19. Januar 2023

Flick und Glück auf dem Land (und eine Einladung zum Puppenreparieren)

Letztes Wochenende fand mein erstes Highlight des Jahres statt. Da war ich mit meiner Freundin Julia in der Priegnitz im wunderschönen Landhaus MariaMaria, wo der Workshop „Wear it + Repair it“ mit der Textilkünstlerin Doris Runge stattfand. Zwei Tage nähen, stopfen, flicken, stricken und neu machen standen auf dem Programm. Im Gepäck hatte ich einen weißen Lieblingspullover aus Schurwolle, der über die Jahre zahlreiche Löcher und Flecken bekommen hatte.

Eigentlich ist es nicht unbedingt meine Art, Kleidung auszubessern. Bis ich vor einem Jahr für unsere Podcast-Episode „Neues Leben für die Puppen“ tief in das Thema Reparieren eintauchte und sich mir über die Puppen hinaus eine neue Welt öffnete. Ich las Bücher, lernte über Techniken, Material und Hintergründe, nahm an Online-Kursen teil, entdeckte eine faszinierende Bubble bei Instagram, staunte über Meisterinnen ihres Fachs, arbeitete mich ein und deckte mich ein mit Werkzeugen und Utensilien, von denen ein kleines honigduftendes, gelbes Blöckchen Schneiderwachs mein liebstes ist.

Als mir dann im Herbst der Workshop mit Doris zuflog und ich mich auch gleich in den Ort verliebte, an dem er stattfinden sollte, zögerte ich keine Sekunde und meldete Julia und mich an. Es sollte auch ein Freundinnenwochenende werden.

Und wie gut wir es hatten: Schönste Wintersonne nach vielen grauen Tagen bei der Abreise in Berlin, anderthalb Stunden später warmer Empfang in der Priegnitz, ein charmant renoviertes altes Pfarrhaus, in dem schon der Ofen eingefeuert war und es nach Apfelkuchen duftete, ein Gefühl von Vertrautheit und Das-wird-richtig-Gut, Ankommen in der Gemeinschaft, Abtauchen ins Handwerk und Aufgehen im gegenwärtigen Moment.

Doris hatte Bücher, Samples, Material und Werkzeuge und ihre fast lebenslange Textil-Liebe-Expertise dabei und so entstand ein gemütlicher und wohlwollender Raum, in dem sich alle, versammelt um den großen Küchentisch, ihren eigenen Projekten widmen konnten. Besonders schön fand ich, dass Marion, unsere Gastgeberin, die ganze Zeit um uns herumwuselte, den Ofen mit Holz feuerte, köstliche Mahlzeiten zauberte, uns mit Snacks und Geschichten von Land und Leben versorgte und sich bei Gelegenheit dazusetzte und ebenfalls werkelte.

Ich lernte an dem Wochenende nur eine einzige Flicktechnik, mit der sich sowohl grobe Wollsocken als auch feiner Strick reparieren lassen. Das war völlig ausreichend für den Anfang und um meinen Pullover zu flicken. Dafür nahm ich mir ganz viel Zeit und hielt ansonsten Augen, Ohren und Herz offen. Denn es gab noch so viel mehr zu lernen und zu erfahren, zum Beispiel über den Wert der Handarbeit, das Glück des Reparierens und die Verbundenheit, die in so einer Runde entstehen und vielleicht ein wenig zu einer besseren, friedlichen Welt beitragen kann.

Mir haben diese beiden Tage auch noch einmal richtig Lust auf die Puppenreparier-Runde gemacht, die Laura und ich ganz neu zwei Mal in diesem Jahr anbieten werden. Am Samstag, den 4. März und 18. November laden wir herzlich ein, in gemütlicher Atmosphäre im Popcorner in Berlin gemeinsam Puppen zu reparieren, aufzuarbeiten und zu verschönern. Ihr bringt eure kleinen Patient*innen mit, Laura und ich Handwerkszeug und unsere Erfahrung aus über 15 Jahren Puppenmachen. Mehr dazu hier, die Anmeldung läuft bereits und wir freuen uns riesig auf euch!

© 9. Bild Simone Hawlisch


11. Oktober 2022

Mit Mariengold gemacht #31

1 Bei unserer Landpartie im Mai war auch Dunja vom Nähzimmer mit Herz dabei. Sie hatte vorher noch nie eine Puppe gemacht und wollte das Handwerk von der Pike auf uns lernen. Dabei entwickelte sie solch eine Leidenschaft, dass sie beschloss, ihr Sortiment um Puppenbastelmaterial und eine Puppennähanleitung von Mariengold zu erweitern. Außerdem gibt sie jetzt auch Kurse in ihrem Laden in Nieder-Olm, der nächste Termin ist am 19. und 20. November 2022. Mich hat Dunjas Begeisterung auch angesteckt, weshalb ich sie gern supporte.

2 Im März und April diesen Jahres lief auf Instagram die Initiative #dollsforukraine, eine Versteigerungsaktion für handgemachte Puppen zugunsten der humanitären Hilfe für die betroffenen Menschen durch das Deutsche Rote Kreuz. Für mich war es eine große Freude, unter den vielen schönen Puppen auch welche zu sehen, die mit meinen eBooks gemacht worden waren wie die von Caro von @naturmama, die auch eine der Initiatorinnen der Aktion war. Über 12.000 Euro sind dabei zusammengekommen, stolze 355 davon durch meine Puppe Melisse.

3 Meinen letzten Kurs im Juli vor der langen Sommerpause habe ich in besonderer Erinnerung behalten. Vielleicht war es das schöne Licht im Popcorner, vielleicht die Aussicht auf drei Wochen in den Bergen, ganz sicher aber waren es die fünf wunderbaren Teilnehmerinnen, unter ihnen Nadine, die mir danach dieses Feedback schickte.

4 Laura und ich freuen uns immer sehr zu hören, dass ihr beim Puppenmachen unseren Podcast Echten Puppen hört wie Carina aus der Schweiz, die auch schon bei Laura im Kurs war und mit dieser Rückmeldung gewissermaßen einen Kreis schloss: „Ich habe wieder fleißig Puppen genäht (siehe Bild) und dazu euren schönen Podcast über Jungs und Puppen gehört. Sehr gefreut hab ich mich, dass Laura meine Anekdoten vom Beatenberg-Kurs wiedergegeben hat.“

5 Zeitgleich waren Carinas Mutter und die Tante mit uns auf Landpartie, wo unter anderem dieser Bub namens Moritz entstanden ist. Es handelt sich nämlich um eine rundum puppennähverliebte Familie: „Dass ich dieses Handwerk erlernen konnte, verdanke ich euch von ganzem Herzen. Und natürlich meiner Tochter, die mich dazu motiviert hat. Die Landpartie war einfach genial. Die Unterkunft mit diesem fantastischen Garten, die feinen (schweizer Ausdruck für lecker) Mahlzeiten stimmten so gut zum Kurs, zu den Puppen, zu uns Frauen.“

6 Noch ein allerletztes Mal Landpartie: Laura und ich staunten nicht schlecht, dass einige unserer Teilnehmerinnen quasi live bei Instagram von dem Workshop berichteten. Das ist ganz tolle Werbung für uns, deshalb möchte ich an dieser Stelle auch Werbung für @leimuco machen, die mit ihren Stories nicht nur kräftig unsere Reichweite erhöhte, sondern auch wunderschöne Bilder von unseren vier Puppennähtagen im Grünen machte. Nächstes Jahr findet die Landpartie vom 24. bis 28. Mai statt, alle Details findet ihr hier, die Anmeldung ist bereits geöffnet und die ersten Plätze sind vergeben.

7 Was für eine Freude, wenn ihr euch von meinen Empfehlungen inspirieren lasst! So geschehen mit „Fingerpüppchen häkeln“ von Jana Tröger, auf das meine Leserin Ute durch meinen Blog aufmerksam geworden war: „Ich musste es sofort bestellen und tadaaaa, da sind sie! Sie machen natürlich viel mehr Arbeit als gedacht, aber auch sooo viel Spaß!“

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinem Etsy-Shop, mein Kursangebot hier, alle Beiträge dieser Reihe hier.

 


27. September 2022

Wieder im Ländle, wieder großes Puppennähglück (und die Termine bis Ende des Jahres sowie zwei Ankündigungen für 2023)

Auf diese eine Woche im September hatte ich mich ganz besonders gefreut, auf zwei aufeinanderfolgende Puppennähkurse bei meinem Hauptlieferanten Wollknoll in Oberrot in der Nähe von Schwäbisch Hall. Von Berlin aus ist das eine halbe Weltreise und auch ein bisschen eine Reise in eine andere Welt: hier Großstadt, dort Landleben, hier Tempo und Lärm, dort Entschleunigung und Stille, hier fast Herbst, dort immer noch Sandalenwetter, hier Green Smoothies, dort Äpfel und Birnen am Wegesrand, hier anything goes, dort down to earth.

Für mich war es vor allem eine Auszeit von meinem Alltag, die ich an einem wohltuenden Ort in der Natur mit dem verbringen durfte, was ich am liebsten mache: Räume schaffen, in denen Menschen gemeinsam kreativ werden und mit anderen und sich selbst in Verbindung kommen.

Es war auch insofern besonders, dass dieser Raum endlich wieder einmal groß war. Neun Teilnehmerinnen im ersten und sieben im zweiten Kurs, das sind Zahlen, von denen ich in Berlin derzeit nur träumen kann. Deshalb bin ich mit riesiger Vorfreude und ganzem Herzen in diese vier Tage hineingegangen und habe die Fülle, Lebendigkeit und Vielfalt, die die Frauen mitbrachten, unendlich genossen, auch wenn mir zwischenzeitlich auch mal die Puste ausging und ich nicht wusste, wo unten und oben bei den Puppen ist.

Am Ende waren es 32 Beine, auf denen 16 wunderschöne kleine Wesen standen, jedes bis zum Scheitel mit Liebe angefüllt und so einzigartig und charmant wie ihre Schöpferin.

In jedem Kurs nehme ich mir die Zeit, alle Puppen für ein Abschlussbild zu arrangieren. Bevor die Kameras klicken, gibt es einen Moment, der für mich der wichtigste und bewegendste ist und der mir mehr gibt als alles Geld der Welt: wenn es kurz mucksmäuschenstill wird und sich alle von der Schönheit der Verbundenheit berühren lassen, die in den Puppen so leuchtend sichtbar wird. Meist sind es nur wenige Sekunden, bis der Trubel weitergeht, aber die sind heilig und stecken voller Zärtlichkeit und Wertschätzung für das Leben und die Menschen und all den Gründen, warum wir Puppen machen.

Dass ich diesen Moment in Oberrot gleich zwei Mal erleben durfte, hat mich in einer Zeit, in der die Wirtschaftskrise für mich und mein Label immer realer wird, aufgerichtet und gestärkt. Was immer kommen mag, ich weiß, dass ich mir das, was mir im Leben wichtig ist – Freude, Tiefe, Verbundenheit – selbst mit meinen Händen und meinem Herzen erschaffen kann.

Ich freue mich sehr darauf, nächstes Jahr im März wieder zwei Kurse bei Wollknoll zu geben und diese wundervolle Erfahrung zu wiederholen. Bis dahin gibt es weiterhin einen Wochenendkurs pro Monat in meiner Heimatstadt Berlin, hier die Termine bis Ende des Jahres und zwei Ankündigungen für 2023:

1./2. Oktober 2022 – noch 2 freie Plätze

12./13. November 2022 – ausgebucht, Warteliste

3./4. Dezember 2022 – noch 1 freier Platz

27./28. März 2023 bei Wollknoll in Oberrot –  Anmeldung ab November direkt bei Wollknoll

29./30. März 2023 bei Wollknoll in Oberrot – Anmeldung ab November direkt bei Wollknoll

Alle Details zu meinen Kursen findet ihr hier, Anmeldung an hello@mariengold.net.

Ich freue mich auf euch und die Puppen!


7. Juni 2022

Mit Mariengold gemacht #30

1 Letztes Jahr gab es ein Mariengold Doll Make-Along auf Instagram, veranstaltet von @woollenhearted, bei dem auch diese süße Kulla entstanden ist, über die ich mich besonders gefreut habe, weil dieses Erstlingspüppchen sonst eher selten gemacht wird. Die Anleitung, die auch wunderbar für das Kennenlernen des Puppenmacherinnenhandwerks geeignet ist, findet ihr hier.

2 Eine Illustration statt eines Fotos, das ist mal etwas Anderes. Genauso stellte mir Elke, die das Puppenmachen bei mir im Kurs gelernt hatte, neulich ihre stetig gewachsene Puppenschar vor.

3 Sehr eindrucksvoll, wenn man mal sieht, dass die 45 cm großen Baby Twink Puppen tatsächlich die Größe eines neugeborenen Babys haben. Dazu trägt die Puppe ein Glückshäubchen, das auch dem Baby passen würde. Puppe und Häubchen wurden von Corinna angefertigt, die ganz verliebt ins Puppenmachen ist und bereits drei wunderschöne Exemplare an die Kinder einer befreundeten Familie verschenkt hat.

4 Laura und ich freuen uns immer sehr, wenn in den Stories bei Instagram Werbung für unseren Podcast „Echte Puppen“ gemacht wird, wie hier von @puppenherz_, einer professionellen Puppenmacherin aus der Schweiz, die uns – na klar! – beim Puppenmachen hört.

5 Große Wiedersehensfreude, als ich in den Weiten des Internets diese Puppe wiederentdeckte (und auch gleich wiedererkannte), die Katja vor einigen Jahren bei mir im Kurs gemacht hatte. Und ich freue mich noch mehr, dass Katja nach all den Jahren wiederkommen möchte, vielleicht sogar zur nächsten Landpartie für Puppennähverliebte, die vom 24. bis 28. Mai 2023 stattfinden wird.

6 Dieses Feedback von Dagmar zu meinen eBooks für Puppenkleidung steht stellvertretend für die vielen Kund*innen, die mir schreiben, wie dankbar sie sind, dass die Schnittmuster so einfach und machbar gehalten sind. Was viele nicht wissen: Ich selbst bin in all den Jahren nie über Anfängerinnenskills beim Nähen hinausgekommen und kann vielleicht gerade deshalb so gut ermutigen, den eigenen Perfektionismus beiseite zu lassen und einfach loszulegen.

7 Von Renate, die vor langer Zeit bei mir in Berlin gelernt und danach leidenschaftlich mit meinen Anleitungen weitergemacht hat, gab es schon mehrere Puppen in dieser Reihe zu sehen. Kein Wunder, ihre Kreativität sprudelt nur so und sie erstaunt mich immer wieder mit ihren Ideen wie diesem Großelternpaar, das gemütlich in der Sonne relaxt. Und wie großartig ist bitte die kleine Gartenbank!?

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinem Etsy-Shop, mein Kursangebot hier, alle Beiträge dieser Reihe hier.


31. Mai 2022

Willkommen zurück in der Geheimloge (Landpartie 2022)

Wenn ich an die letzten beiden Jahre zurückdenke und an die kleinen Fluchten, die mir das Weitermachen ermöglichten, wenn es besonders hart war, denke ich auch an die Erinnerung an unsere Landpartie für Puppennähverliebte. Wenn ich das Fotoalbum mit den hunderten von Bildern öffnete und an diesen wunderschönen Ort im Hohen Fläming zurückreisen konnte. Oder noch einmal die Rückblicke auf meinem Blog las, um wieder in die Magie dieses besonderen kreativen Miteinanders einzutauchen. Oder minutenlang das leuchtende Porträt von Laura und mir an meiner Pinnwand anschaute, das 2019 zwischen den Herbstblühern auf dem Refugium aufgenommen worden war. Manchmal hatte ich dann Tränen in den Augen. Einmal musste ich auch laut auflachen, als mir dieser Text von Laura wieder in die Hände fiel, den sie über unsere letzte Veranstaltung vor der langen Pause geschrieben hatte:

„Manchmal komme ich mir in meinen Kursen und vor allem auf den Landpartien vor wie in einer Geheimloge. Da geschieht so vieles, das keiner ahnt. Nach außen sieht es aus wie ein harmloser Handarbeitszirkel, in dem geplaudert und Kaffee getrunken wird – nicht, dass wir das nicht täten -, aber auch die Puppen geben ihren Teil dazu. Gut so. Mögen wir von außen betrachtet schrullige Damen mit einem niedlichen Hobby sein, dann können die Puppen im Geheimen ihr gutes Wesen treiben.“

Damit hatte sie die Essenz der Landpartie so wunderbar trefflich eingefangen. Das wollte ich wieder erleben, immer wieder erleben. Danach sehnte ich mich, danach sehnten wir uns. Und daran hielten wir uns fest, gerade auf den letzten Metern, die noch einmal so steinig waren, bis die Landpartie 2022 auch wirklich stattfinden konnte und die Puppen wieder ihr gutes Wesen mit uns treiben durften. Vorher bat ich noch Kathleen von @herzkoerpergeist, eine befreundete Astrologin, um einen Blick in die Sterne für unsere Geheimloge:

„Die Sonne steht noch bis zum 21. Mai im Sternzeichen Stier und hier passt sie perfekt zu eurem Vorhaben. Das Zeichen Stier wird von der Venus beherrscht und die Stier-Sonne zeigt sich hier mit einer ausgeprägten künstlerischen Ader. Sie arbeitet gern mit Naturmaterialien und in der Natur. Es geht um greifbare, sinnliche Dinge, Arbeit mit den Händen. Die Energie ist sehr geerdet und stabil und braucht gar nicht so viel Aufregung und Abwechslung. Das ändert sich, wenn die Sonne am Samstag ganz früh ins Zeichen Zwilling wandert. Hier mag dann vielleicht mehr Austausch auf geistiger Ebene entstehen. Es bedarf dann vielleicht etwas Anregung, neuer Informationen, möglicherweise wollen die Teilnehmerinnen noch etwas Neues lernen. Über die gesamte Zeit gibt es positive Power vom Mars, der einen harmonischen Aspekt zur Sonne bildet. In dieser Konstellation möchte er zur Verbesserung der Welt beitragen. Zudem gibt es noch Auswirkungen der Konjunktion von Neptun in den Fischen und Jupiter, der dann bereits in den Widder gewandert ist. Jupiter bringt mehr Motivation, er steht für Wachstum, Ausdehnung und Erweiterung und kann damit die künstlerische, träumerische, feinfühlige Qualität von Neptun verstärken. Auch die Auswirkungen der Eklipsen dürften noch spürbar sein, deshalb viel Entspannung und Zeit in der Natur einplanen.“

Rückblickend kann ich sagen, dass ich es genauso wahrgenommen habe. Die Stier-Sonne schien strahlend vom blauen Himmel herab, die künstlerischen Adern pulsierten nur so, es wurden kiloweise Naturmaterialien verarbeitet, alle Hände und alle fünf Sinne waren beschäftigt, die Füße (und ganze Körper) zwischenzeitlich immer wieder auf der Erde, im Gras, begleitet von guten Geistern und verwöhnt von den Kochkünsten unserer wunderbaren Gastgeberinnen Andrea und Ingrid. Harmonie und Austausch in der Gruppe, eine Friedenswidmung von Laura und Freude, Freude, Freude, die jeden Tag wuchs, sich ausdehnte und erweiterte. Freitag Spätnachmittag machten sich schließlich die Eklipsen bemerkbar mit eindrücklicher Gewitterstimmung draußen und auch drinnen, als uns die Puppen kurzzeitig auf der Nase herumtanzten und wir vielleicht besser in der Natur entspannt hätten. Aber da kann die Natur noch so schön sein, in der Geheimloge werden Puppen gemacht bis in die Puppen, durch alle Höhen und Tiefen, mit viel Geplauder und Kaffee, Herzblut und Herzchenfruchtgummis und einem feinen Gläschen Vino am letzten Abend.

Und so kam es, dass am Ende dieser vier Tage unsere neun Teilnehmerinnen insgesamt 22 Puppen genäht hatten. Zweinundzwanzig! Das war ein unbeschreiblich schöner und berührender Anblick und natürlich flossen wieder die Tränen, weil es ein riesengroßes, unbeschreibliches Glück ist, so eine Erfahrung teilen zu dürfen, von Mensch zu Menschen, von Herz zu Herz. Und dieses Gefühl ging dieses Mal besonders tief, weil wir alle nach den letzten beiden Jahren wussten, wie kostbar und fragil das Glück ist. Das musste nicht ausgesprochen werden, sondern es verband uns ohne große Worte miteinander im Hier und Jetzt. Das ist das gute Wesen der Puppen und das eigentliche Geheimnis der Geheimloge.

Die nächste Landpartie findet vom 24. bis 28. Mai 2023 statt. Merkt euch den Termin schon einmal vor und auch dass die Teilnahmegebühr auf 790 Euro steigen wird. Die Anmeldung öffnet im Herbst, dann gebe ich hier natürlich noch einmal Bescheid. Alle Details findet ihr hier, Lauras Bericht von diesem Jahr mit dem schönen Titel „Mutig gewagt“ hier und Einblicke in die Landpartien der letzten Jahre hier.

© Bilder Laura Erceg-Simon und Maria Ribbeck