi: „Ich habe mir letzte Woche die Community-Folge eures Podcasts angehört und war so angetan von der Wärme, Herzlichkeit und Offenheit, die sich darin vermittelt hat. Es war eine Freude, Euch und Eurem Gast zu lauschen und mehr über Dich und Deine Profession zu erfahren.“

Im Februar gab es ein Wiedersehen mit Alexa, die vor 16 Jahren in einem meiner ersten Puppenkurse war. Wir verstanden uns damals schon sehr gut und Alexa war es auch, die mir zum ersten Mal von Psychotherapieformen erzählte, bei denen mit Puppen gearbeitet wird, was ein wichtiger Schlüsselmoment für mich war. Ihre Tochter ist mittlerweile erwachsen und die Puppe, die sie damals für sie gemacht hatte, war völlig zerliebt und ich sollte sie reparieren (mehr dazu nächstes Jahr). Die Übergabe der versehrten Puppe, die Zeitreise, das Gespräch mit Alexa, der Kreis, der sich schloss und gleichzeitig öffnete, gehören mit zum Schönsten, was ich dieses Jahr erlebt habe.

Ja, das Thema Reparieren bewegte mich auch dieses Jahr. Deshalb freute ich mich sehr, als Caro mir ihre Ausgabe des Süddeutsche Zeitung Magazins schickte, in dem es im Januar einen tollen Artikel über in die Jahre gekommene Kuscheltiere gab.

Für den Launch meines Letti eBooks hatte ich mir (intuitiv) einen ganz besonderen Tag ausgesucht: Lieblingsdonnerstag, Vollmond in Löwe (mein Sonnenzeichen) und der Geburtstag von Alicia Keys. Das konnte nur gutgehen. Und das tat es auch. So viele Verkäufe und so große Begeisterung aus der Community am ersten Tag!

Am selben Tag rief Sonja Fritz von Wollknoll an, um mir mitzuteilen, dass meine beiden Kurse im April ausgebucht waren und es bereits eine Warteliste gab.

Und dann noch diese Nachricht einer guten Bekannten: „Habe vorhin ein bisschen in Deinem Blog gelesen. Wunderbar, sehr berührend und Du schreibst so schön. Ich finde, Du solltest wirklich ein Buch schreiben.“ (Der wahrscheinlich beste Donnerstag des Jahres.)

Zum Launch bot ich auch ein paar fertig gestrickte Püppchen in meinem Shop an. Dazu Friederike, die zu allererst eines erstand: „Das Strickpüppchen ist Dir außerordentlich gut gelungen – schöne Proportionen im Körper und das wunderbare Mariengold-Köpfchen, Chapeau!“

Dass fünf Tage nach Veröffentlichung die Investitionskosten bereits refinanziert waren, dank zahlreicher Bestellungen von Anleitung, Materialpackung und Püppchen für den Sofortkauf.

Und dann war ich noch einmal sehr berührt, als mein Mann und ich zehn Tage nach dem Letti-Launch in den Winterferien mit Freunden in Stralsund essen waren und sie fragten, ob sie mich auf ein Glas Prosecco zur Feier der Veröffentlichung einladen dürften. Das kam völlig unerwartet, denn wie gesagt, normalerweise wissen meine Freunde nicht so viel über meine Arbeit. (Und natürlich stießen wir an!)

Ende letzten Jahres schloss sich mein langjähriges Stammcafé, was eine ziemliche Tragödie für mich war, denn es war ein liebgewordenes Ritual, mir dort fast täglich einen Kaffee zu holen. Was ich damals noch nicht wusste: Dass der Laden im Februar neu eröffnen und noch viel schöner sein würde. Dazu schrieb ich auf Instagram: „Ich habe mir jetzt vorgenommen, mich in solchen Situationen in Zukunft auch zu fragen: Was, wenn es gut wird? Was, wenn etwas Tolles auf mich wartet, das ich jetzt noch gar nicht erahnen kann?“

Den Insta-Post sah auch einer der neuen Baristas und bedankte sich am nächsten Tag mit so leuchtenden Augen, dass mir fast die Luft wegblieb. (Falls ihr mal in Berlin seid, das Café heißt Nah am Wasser und es gibt zwei Standorte.)

Dazu passt auch noch diese Nachricht zu einem Trinkgeld von Tanja: „Auch wenn es deinen Kaffeeladen nicht mehr gibt, dachte ich gerade: Du brauchst heute bestimmt mal eine gute Kaffeepause!“ (Wie recht sie hatte, es war ein sehr langer Arbeitstag in einer sehr langen und dichten Arbeitswoche.)

In meinem ersten Puppenkurs des Jahres durfte ich zwei Frauen wieder erleben, die sich bei der Landpartie 2022 kennengelernt hatten und Freundinnen geworden waren. So schön zu wissen, dass es auch das gibt.

Wenn mitten in einer Reparatur, die einem an Herz und Nieren geht, plötzlich die Sonne rauskommt (das war natürlich bei Alexas Puppe, siehe oben).

Am 21. Februar knackte ich die 4000-Follower-Marke bei Instagram. Das hatte ich mir eigentlich schon viel früher gewünscht. Aber ich kann jetzt auch sagen, dass es keinen großen Unterschied macht.

Was sich relativ stark auf die Zahlen ausgewirkt hat, war die PuppenMITmacherei, die Caro von NATURKINDER und ich im Februar und März hauptsächlich bei Instagram veranstalteten. Durch die Zusammenarbeit und Caros super Support kamen in kürzester Zeit über 100 neue Follower dazu und auch bei den Verkäufen gab es ein kräftiges Hoch. Caro ist seit vielen Jahren eine treue und liebe Wegbegleiterin und ich habe ihr viel zu verdanken.

Im Februar hatte ich eine sehr intensive Phase, in der ich zwölf Tage am Stück durchgearbeitet habe. Für den letzten Tag in dieser Reihe hatte ich mir ein Kinoticket für die frühe Abendvorstellung gekauft. Ich war so müde und schleppte mich mit letzter Kraft hin. Und dann war es herrlich und entspannend, zwei Stunden in eine andere Welt einzutauchen und runterzukommen (Perfect Days von Wim Wenders). Es war wie eine Verabredung mit mir selbst und ich war froh, dass ich sie nicht – wie so viele andere Male – abgesagt habe.

Noch ein schönes Feedback von Stephanie zum Letti eBook: „Vielen Dank für all die Liebe, die Du in Deine Projekte steckst. Puppenmacherinnen wie Dich braucht die Welt, damit sie wieder wärmer und liebevoller wird.“

Und zur Letti-PuppenMITmacherei: „Die Püppchen mit dem Strickkörper sind fast noch kostbarer als die aus Trikot genähten. Es ist so schön, dieses Revival mit Dir zu erleben.“

Im März hatte mein Puppenkopf-mit-Hals-Workshop Premiere, der nur vier Stunden ging, also gut machbar für einen Tagesausflug. Dachte sich auch Janet, allerdings war sie aus der Nähe von München gekommen, über Nacht mit dem Flixbus, dann vom Busbahnhof in den Workshop und 15 Uhr mit dem Bus wieder zurück in den Süden – und sah dabei aus wie eine junge Rose (ich darf hoffentlich dazu schreiben, dass sie schon Großmama ist, nur damit ihr es euch besser vorstellen könnt):

„Du weisst doch, für dich ist mir kein Weg zu weit. Du hast mir das Handwerk beigebracht, mich angeleitet, ermutigt und mir damit unendlich viel Freude bereitet. Letztendlich ist es doch viel mehr. Es liegt an dir, deiner einfühlsamen Art, einer Gruppe von Handwerkenden einen geschützten Raum zu bieten, deiner unglaublich schönen Sprache und natürlich nicht zuletzt deinem Können.“

Eine andere Teilnehmerin des Workshops schrieb mir: „Danke, dass Du all das mit uns teilst und die Puppenliebe in mir erweckt hast.“

Auch noch schön war, dass sich an dem Tag zwei Frauen persönlich kennenlernten, die 2019 Tauschpartnerinnen bei meiner Aktion Puppen&Packen waren.

Manchmal entstehen aus Begegnungen in meinen Kursen gute Bekanntschaften und sogar Freundschaften, wie mit Julia von Julis. Sie war auch beim Puppenkopf-mit-Hals-Workshop dabei und zwei Tage später trafen wir uns nochmal auf eine Runde um den Schlachtensee und aßen Pommes mit Ketchup und Mayo in der Frühjahrssonne. Wir kennen uns schon viele Jahre und uns verbindet vor allem das Schreiben, aber auch Puppenreparaturen und wir haben uns immer viel zu erzählen.

Nach 15 Jahren Rebecca Lina von Elfenkind Berlin wiederzusehen. Sie war Teilnehmerin meines zweiten Puppenkurses ever und wir haben all die Jahre Kontakt gehalten. Im März war sie zu Gast in unserem Podcast und wir sprachen darüber, was Puppenmachen und Gärtnern (Lauras und ihr anderes Herzensthema) gemeinsam haben.

Als ich nach einem Kurs in der Werkzeugkiste, die immer auf dem Tisch steht, ein fein geschnitztes Holzherz fand, das mir jemand dort hineingelegt hatte. (Mittlerweile habe ich herausgefunden, wer die Glücksbringerin war.)

Treue Seelen wie Heidi, Julia, Regine und Tanja (um nur ein paar Namen zu nennen), die regelmäßig zu meinen Kursen kommen und auch bei meinen beiden Premieren dieses Jahr dabei waren. Wenn vertraute Gesichter und wohlgesinnte Herzen dabei sind, gibt mir das gleich ein gutes Gefühl.

Eine eBoook-Bestellung aus Taiwan (für die wahrscheinlich erste Letti, die in Asien das Licht der Welt erblickt hat): „Herzliche Grüße aus Taipei und an dieser Stelle auch Danke für Deine wöchentlichen Posts, denen ich immer mit großer Freude entgegenblicke.“

Im April besuchten Laura und ich die Puppenmacherin Sunnhild Reinckens in Hannover und machten ein Interview für den Podcast. Das war definitiv ein Highlight des Jahres. Das Interview ist toll geworden und eine eurer Lieblingsfolgen. Für mich waren es aber vor allem Gespräche und Momente „hinter den Kulissen“, die diese Begegnung so besonders machten. (Die eine oder andere Anekdote werden wir sicher noch teilen; Frau Reinckens ist ein bemerkenswerter Mensche, der nicht nur über das Puppenmachen viel zu erzählen hat.)

Als ich in meinem Stammcafé von einer sympathischen jungen Frau angesprochen wurde, ob ich die Frau Mariengold wäre. Sie hätte letzte Woche meine Letti Anleitung gekauft und schon mit dem Stricken begonnen. (Ehrlich gesagt bewunderte ich ihren Mut, denn in dem Café geht auch eine sehr bekannte Yogalehrerin ein und aus, der ich gern mal sagen würde, wie gut ich ihre Arbeit finde, aber ich traue mich nicht.)

Auch dieses Jahr war mein Doppelkurs bei Wollknoll wieder wie eine Liebesdusche für mich. Die Herzen fliegen mir dort immer nur so zu und ich erlebe die Tage im Glücksrausch.

Martina war schon zum dritten Mal dabei: „Ich bin noch ganz erfüllt von dem tollen Kurs und ich habe ihn wieder sehr genossen. Zu Hause sind alle von meiner  Puppe begeistert.“

Eine Teilnehmerin zeigte mir ihre Ausgabe von „Das HandHeilbuch“ und entsprechendes Zubehör in ihrer Handarbeitstasche. Das Buch hatte ich vor drei Jahren auf meinem Blog vorgestellt und dass sie sich diesen Tipp so zu Herzen genommen hatte, rührte mich sehr.

Was mir auch jedes Mal im Ländle auffällt: das großzügige Trinkgeld, das die Frauen mir geben. Das kenne ich aus Berlin fast gar nicht.

Feedback von einem Mann (was so gut wie nie vorkommt): „Ich möchte Dir mein allergrößtes Lob für Deine Puppenmission aussprechen. Der Podcast ist so bereichernd, nicht nur für den Puppenbau, einfach schöne, bejahende Gedanken zum Leben.“

Im Juni war ich nach vier Jahren wieder in Wien. Damit schloss sich ein Kreis, denn Ende Februar 2020 war mein alljährlicher Wien-Kurs der letzte, den ich für längere Zeit geben sollte. Es war wieder so schön mit den Österreicherinnen, aber ich spürte auch, dass es wahrscheinlich das letzte Mal war, und das ist ok für mich.

Auch dieses Jahr gab es wieder eine kleine Kollektion Heilungspuppen. Dass der Junge, den ich zum ersten Mal machte und der ein Experiment war, zuerst verkauft wurde, freute mich ganz besonders – und das an eine liebe Stammkundin aus der Nachbarschaft: „Als ich Jivan erblickte, war ich verzaubert und wusste, dass er genau zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben kommt.“

Nach drei Tagen waren alle vier Heilungspuppen verkauft. Über so etwas kann ich mich auch nach fast 20 Jahren immer noch sehr freuen, auch weil es in Zeiten der Wirtschaftskrise alles andere als selbstverständlich ist.

Im Sommer schenkte mit eine Blogleserin ihren gesamten Vorrat an DollyMo Puppenhaargarn. (21 Knäuel!)

Meine Tochter, die sich regelmäßig an den Haargummis bedient, die eigentlich für die Puppen gedacht sind.

Drei Puppenmacherinnen in Dänemark: die Reise mit Laura, das Meer, Malena, die gemeinsame Podcastfolge, die Puppe Mikkel, die daraus entstand – ich mochte alles daran.

Eine Kundin meldete sich nach Jahren wieder: „Weisst du noch, als du mir etwa 2011 Reni gemacht hast? Noch lange danach habe ich deine Puppen angeschaut und jeweils gedacht: So eine schöne Puppe wie meine Reni hat Maria nur einmal gemacht.“ – Schönste Rückmeldung für mich, denn natürlich sehe ich, wie meine Puppen sich seitdem entwickelt haben, aber diese Kundin sieht ihre Puppe mit dem Herzen und genauso soll es sein.

Seit 2020 im Sortiment und ganze vier Jahre später erst die zweite vegane Puppenbastelmaterialpackung verkauft. Auch wenn ich voll und ganz hinter dem Produkt stehe, muss ich doch zugeben, dass ich die Nachfrage komplett überschätzt habe. Trotzdem darf es in meinem Shop bleiben (und ich werde weiterhin jeden einzelnen Verkauf feiern).

Als ich an einem Morgen Ende Oktober sah, dass eine Kundin gleich drei Puppen gekauft in meinem Shop hatte. Da lief das Weihnachtsgeschäft, das so wichtig für Mariengold ist, noch mit Handbremse und ich war umso froher.

Bei meinem Hauptlieferanten Wollknoll gab es in der Adventszeit eine Postkarte als Beilage, auf der ein Schaf im Glückstaumel mit Puppen abgebildet war, wunderschön illustriert. Das Motiv traf voll meinen Geschmack und als ich Frau Fritz, der Geschäftsführerin, ein Kompliment dafür machte, sagte sie, dass sie bei der Gestaltung tatsächlich an mich gedacht hätte.

Eine Nachbarin, mit der ich mich gut verstehe, gab dieses Jahr eine Puppe für ihre sehr alte Mutter in Bestellung. Der Austausch darüber berührte mich sehr, denn es kommt äußerst selten vor, dass mir eine Kundin direkt gegenübersteht und ihre Geschichte erzählt.

Interessanterweise meldete sich in derselben Woche eine Frau, die ebenfalls ganz in der Nähe wohnte, ob sie persönlich vorbeikommen dürfe, um eine Puppe zu bestellen. Normalerweise sage ich dann nein, machte aber eine Ausnahme, weil sie schon älter war und keinen Internetkauf tätigen wollte. Und ich war froh darüber, denn auch ihre Geschichte ging mir zu Herzen und es war schön, diesen Moment von Mensch zu Mensch zu teilen.

Ums Geschichtenerzählen ging es auch bei unserer Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion. Wir hatten schon einen Plan B in der Tasche und dann kamen kurz vor Einsendeschluss doch so viele Beitrage, dass wir eine wunderbare, reichhaltige Folge aufnehmen konnten. Falls ihr sie noch nicht gehört habt, hier entlang – und Taschentücher bereithalten.

Jedes Jahr besuche ich auf dem Martinsmarkt der ehemaligen Schule meiner Tochter Julia von Julchen-Puppen an ihrem Stand. Dann tauschen wir uns aus, ich bewundere ihre Puppen und wir freuen uns auf das nächste Mal.

Dieses Jahr bekam ich zwei sehr konkrete Komplimente zu meiner Sprachgestaltung. Das bedeutet mir sehr viel, denn ich träume noch immer vom Schreiben. (Also ich träume nicht nur davon, sondern ich schreibe auch tatsächlich, würde es aber gern noch anders und öffentlicher tun und vielleicht kommt da nächstes  Jahr sogar etwas, wenn mich der Mut nicht verlässt.)

Apropos.

Ende November gab es noch meine Engelpuppen. Eine fand sofort zu einer lieben Stammkundin: „Es gibt besondere Zeiten und besondere Bedürfnisse und dein Engel Serafina könnte da guttun.“

Auch die Engeloutfits kamen gut an: „Das wird ab jetzt in jeder Weihnachtszeit eine Freude sein, wenn meine Puppe sich auch äußerlich in einen Engel verwandeln darf.“

Und der zweite Engel, Aniela, durfte weit fliegen, in die USA. Für mich ist es immer noch ein Wunder, wenn meine Puppen in so ferne Länder reisen und meine Arbeit an so vielen verschiedenen Orten auf der Welt wertgeschätzt wird.

Alles in allem ging es dieses Jahr etwas bergauf, wenngleich es für Kunst- und Kulturschaffende schwierig bleibt, von ihrer Arbeit zu leben und die Aussichten nicht besonders rosig sind. Aber ich bin dankbar: für meine Familie und Freund*innen, dass ich gesund bin und auch fast alle, die mir am Herzen liegen, für mein liebevolles Zuhause und dass ich Frieden und Sicherheit leben und so arbeiten kann, wie ich es möchte. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten lerne ich viel über den Wert meiner Arbeit, meine eigenen Werte und auch meinen Selbstwert (eine Lebensaufgabe, wie mir scheint). Ich mache weiter, voller Freude und Neugier, und begrüße alles, was kommen mag. Die eine oder andere Veränderung hat sich schon angekündigt und es klopfen Herausforderungen an, von denen ich noch nicht genau weiß, wie ich sie angehen werde. Aber ich weiß, dass ich mich auf mich verlassen kann. Und ich weiß auch, dass 2025 wieder voller Herzmomente und Freudebegegnungen sein wird.

Die Jahresrückblicke der letzten Jahre finde ihr hier.


10. Dezember 2024

Meine Geschichte für die Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion (die nicht rechtzeitig zur Aufnahme fertig war und deshalb hier veröffentlich wird)

Ich bin Puppenmacherin und bin es drei bis vier Wochen im Jahr nicht. Dann bin ich in den Ferien, in den Bergen und bin einfach nur, ohne Puppen, ohne dass meine Hände nähen, stopfen, sticken, machen, ohne Mariengold. Zumindest glaubte ich das bis diesen Sommer, als mich die Arbeit eines Morgens buchstäblich ansprach. Aber der Reihe nach.

Diese Schreibaktion war meine Idee. Eigentlich war es Laura mit dem Gedanken, doch mal die Puppen sprechen zu lassen. Geschichten aus Perspektive der Puppen erzählen, wäre das nicht etwas für den Podcast? Ich spann es weiter und überlegte mir drei Schreibimpulse, aus denen die Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion wurde, zu der wir im Juli offiziell einluden. Mit den Beiträgen wollten wir unsere Community-Folge im Dezember füllen. Und natürlich würden wir auch mitmachen, denn wir sind beide leidenschaftliche Schreibende.

Wenige Tage nachdem Laura und ich damit rausgegangen waren, machten mein Mann und ich uns auf in die Berge. Wer mir schon länger hier folgt, weiß, dass wir seit 14 Jahren den Sommer auf einem Maiensäss in der Südschweiz verbringen. Wir lieben diesen Ort sehr und er ist mittlerweile eine zweite Heimat für uns geworden. Diese Ferien in den Bergen mit den Ziegen und dem einfachen Leben in der Natur sind so sehr Teil von mir geworden, dass ich regelmäßig von Blogleserinnen, Followerinnen und Kursteilnehmerinnen gefragt werde, wo denn dieser Zauberort genau läge und ob man da Urlaub machen könne. Aus verschiedenen Gründen haben mein Mann und ich entschieden, dass wir ihn für uns behalten. Nur zwei Mal habe ich eine Ausnahme gemacht (bitte merken, dieses Detail wird noch wichtig). Ein Grund, warum wir die genauen Koordinaten nicht herausgeben wollen, ist, dass ich in meinen Ferien privat bleiben und vermeiden möchte, dass mir dort Menschen begegnen, die mich über die Arbeit kennen. Denn ich möchte in dieser Zeit einfach nur Maria sein und nicht die Puppenmacherin von Mariengold. Und das verstehen die meisten auch. Dass diese feinsäuberliche Trennung von Privatem und Beruflichem aber nicht wirklich aufgeht, wurde mir in diesem 14. Bergsommer klar. Aber weiter der Reihe nach.

Mein Mann und ich waren also in den Bergen angekommen und dieses Jahr mit in meinem Gepäck: die Schreibaktion. Ich hatte mich bereits für einen Schreibimpuls entschieden und den ersten Satz im Kopf, nämlich genau den, mit dem diese Geschichte hier beginnt. Nur hat sie sich dann doch anders entwickelt, als ich dachte. Ich wollte nämlich eigentlich darüber schreiben, dass ich vier Wochen im Jahr keine Puppenmacherin bin und wie sehr ich das genieße. Genau darüber dachte ich eines Morgens auf dem Weg zum Brunnen nach, wo wir immer unsere Lebensmittel kühlen. Es war ein herrlicher Tag, blauer Himmel, Sonnenschein, noch angenehm frisch und ich trug meine geliebten roten Ballerinas, die schon abgewetzt waren und die ich nur dort oben trug. Ich beugte mich gerade herunter, um Butter, Milch und Joghurt für das Frühstück aus unserer Kühlbox zu nehmen, da hörte ich hinter mir eine Stimme fragen: „Maria?“ Ich kam hoch, drehte mich um und erblickte eine Frau in meinem Alter, blondes Haar, freundliches Gesicht. „Ich bin Anna, ich war vor zehn Jahren bei dir im Kurs und jetzt bin ich endlich hier.“ In dem Moment ging mir alles Mögliche durch den Kopf, vor allem: Das geschieht gerade wirklich. Es stellte sich heraus, dass Anna eine von den zwei Frauen war, denen ich vor Jahren unser kleines Geheimnis verraten hatte. Wahrscheinlich ahnte sie meine gemischten Gefühle, hatte vielleicht selbst auch welche und ich rechnete ihr hoch an, wie feinfühlig sie während unserer gemeinsamen Zeit mit der Situation umging. In dieser Geschichte soll es aber nicht um Anna gehen, wie wir uns langsam annäherten und eine gute Zeit miteinander verbrachten, sondern was dieses Erlebnis mit meinem gut gepflegten Glaubenssatz machte, dass ich hier oben auf dem Berg nur einfach Maria war. Denn stimmte das eigentlich? Was sollte das überhaupt bedeuten? Und warum war mir das so wichtig? Das beschäftigte mich in den nächsten Tagen und ich dachte an:

JP, der mich jedes Jahr mit „Ah, die Puppenmarie aus Berlin“ begrüßte (schweizerdeutschen Dialekt dazu denken).

E, die eine Leidenschaft für textiles Handwerk hat und mir einmal eine afrikanische Puppe aus ihrer Sammlung schenkte.

Das Seminarhaus auf der Nachbaralp, an dessen Eingang eine Stabpuppe hängt, der ich jedes Jahr einen Besuch abstattete wie einer alten Freundin.

Die Kinder und Enkelkinder, die in den letzten zehn Jahren dazugekommen waren und dass sie alle eine Puppe von mir bekommen haben.

G, der mich seiner Tochter stets mit dem Zusatz vorstellte, dass ich ihre Puppe gemacht hatte (sie ist dann immer so voller Ehrfurcht, dass sie noch nie ein Wort mit mir gewechselt hat).

Die nächtlichen Gespräche am warmen Dorfbackofen, in denen ich von meiner Arbeit im fernen Berlin erzählte (natürlich nur auf Nachfrage, ihr könnt es euch denken).

Die vielen Wanderungen, auf den ich neue Ideen für Mariengold im Kopf und im Herzen bewegte.

Dass es letztlich eine Puppe war, die uns überhaupt an diesen wunderbaren Ort geführt hatte (aber das ist eine andere Geschichte).

Ich musste mir eingestehen, dass ich mir etwas vorgemacht hatte. Dass es keine Trennung zwischen Puppenmacherin-Maria und Berg-Maria gab. Dass ich hier nicht rein privat unterwegs war und die Arbeit zu Hause gelassen hatte. Ich war hier als ganzer Mensch, mit all meinen Facetten, und musste das Berufliche nicht verstecken oder verleugnen, um zu entdecken, wer ich bin, wenn ich nicht arbeitete. Denn Puppenmachen, mein künstlerisches Schaffen ist ein ganz wesentlicher Bestandteil von mir. Es fließt immer in und aus allen Richtungen. Und dieser Ort in den Bergen war offensichtlich Teil meiner Bestimmung. Hier sammelte ich jeden Sommer neue Kräfte, erdete mich, verband mich mit der Natur, war Teil einer Gemeinschaft, empfang Ideen und Inspiration, hinterließ selbst Spuren. Es war allein meine Entscheidung, wie sehr ich mein Licht leuchten ließ oder dämpfte. In diesem Sommer – und das verdankte ich der Begegnung mit Anna – beschloss ich, dass ich mich, wann immer ich mich sicher und wohl damit fühlte, nicht mehr zurückhalten, sondern ganz und gar zeigen und einbringen wollte, hier und überall.

Als wir Ende August unsere Abschiedsrunde durch das Dorf drehten (bei der mir immer das Herz schwer ist), rief mir T, der ich erst diesen Sommer erzählt hatte, was ich beruflich machte, hinterher: „Maria, was kostet eine Puppe?“ Da wusste ich, dass ich ihr nächstes Jahr eine Puppe mitbringen würde und dass sie wie T aussehen sollte: mit langem, grauem Haar, einem lila Kleid, die Farbe von der Sonne verblasst, einer goldenen Kette und verschmitztem Blick. Und ich würde sie ihr schenken. So wie dieser Ort mit seinen Menschen ein unschätzbares Geschenk für mich war.


8. Januar 2024

Liebevoll handgemacht (Hello 2024)

In meiner Nachbarschaft gibt es eine kleine Änderungsschneiderei, an der ich oft vorbeikomme. Einmal waren dort im Schaufenster Handtaschen ausgestellt, gehäkelte, genähte, gepatchworkte, die Preisschilder herzförmig aus rotem Papier ausgeschnitten und von Hand beschriftet, die Preise selbst recht niedrig angesetzt, dazu ein Aufsteller, auf dem „Liebevoll handgemachte Taschen“ stand. Ich war davon seltsam berührt, kam immer wieder, brachte eines Tages sogar meine Kamera mit (das Bild könnt ihr hier sehen) und nahm mir das ganze letzte Jahr vor, darüber zu schreiben. Doch dazu kam es nicht, wohl weil da auch immer auch ein Schmerz mitschwang, wenn ich an die Taschen und das handgeschriebene Schild dachte, und weil ich wusste, dass das etwas mit meiner eigenen Arbeit zu tun hatte, die ich manchmal gar nicht mehr als liebevoll handgemacht wahrnehmen konnte.

Wann war das alles so kompliziert geworden? Diese Frage kam mir immer wieder in den Sinn. Wann war aus dem Stand auf dem Waldorfbasar ein Onlineshop geworden, aus dem handgeschriebenen Schild ein professionelles visuelles Erscheinungsbild, aus dem Einfach-Machen eine Strategie, aus der Herzenssache ein Business mit Erwerbsdruck, das mich so sehr fordert? Warum muss ich mittlerweile mindestens genauso viel Zeit und Energie in das Marketing für meine Angebote stecken wie in deren Kreation? Welche Zukunftsaussichten, vor allem wirtschaftliche, hat das Puppenmachen in Zeiten wie diesen? Und wie geht es mir damit?

Natürlich freue ich mich und bin stolz auf das, was ich mit Mariengold erreicht habe. Ich empfinde meine Arbeit als zutiefst erfüllend und sinnvoll, schätze die Erfahrungen und die Expertise, die ich mir aufgebaut habe, verspüre nach all den Jahren immer noch eine große Begeisterung und ein großes Interesse für Puppen und Puppenmachen und genieße die Begegnungen und den Austausch mit Menschen, die all das genauso lieben wie ich. Aber die letzten vier Jahre haben etwas mit mir gemacht.

Vor allem habe ich erst einmal Abschied genommen – und das war ein langer, harter Prozess – von dem Wunsch und dem Anspruch, von meiner Arbeit mit den Puppen leben zu können (und bin mir der Privilegien bewusst, die es mir erlauben, einer Arbeit nachzugehen, von der ich nicht leben kann). Die äußeren Umstände mit den diversen Krisen, die wir gerade erleben, sind äußerst schwierig für mein Handwerk und das wird sicher auf lange Sicht so bleiben. Deshalb möchte ich meine Arbeit aber nicht aufgeben, sondern weitermachen, trotz alledem. Weil ich fest daran glaube, dass Puppen Licht sind und Puppenmachen die Kraft hat, uns zu heilen und miteinander zu verbinden.

Für mich wird es in den nächsten Jahren darum gehen, genau das in die Welt zu tragen, durch meine Puppen, die Kurse und Workshops, den Podcast mit Laura, mein Schreiben. Es wird immer noch auch darum gehen, damit Geld zu verdienen (weil es ohne nun einmal nicht geht), aber nach meinem wirtschaftlich schlechtesten Jahr aller Zeiten bin ich bereit, es neu zu denken und anders zu machen und mehr und konsequenter in mein Wesen als Künstlerin, Wegbegleiterin und Brückenbauerin (Aszendent Waage) hineinzuwachsen. Eine erfolgreiche Unternehmerin wird in diesem Leben sicher nicht mehr aus mir werden, aber das ist auch nicht meine Bestimmung. Mein Gold liegt woanders, das ist eine wichtige Erkenntnis aus den Krisenjahren und der Kompass darf jetzt neu ausgerichtet werden und zwar wieder vollkommen auf liebevoll und handgemacht und der Verbundenheit gewidmet.

In diesem Sinne möchte ich versuchen, die Dinge in diesem Jahr etwas anders anzugehen: leichter, verspielter, mit weniger Kopf und Hochglanz, dafür spontaner, mutiger, entschlossener. Ich werde neue Kursformate ausprobieren, wieder mit meinem Handwerkszeug auf Reisen gehen, Ideen gedeihen lassen, die Menschen über das Puppenmachen in Verbindung mit sich selbst bringen, mit Laura den Podcast weiterentwickeln, mein Schreiben über Puppen/machen in eine neue Form (und vielleicht auch an einen neuen Ort) bringen, das Thema Reparieren weiter erforschen und sowieso immer weiter und noch tiefer in das Mysterium Puppe eintauchen.

Ich freue mich auf alles, was kommen mag, auf die Begegnungen und Entdeckungen unterwegs und auf den Menschen, der ich Ende des Jahres sein werde. Es ist mir eine Freude und Ehre und ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich mit meinem Wirken ein klitzekleiner Teil Eurer Liebe für die Puppen sein darf.

Alles Liebe für 2024 und immer wieder ein unerschrockenes Herz und großes Ja für die Zumutungen und Wunder des Lebens!

Work


21. Dezember 2023

Glücksmomente und Freudebegegnungen 2023

Silvester mit Laura, das erste Mal überhaupt in den langen Jahren unserer Freundschaft. Es war so ein schönes Fest. Irgendwann saß eine Puppe mit am Tisch und keinen der Gäste (die mit Puppen nichts am Hut hatten) wunderte es, alle fanden es völlig normal.

Feedback von Christina, einer lieben Bekannten, auf meinen ersten Blogartikel des Jahres: „Ich möchte Dir für diesen berührenden Text danken. Dass es nichts gibt, das ich erreichen muss, um ein wertvoller Mensch zu sein, dieser Satz rührt mich zu Tränen, trifft mich mitten ins Herz. Danke dafür!“

Von ihr kam auch die allererste Anmeldung für unseren unseren allerersten Puppen Repair Circle: „Ihr beide habt so schöne, inspirierende Angebote.“

(Fun Fact: Christina war 2017 auch bei der Premiere unserer Landpartie für Puppennähverliebt dabei.)

Anfang des Jahres machte ich noch einmal eine Puppe wie Melisse. Sie wurde von einer Kundin in den USA gekauft und mit den Worten kommentiert: „She is exactly what I need in my life right now!“

Mitte Januar verbrachte ich mit meiner Freundin Julia ein wunderbares Flickwochenende auf dem Land, welches zugleich mein Lieblingsthema des Jahres setzte. Für mich war es besonders schön, mal auf der anderen Seite zu sitzen und unendlich genießen zu dürfen, Teilnehmerin und Empfängerin von ganz viel Aufmerksamkeit und Fürsorge zu sein.

Gastgeberin war Marion, ein beeindruckender Mensch, der mir zum Vorbild geworden ist. Hier kann man mehr über sie erfahren. (Weil Frauen ab 45 oft unsichtbar gemacht werden.)

Für die erste Podcast-Folge des Jahres verließ ich meine Komfortzone und machte mit Laura eine Geschichten-Improvisation vor laufendem Mikrofon. Mein Gold liegt sicher nicht im freien Erzählen und Erfinden, aber es war eine Riesenfreude und brachte uns als Team einen großen Schritt weiter. Den Mut dafür rechne ich mir hoch an und bin Laura dankbar, dass sie meine spielerische Seite beharrlich herauskitzelt, nicht nur in besagter Folge.

Die Resonanz darauf war großartig und es kamen viel Feedback und Spenden!

Als ich im Februar in Wien war, erreichte mich eine Mail von Katharina, die vor Jahren in einem meiner Kurse in eben dieser Stadt dabei war: „Ich hatte damals auch ein Materialset für die demente Omi meiner Partnerin bei dir bestellt und daraus einen kleinen Puppenbuben gemacht. Dieser war während ihrer letzten Jahre ein wichtiger Ansprechpartner für die Omi. Letzten Sommer ist sie friedlich entschlafen und jetzt wohnt der Puppenbub bei ihrer Tochter/meiner Schwiegermami, die sehr dankbar für den kleinen Kerl und all die lustigen, lieben Momente mit ihrer Mama ist, die sie mit ihm verbindet.“

Eine Kundin, für die ich eine Heilungspuppe gemacht hatte: „Ich möchte Dir nochmals Danke sagen für die wunderschöne Puppe für mein inneres Kind. Sie rührt mich täglich aufs Neue und öffnet mir das Herz.“

Als die Puppe Hilly kurz nach ihrer optischen Überarbeitung an eine liebe Familie verkauft wurde. (Sie war die längste Hüterin meines Ladens ever).

Im Februar feierte ich zehnjähriges eBook-Jubiläum und bekam überraschend viel Feedback wie dieses von Lydia: „Vielen lieben Dank für die großzügige Geburtstags-Rabattaktion. Glückwunsch zu so vielen Jahren mit deinen so zauberhaften Puppen und Danke, dass du deine wunderbaren Fähigkeiten mit uns teilst.“

Diese alljährliche Rabattaktion ist immer wieder auch Einstieg in das Puppenhandwerk: „Ich wage es und nutze dein tolles Angebot und habe mir soeben ein eBook gegönnt. Das nutze ich, um mich inspirieren zu lassen und entscheide dann Schritt für Schritt, wie meine erste Puppe aussehen soll.“

Es kommt eher selten vor, dass ich für Männer eine Heilungspuppe mache, umso mehr freut mich Feedback wie dieses: „Heute habe ich den kleinen Alexander liebevoll in Empfang genommen. Herzlichen Dank!“

Im Frühjahr nahm ich an einem Webinar teil und konnte mich kaum auf die Inhalte konzentrieren, denn eine Teilnehmerin hatte die ganze Zeit einen großen Teddybären auf dem Schoß und sah damit sehr zufrieden aus.

Als eine Kursteilnehmerin erzählte, dass sie durch meine Goldene Postkarte auf Veit Lindau aufmerksam geworden war und dies ihr Leben nachhaltig verändert hat.

Im selben Kurs bezeichnete eine Teilnehmerin beim Abschluss ihre Puppe als Heilungspuppe und es kullerten Tränen der Rührung auf allen des Tisches.

Liebevolles Feedback von Susanne auf Instagram: „Ich freue mich, dass es Dich hier gibt, und ich durch Dich so viel Inspiration auch für meinen inneren Weg erhalte.“ (Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie wichtig und wohltuend es ist, ab und zu eine Rückmeldung auf das zu bekommen, was man in die weite Welt des Internets hinausschickt.)

All die Reparaturen, die ich dieses Jahr gemacht habe. Jede einzelne ging mir zu Herzen und hat mich etwas über das Puppenmachen und das Leben gelehrt. (Von der berührendsten habe ich hier noch gar nicht erzählt, das hebe ich mir für eine besondere Gelegenheit auf.)

Lob von einer Kundin, die um die Ecke vom Popcorner wohnt, wo ich meine Kurse gebe: „Es sind außergewöhnliche Puppen mit viel Charakter, Individualität und liebevoller Ausstrahlung, die du anfertigst.“

Als Frau Fritz von Wollknoll mir die gesamte Stopfwolle für meine zwei Kurse vor Ort schenkte, einfach so, als großes wollenes Osterei, wie sie es nannte. (Wir verstehen uns sehr gut.)

Bei einem dieser Kurse stand plötzlich Caro von Naturkinder in der Tür. Wir kennen uns schon viele Jahre über das Internet und trafen uns bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal persönlich. War das schön!

Wunderschön war es auch mit dem Schnee, der während meiner Zeit bei Wollknoll fiel. Eine meiner liebesten Erinnerungen des Jahres ist die Gemütlichkeit, die wir drinnen mit den Puppen hatten, während draußen die Flocken tanzten.

Da schmerzte mir das Herz und ging gleichzeitig auf: „Liebe Maria, vor 1,5 Jahren haben meine Kinder beide eine selbstgenähte Mitzi Puppe nach deiner Vorlage von mir bekommen. Sie sind seitdem immer und überall dabei und werden heiß geliebt. Leider ist eine Puppe nun in der Kita verloren gegangen. Hier meine Materialbestellung, um eine neue zu machen.“

Im April und Mai hatten Laura und ich wieder große Schwierigkeiten, Teilnehmerinnen für unsere Landpartie zu gewinnen. Aus Frust darüber (den wir auch im Jahr vorher schon hatten) beschlossen wir, den Workshop zum letzten Mal anzubieten. Dazu Christiane: „Es tut mir leid, dass die Landpartie zukünftig in ihrer Form nicht mehr durchführbar ist. Die Bilder auf Deiner Webseite strahlen immer so viel Freude, Fröhlichkeit und Kreativität aus. Ich wär so gern einmal dabei gewesen.“ (Uns tat es auch leid, aber zum Glück kam es anders.)

Ja, es war wieder eine Zitterpartie und Stornieren ging aus vertraglichen Gründen nicht. Umso freudiger und überraschter waren wir, als sich zwei Tage vorher eine Frau noch ganz kurzfristig anmeldete. Sechs war unsere Wunschteilnehmerinnenzahl und die war damit erreicht. (Halleluja!)

Und dann hatten wir es so schön miteinander:

Es gab ein unverhofftes Wiedersehen von Friederike und Claudia, die sich schon bei einer Landpartie in 2019 kennengelernt hatten. Damals hatte Friederike Claudia ein Puppenkleid geschenkt mit den Worten „Komm wieder!“ – und das tat Claudia, mit genau diesem Kleid im Gepäck, und Friederike war auch wieder dabei.

Teilnehmerin Elvira kam mit drei Puppen und ging mit sieben (zwei davon hatte sie von Laura und mir gekauft).

Das gab es noch nie: Dass bei einer Landpartie gleich drei Frauen eine Puppe von mir kauften, zwei davon vor Ort gemacht, also direkt unter der Nadel weggekauft.

Ein Teilnehmerin war Volleyballerin und bei der Abschlussrunde machte sie der Gruppe das größte Kompliment: „Ihr seid meine Mädels!“

Das Motto dieser vier Tage war „Kleine Gruppe, große Gefühle“, wie ihr hier noch einmal nachlesen könnt, dort steht auch, wie es mit der Landpartie weitergeht.

Große Gefühle und große Krisen lagen dieses Jahr nah beieinander für mich. Da taten diese Worte von einer Puppenmacherin-Freundin gut: „Du hast der Welt unglaublich viel zu geben und du kannst mehr, als du denkst. Nur was du willst, diese Frage muss jede für sich selbst beantworten.“

Oder diese: „Vielen Dank für das wunderschöne Kleiderset! Du hast wirklich ein tolles Händchen für die Puppenkunst.“

Angel, Melisse und Rosa.

Und Kathleen.

Im Sommer bekamen Laura und ich zwei Mal Post von Hörerinnen, die wir spontan live in der Aufnahme der 17. Folge auspackten. Was für eine Freude!

Im Brief von Malen stand: „Euer Podcast ist ein großes Geschenk und ich erwarte jede Episode mit Ungeduld. Endlich fühle ich mich beim Puppennähen nicht mehr allein und sehe auch einen tieferen Sinn in meiner Arbeit.“

Der Brief von Hörerin Maria war genauso lieb geschrieben, was mir aber vor allem in Erinnerung blieb, war, dass wir erst nach der Aufnahme feststellten, dass es nicht nur ein Fünfzig-Euro-Schein war, den sie mitgeschickt hatte, sondern zwei!

Im Juli erkannte mich eine Leserin am See, kurz darauf schrieb sie mir: „Liebe Maria, wir haben uns heute an der alten Fischerhütte am Schlachtensee getroffen. Jetzt weiß ich, woher dein Blog dieses zauberfeine Strahlen hat. Von dir!“ (Es war wirklich eine angenehme Begegnung und zum Glück trug ich mein schönstes Kleid.)

Mit Julia den Barbie-Film auf großer Leinwand zu schauen, das hatte sie mir zum Geburtstag geschenkt. Wir waren wahrscheinlich die Einzigen, die bei diesem Film geweint haben.

Wenn sich auf meinen alljährlichen Sommerferien-Beitrag Bergschwestern wie Nadine melden und neben der Bergliebe auch Puppennähliebe teilen: „Ich möchte einfach nur Danke sagen für deine super Anleitungen, die kleinen Einblicke in dein Leben und den tollen Podcast.“

Wenn ich mitbekomme, dass Kursteilnehmerinnen sich noch einmal privat nach dem Kurs verabreden. Das passiert nicht allzu oft, aber wenn, dann freue ich mich immer sehr.

An einem sonnigen Altweibersommersamstag sprach mich eine Frau auf dem Wochenmarkt an, ob ich die Mariengold sei. Sie war auch eine Puppenmacherin, aus Schweden, und wir hatten uns viel zu erzählen. (Dieses Mal trug ich meine Yogaklamotten.)

Im Oktober war Cornelia bei mir im Kurs. Wir hatten uns zwei Jahre zuvor bei Wollknoll kennengelernt, wo sie einen Filzworkshop besuchte und – wie sie sagte – begeistert von der guten Stimmung war, die meine parallel stattfindenden Puppenkurse verbreitet haben.

Als ich dieses Jahr einen schweren Vertrauensbruch erleben musste, standen Laura und Julia fest meiner Seite und weinten sogar ein paar Tränen mit mir, bis es wieder gut war. Ohne ihren Beistand wäre ich sicher nicht so schnell – und gestärkt – aus dieser Krise herausgekommen.

Im Oktober war ich bei Wollen auf Recherche für ein neues Projekt und kaufte relativ viel Strickgarn ein. Normalerweise bin ich zurückhaltend und erzähle nicht so schnell, was ich beruflich mache. In der wirklich tollen Beratung durch die Mitarbeiterin war es aber nötig, dass ich mit „oute“, damit wir finden konnten, was ich suchte. An der Kasse erhielt ich dann überraschend den Rabatt für Designer*innen und ich ging dankbar und mit stolz geschwellter Brust nach Hause.

(Ja, es kommt eine neue Anleitung. Freut euch auf Januar, dann erfahrt ihr mehr!)

Das Schönste, das dieses Jahr jemand über meine Puppen gesagt hat, kam von Regine: „Du hast die Waldorfpuppen ins Licht geholt!“

Regine ist eine langjähre Puppenwegbegleiterin und mittlerweile Freundin und sie war auch der erste Gast überhaupt in unserem Podcast. Ich glaube, wir hatten alle Herzklopfen, als Laura auf den Aufnahmeknopf drückte, und heraus kam ein wunderbares Gespräch über die Magie des Puppenmachens und der Puppen. Eine bessere Jahresabschluss-Folge hätte ich mich nicht wünschen können!

Als meine Tochter an einem grauen Herbsttag in meinen Arbeitsraum kam und sagte: „Es ist so eine schöne Stimmung hier.“

Im November war Daniela bereits zum dritten Mal bei mir Kurs. Sie ist eine passionierte Näherin und teilte diese Leidenschaft und ihr unfassbar großes Fachwissen auch munter mit uns. Eher nebenbei durfte ich erfahren, dass es ihr erster Puppenkurs vor zwei Jahren bei mir war, der sie zu diesem geliebten Hobby gebracht hatte.

Nachdem ich Michelle, die vor über zwölf Jahren bei einem meiner ersten Kurse dabei war, zufällig im Bus wiedergetroffen hatte und wir uns herzlich unterhalten hatten, schickte sie mir eine Mail, in der sie schrieb: „Liebe Maria, du hast dich überhaupt nicht verändert und bist wie immer ein leuchender Mensch.“

Unser Repair Circle bescherte uns so schöne Puppen- und Bärenliebegeschichten und ich bin froh, dass ich ein paar davon aufgeschrieben habe.

Als ich meinen letzten Kurs des Jahres krankheitsbedingt absagen musste (das erste Mal in 15 Jahren Kursarbeit), war ich gerührt von den Reaktionen der Teilnehmerinnen. Keine Ahnung, was ich dachte, wie sie sich verhalten würden, aber da waren nur Verständnis, Mitgefühl und aufrichtige Genesungswünsche.

Mitten in dieser Krankheit erreichte mich eine lustige Anekdote von Laura, die mich genau zur rechten Zeit aufmunterte: Ihre Mutter hatte in Süddeutschland einen Spielzeugladen besucht, in dem es handgemachte Puppen gab und erzählte der Inhaberin, dass ihre Tochter (Laura) auch Puppen mache. Daraufhin fragte diese, ob das nicht zufällig 1000Rehe oder Mariengold wäre – die hätten so einen tollen Podcast!

Die 4000-Follower-Marke bei Instagram habe ich auch dieses Jahr nicht geknackt, aber immerhin folgen mir dort 3903 Menschen und einige liebe Seelen, die regelmäßig kommentieren und einen Gruß hinterlassen.

8023 Verkäufe bei Etsy finde ich auch eine tolle Zahl!

Als eine Freundin gestern die letzte Puppe aus meinem Shop an ihren Arbeitskollegen vermittelt hat, der sie seinem Patenkind zu Weihnachten schenkt. Zum ersten Mal in diesem Jahr sind alle Puppen ausverkauft, die Kiste mit den Puppen ist leer, ich freue mich auf die Feiertagspause und all die Wesen, die ich nächstes Jahr kreieren werde.

Dieses Jahr war nicht mein bestes, um nicht zu sagen, dass es wirtschaftlich gesehen wahrscheinlich das schlechteste war. Die Gründe dafür kennen wir alle. Wir alle mussten sicher in den letzten Jahren Verluste hinnehmen und erholen uns vielleicht nur langsam davon. Mir geht es so und das macht mich manchmal traurig und ratlos. Aber ich bin auch ein hoffnungsvoller Mensch und freue mich immer auf den nächsten Tag und was er bringen mag. Und genauso blicke ich auf das kommende Jahr. Ich bin dankbar für meine Familie und Freund*innen, dass ich gesund bin und fast alle meine Lieben gesund sind, ich ein liebevolles Zuhause habe und in Frieden leben und meiner geliebten Arbeit mit den Puppen nachgehen kann. Ich bin in vielerlei Hinsicht gesegnet und dass dieser Jahresrückblick wieder so lang ausgefallen ist, lässt mich hoffen, dass auch ich und mein Wirken ein Segen für andere Menschen sind.

Die gesammelten Herzmomente und Freudebegegnungen der letzten Jahre finden sich hier den Glückslisten.


20. September 2023

Liebe Kursteilnehmerinnen, was ich euch schon immer sagen wollte …

Die letzten Jahre mit Pandemie und Wirtschaftskrise waren eine Achterbahnfahrt für Mariengold, mit mehr Talfahrten als Höhenflügen. Mein kleines Handmade-Business ist einmal kräftig durchgerüttelt worden und nach wie vor in finanzieller Schieflage. Das zu bewältigen kostet Nerven, Kraft, Energie und manchmal auch Tränen. Und immer wieder die Fragen: Was mache ich hier eigentlich? Für wen mache ich es? Und macht es mich noch glücklich?

In diesen schwierigen Zeiten wart und seid vor allem ihr es, liebe Teilnehmerinnen meiner Kurse und Workshops, die mich weiterhin an mich und meine Arbeit glauben lassen und mir wunderschöne Momente der Freude, Sinnhaftigkeit und Verbundenheit schenken. Seit Corona seid ihr viel weniger geworden und teilweise meldet ihr euch jetzt viel kurzfristiger an, was mir die Planung manchmal schwermacht. Aber wenn wir dann zusammenkommen, geht immer eine große Sonne auf und es gibt viel zu lachen, zu erzählen und miteinander zu teilen. Eure leuchtenden Augen beim Puppenmachen, eure Aufregung und Vorfreude, eure Hingabe und Furchtlosigkeit, eure rotgefärbten Wangen und euer Strahlen, eure Geschichten, euer Lächeln und eure konzentrierten Arbeitsschnuten, ihr wunderbaren Seelen und eure Puppen, die ihr beim Abschied fest ans Herz drückt – all das bedeutet mir unendlich viel.

Ihr denkt vielleicht, ihr braucht mich, um eure Puppen anzufertigen, aber genauso brauche ich euch, um meiner Arbeit Leben einzuhauchen und mich als Puppenmacherin in der Welt zu spüren. Dafür danke ich euch von ganzem Herzen, euch mittlerweile hunderten von Frauen, die in den letzten 15 Jahren Puppen mit mir gemacht haben, und allen, die es in Zukunft vorhaben. Ihr seid mir Licht und es ist mir eine große Freude und Ehre, euch beim Puppenmachen begleiten zu dürfen!