22. Dezember 2023

Guter Dinge in die Weihnachtspause

Mein Shop bleibt die ganze Zeit geöffnet.

Bestellungen und Mails, die an Feiertagen oder am Wochenende eingehen, werden erst am folgenden Werktag bearbeitet und alles läuft ein bisschen langsamer als sonst.

Der Puppenmachen-tut-der-Seele-gut-Preis von 21 statt 35 Euro für meine eBooks zur Herstellung von Puppen und Kleidern gilt noch bis 31.12.2023.

Hier auf dem Blog und bei Instagram geht es nach Dreikönig weiter.

Bis dahin gibt es eine kleine, feine Liste mit drei Dingen, die mir dieses Jahr Freude gemacht haben, mit der ich euch alles Liebe für die Feiertage, gute Laune und frohe Hoffnung für 2024 wünsche:

Mein Album des Jahres kommt von Ilgen-Nur und heißt „It’s All Happening“. Weil es so tief geht und manchmal traurig klingt und gleichzeitig mit großer Leichtigkeit und Sanftheit daherkommt. So hat sich 2023 oft für mich angefühlt. Mein Lieblingssong ist Red Rock Road, aber eigentlich ist das Album ein Gesamtwerk.

Loose Ends bringt Menschen auf der ganzen Welt zusammen, um unvollendete Handarbeitsprojekte von geliebten Menschen zum Abschluss zu bringen, die gestorben oder erkrankt sind. Dabei entstehen Begegnungen und Erinnerungsstücke, die zu Herzen gehen. Ich liebe alles daran und habe mir fest vorgenommen, mich nächstes Jahr als Finisher zu registrieren und meine Dienste als Puppenmacherin anzubieten. In diesem Podcast erfahrt ihr mehr und hier werden regelmäßig einzelne Projekte vorgestellt.

Als Enkeltochter einer Armenierin, die in Moskau aufgewachsen ist, habe ich mich dieses Jahr meinem kulinarischen Erbe angenähert und gelernt, wie man eine richtig gute Suppe mit sauren Gurken kocht, dass man Pelmeni natürlich auch selbst machen kann und was in eine Vinegret kommt. Viel Anregung finde ich im Kochbuch „Anushka“ von Ana Romas, der ich auch auf Instagram folge, wo sie unter @russischraclette auf erfrischende Art und Weise Rezepte postet. Zwischen den Jahren werde ich vielleicht ihre Tort Napoleon ausprobieren.

Mehr Glückslisten findet ihr hier.


21. Dezember 2023

Glücksmomente und Freudebegegnungen 2023

Silvester mit Laura, das erste Mal überhaupt in den langen Jahren unserer Freundschaft. Es war so ein schönes Fest. Irgendwann saß eine Puppe mit am Tisch und keinen der Gäste (die mit Puppen nichts am Hut hatten) wunderte es, alle fanden es völlig normal.

Feedback von Christina, einer lieben Bekannten, auf meinen ersten Blogartikel des Jahres: „Ich möchte Dir für diesen berührenden Text danken. Dass es nichts gibt, das ich erreichen muss, um ein wertvoller Mensch zu sein, dieser Satz rührt mich zu Tränen, trifft mich mitten ins Herz. Danke dafür!“

Von ihr kam auch die allererste Anmeldung für unseren unseren allerersten Puppen Repair Circle: „Ihr beide habt so schöne, inspirierende Angebote.“

(Fun Fact: Christina war 2017 auch bei der Premiere unserer Landpartie für Puppennähverliebt dabei.)

Anfang des Jahres machte ich noch einmal eine Puppe wie Melisse. Sie wurde von einer Kundin in den USA gekauft und mit den Worten kommentiert: „She is exactly what I need in my life right now!“

Mitte Januar verbrachte ich mit meiner Freundin Julia ein wunderbares Flickwochenende auf dem Land, welches zugleich mein Lieblingsthema des Jahres setzte. Für mich war es besonders schön, mal auf der anderen Seite zu sitzen und unendlich genießen zu dürfen, Teilnehmerin und Empfängerin von ganz viel Aufmerksamkeit und Fürsorge zu sein.

Gastgeberin war Marion, ein beeindruckender Mensch, der mir zum Vorbild geworden ist. Hier kann man mehr über sie erfahren. (Weil Frauen ab 45 oft unsichtbar gemacht werden.)

Für die erste Podcast-Folge des Jahres verließ ich meine Komfortzone und machte mit Laura eine Geschichten-Improvisation vor laufendem Mikrofon. Mein Gold liegt sicher nicht im freien Erzählen und Erfinden, aber es war eine Riesenfreude und brachte uns als Team einen großen Schritt weiter. Den Mut dafür rechne ich mir hoch an und bin Laura dankbar, dass sie meine spielerische Seite beharrlich herauskitzelt, nicht nur in besagter Folge.

Die Resonanz darauf war großartig und es kamen viel Feedback und Spenden!

Als ich im Februar in Wien war, erreichte mich eine Mail von Katharina, die vor Jahren in einem meiner Kurse in eben dieser Stadt dabei war: „Ich hatte damals auch ein Materialset für die demente Omi meiner Partnerin bei dir bestellt und daraus einen kleinen Puppenbuben gemacht. Dieser war während ihrer letzten Jahre ein wichtiger Ansprechpartner für die Omi. Letzten Sommer ist sie friedlich entschlafen und jetzt wohnt der Puppenbub bei ihrer Tochter/meiner Schwiegermami, die sehr dankbar für den kleinen Kerl und all die lustigen, lieben Momente mit ihrer Mama ist, die sie mit ihm verbindet.“

Eine Kundin, für die ich eine Heilungspuppe gemacht hatte: „Ich möchte Dir nochmals Danke sagen für die wunderschöne Puppe für mein inneres Kind. Sie rührt mich täglich aufs Neue und öffnet mir das Herz.“

Als die Puppe Hilly kurz nach ihrer optischen Überarbeitung an eine liebe Familie verkauft wurde. (Sie war die längste Hüterin meines Ladens ever).

Im Februar feierte ich zehnjähriges eBook-Jubiläum und bekam überraschend viel Feedback wie dieses von Lydia: „Vielen lieben Dank für die großzügige Geburtstags-Rabattaktion. Glückwunsch zu so vielen Jahren mit deinen so zauberhaften Puppen und Danke, dass du deine wunderbaren Fähigkeiten mit uns teilst.“

Diese alljährliche Rabattaktion ist immer wieder auch Einstieg in das Puppenhandwerk: „Ich wage es und nutze dein tolles Angebot und habe mir soeben ein eBook gegönnt. Das nutze ich, um mich inspirieren zu lassen und entscheide dann Schritt für Schritt, wie meine erste Puppe aussehen soll.“

Es kommt eher selten vor, dass ich für Männer eine Heilungspuppe mache, umso mehr freut mich Feedback wie dieses: „Heute habe ich den kleinen Alexander liebevoll in Empfang genommen. Herzlichen Dank!“

Im Frühjahr nahm ich an einem Webinar teil und konnte mich kaum auf die Inhalte konzentrieren, denn eine Teilnehmerin hatte die ganze Zeit einen großen Teddybären auf dem Schoß und sah damit sehr zufrieden aus.

Als eine Kursteilnehmerin erzählte, dass sie durch meine Goldene Postkarte auf Veit Lindau aufmerksam geworden war und dies ihr Leben nachhaltig verändert hat.

Im selben Kurs bezeichnete eine Teilnehmerin beim Abschluss ihre Puppe als Heilungspuppe und es kullerten Tränen der Rührung auf allen des Tisches.

Liebevolles Feedback von Susanne auf Instagram: „Ich freue mich, dass es Dich hier gibt, und ich durch Dich so viel Inspiration auch für meinen inneren Weg erhalte.“ (Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie wichtig und wohltuend es ist, ab und zu eine Rückmeldung auf das zu bekommen, was man in die weite Welt des Internets hinausschickt.)

All die Reparaturen, die ich dieses Jahr gemacht habe. Jede einzelne ging mir zu Herzen und hat mich etwas über das Puppenmachen und das Leben gelehrt. (Von der berührendsten habe ich hier noch gar nicht erzählt, das hebe ich mir für eine besondere Gelegenheit auf.)

Lob von einer Kundin, die um die Ecke vom Popcorner wohnt, wo ich meine Kurse gebe: „Es sind außergewöhnliche Puppen mit viel Charakter, Individualität und liebevoller Ausstrahlung, die du anfertigst.“

Als Frau Fritz von Wollknoll mir die gesamte Stopfwolle für meine zwei Kurse vor Ort schenkte, einfach so, als großes wollenes Osterei, wie sie es nannte. (Wir verstehen uns sehr gut.)

Bei einem dieser Kurse stand plötzlich Caro von Naturkinder in der Tür. Wir kennen uns schon viele Jahre über das Internet und trafen uns bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal persönlich. War das schön!

Wunderschön war es auch mit dem Schnee, der während meiner Zeit bei Wollknoll fiel. Eine meiner liebesten Erinnerungen des Jahres ist die Gemütlichkeit, die wir drinnen mit den Puppen hatten, während draußen die Flocken tanzten.

Da schmerzte mir das Herz und ging gleichzeitig auf: „Liebe Maria, vor 1,5 Jahren haben meine Kinder beide eine selbstgenähte Mitzi Puppe nach deiner Vorlage von mir bekommen. Sie sind seitdem immer und überall dabei und werden heiß geliebt. Leider ist eine Puppe nun in der Kita verloren gegangen. Hier meine Materialbestellung, um eine neue zu machen.“

Im April und Mai hatten Laura und ich wieder große Schwierigkeiten, Teilnehmerinnen für unsere Landpartie zu gewinnen. Aus Frust darüber (den wir auch im Jahr vorher schon hatten) beschlossen wir, den Workshop zum letzten Mal anzubieten. Dazu Christiane: „Es tut mir leid, dass die Landpartie zukünftig in ihrer Form nicht mehr durchführbar ist. Die Bilder auf Deiner Webseite strahlen immer so viel Freude, Fröhlichkeit und Kreativität aus. Ich wär so gern einmal dabei gewesen.“ (Uns tat es auch leid, aber zum Glück kam es anders.)

Ja, es war wieder eine Zitterpartie und Stornieren ging aus vertraglichen Gründen nicht. Umso freudiger und überraschter waren wir, als sich zwei Tage vorher eine Frau noch ganz kurzfristig anmeldete. Sechs war unsere Wunschteilnehmerinnenzahl und die war damit erreicht. (Halleluja!)

Und dann hatten wir es so schön miteinander:

Es gab ein unverhofftes Wiedersehen von Friederike und Claudia, die sich schon bei einer Landpartie in 2019 kennengelernt hatten. Damals hatte Friederike Claudia ein Puppenkleid geschenkt mit den Worten „Komm wieder!“ – und das tat Claudia, mit genau diesem Kleid im Gepäck, und Friederike war auch wieder dabei.

Teilnehmerin Elvira kam mit drei Puppen und ging mit sieben (zwei davon hatte sie von Laura und mir gekauft).

Das gab es noch nie: Dass bei einer Landpartie gleich drei Frauen eine Puppe von mir kauften, zwei davon vor Ort gemacht, also direkt unter der Nadel weggekauft.

Ein Teilnehmerin war Volleyballerin und bei der Abschlussrunde machte sie der Gruppe das größte Kompliment: „Ihr seid meine Mädels!“

Das Motto dieser vier Tage war „Kleine Gruppe, große Gefühle“, wie ihr hier noch einmal nachlesen könnt, dort steht auch, wie es mit der Landpartie weitergeht.

Große Gefühle und große Krisen lagen dieses Jahr nah beieinander für mich. Da taten diese Worte von einer Puppenmacherin-Freundin gut: „Du hast der Welt unglaublich viel zu geben und du kannst mehr, als du denkst. Nur was du willst, diese Frage muss jede für sich selbst beantworten.“

Oder diese: „Vielen Dank für das wunderschöne Kleiderset! Du hast wirklich ein tolles Händchen für die Puppenkunst.“

Angel, Melisse und Rosa.

Und Kathleen.

Im Sommer bekamen Laura und ich zwei Mal Post von Hörerinnen, die wir spontan live in der Aufnahme der 17. Folge auspackten. Was für eine Freude!

Im Brief von Malen stand: „Euer Podcast ist ein großes Geschenk und ich erwarte jede Episode mit Ungeduld. Endlich fühle ich mich beim Puppennähen nicht mehr allein und sehe auch einen tieferen Sinn in meiner Arbeit.“

Der Brief von Hörerin Maria war genauso lieb geschrieben, was mir aber vor allem in Erinnerung blieb, war, dass wir erst nach der Aufnahme feststellten, dass es nicht nur ein Fünfzig-Euro-Schein war, den sie mitgeschickt hatte, sondern zwei!

Im Juli erkannte mich eine Leserin am See, kurz darauf schrieb sie mir: „Liebe Maria, wir haben uns heute an der alten Fischerhütte am Schlachtensee getroffen. Jetzt weiß ich, woher dein Blog dieses zauberfeine Strahlen hat. Von dir!“ (Es war wirklich eine angenehme Begegnung und zum Glück trug ich mein schönstes Kleid.)

Mit Julia den Barbie-Film auf großer Leinwand zu schauen, das hatte sie mir zum Geburtstag geschenkt. Wir waren wahrscheinlich die Einzigen, die bei diesem Film geweint haben.

Wenn sich auf meinen alljährlichen Sommerferien-Beitrag Bergschwestern wie Nadine melden und neben der Bergliebe auch Puppennähliebe teilen: „Ich möchte einfach nur Danke sagen für deine super Anleitungen, die kleinen Einblicke in dein Leben und den tollen Podcast.“

Wenn ich mitbekomme, dass Kursteilnehmerinnen sich noch einmal privat nach dem Kurs verabreden. Das passiert nicht allzu oft, aber wenn, dann freue ich mich immer sehr.

An einem sonnigen Altweibersommersamstag sprach mich eine Frau auf dem Wochenmarkt an, ob ich die Mariengold sei. Sie war auch eine Puppenmacherin, aus Schweden, und wir hatten uns viel zu erzählen. (Dieses Mal trug ich meine Yogaklamotten.)

Im Oktober war Cornelia bei mir im Kurs. Wir hatten uns zwei Jahre zuvor bei Wollknoll kennengelernt, wo sie einen Filzworkshop besuchte und – wie sie sagte – begeistert von der guten Stimmung war, die meine parallel stattfindenden Puppenkurse verbreitet haben.

Als ich dieses Jahr einen schweren Vertrauensbruch erleben musste, standen Laura und Julia fest meiner Seite und weinten sogar ein paar Tränen mit mir, bis es wieder gut war. Ohne ihren Beistand wäre ich sicher nicht so schnell – und gestärkt – aus dieser Krise herausgekommen.

Im Oktober war ich bei Wollen auf Recherche für ein neues Projekt und kaufte relativ viel Strickgarn ein. Normalerweise bin ich zurückhaltend und erzähle nicht so schnell, was ich beruflich mache. In der wirklich tollen Beratung durch die Mitarbeiterin war es aber nötig, dass ich mit „oute“, damit wir finden konnten, was ich suchte. An der Kasse erhielt ich dann überraschend den Rabatt für Designer*innen und ich ging dankbar und mit stolz geschwellter Brust nach Hause.

(Ja, es kommt eine neue Anleitung. Freut euch auf Januar, dann erfahrt ihr mehr!)

Das Schönste, das dieses Jahr jemand über meine Puppen gesagt hat, kam von Regine: „Du hast die Waldorfpuppen ins Licht geholt!“

Regine ist eine langjähre Puppenwegbegleiterin und mittlerweile Freundin und sie war auch der erste Gast überhaupt in unserem Podcast. Ich glaube, wir hatten alle Herzklopfen, als Laura auf den Aufnahmeknopf drückte, und heraus kam ein wunderbares Gespräch über die Magie des Puppenmachens und der Puppen. Eine bessere Jahresabschluss-Folge hätte ich mich nicht wünschen können!

Als meine Tochter an einem grauen Herbsttag in meinen Arbeitsraum kam und sagte: „Es ist so eine schöne Stimmung hier.“

Im November war Daniela bereits zum dritten Mal bei mir Kurs. Sie ist eine passionierte Näherin und teilte diese Leidenschaft und ihr unfassbar großes Fachwissen auch munter mit uns. Eher nebenbei durfte ich erfahren, dass es ihr erster Puppenkurs vor zwei Jahren bei mir war, der sie zu diesem geliebten Hobby gebracht hatte.

Nachdem ich Michelle, die vor über zwölf Jahren bei einem meiner ersten Kurse dabei war, zufällig im Bus wiedergetroffen hatte und wir uns herzlich unterhalten hatten, schickte sie mir eine Mail, in der sie schrieb: „Liebe Maria, du hast dich überhaupt nicht verändert und bist wie immer ein leuchender Mensch.“

Unser Repair Circle bescherte uns so schöne Puppen- und Bärenliebegeschichten und ich bin froh, dass ich ein paar davon aufgeschrieben habe.

Als ich meinen letzten Kurs des Jahres krankheitsbedingt absagen musste (das erste Mal in 15 Jahren Kursarbeit), war ich gerührt von den Reaktionen der Teilnehmerinnen. Keine Ahnung, was ich dachte, wie sie sich verhalten würden, aber da waren nur Verständnis, Mitgefühl und aufrichtige Genesungswünsche.

Mitten in dieser Krankheit erreichte mich eine lustige Anekdote von Laura, die mich genau zur rechten Zeit aufmunterte: Ihre Mutter hatte in Süddeutschland einen Spielzeugladen besucht, in dem es handgemachte Puppen gab und erzählte der Inhaberin, dass ihre Tochter (Laura) auch Puppen mache. Daraufhin fragte diese, ob das nicht zufällig 1000Rehe oder Mariengold wäre – die hätten so einen tollen Podcast!

Die 4000-Follower-Marke bei Instagram habe ich auch dieses Jahr nicht geknackt, aber immerhin folgen mir dort 3903 Menschen und einige liebe Seelen, die regelmäßig kommentieren und einen Gruß hinterlassen.

8023 Verkäufe bei Etsy finde ich auch eine tolle Zahl!

Als eine Freundin gestern die letzte Puppe aus meinem Shop an ihren Arbeitskollegen vermittelt hat, der sie seinem Patenkind zu Weihnachten schenkt. Zum ersten Mal in diesem Jahr sind alle Puppen ausverkauft, die Kiste mit den Puppen ist leer, ich freue mich auf die Feiertagspause und all die Wesen, die ich nächstes Jahr kreieren werde.

Dieses Jahr war nicht mein bestes, um nicht zu sagen, dass es wirtschaftlich gesehen wahrscheinlich das schlechteste war. Die Gründe dafür kennen wir alle. Wir alle mussten sicher in den letzten Jahren Verluste hinnehmen und erholen uns vielleicht nur langsam davon. Mir geht es so und das macht mich manchmal traurig und ratlos. Aber ich bin auch ein hoffnungsvoller Mensch und freue mich immer auf den nächsten Tag und was er bringen mag. Und genauso blicke ich auf das kommende Jahr. Ich bin dankbar für meine Familie und Freund*innen, dass ich gesund bin und fast alle meine Lieben gesund sind, ich ein liebevolles Zuhause habe und in Frieden leben und meiner geliebten Arbeit mit den Puppen nachgehen kann. Ich bin in vielerlei Hinsicht gesegnet und dass dieser Jahresrückblick wieder so lang ausgefallen ist, lässt mich hoffen, dass auch ich und mein Wirken ein Segen für andere Menschen sind.

Die gesammelten Herzmomente und Freudebegegnungen der letzten Jahre finden sich hier den Glückslisten.


21. Dezember 2022

Herzmomente und Freudebegnungen 2022

In der Zeit der Rauhnächte letztes Jahr schrieb mir eine hoffnungsfrohe Interessentin, dass sie geträumt hatte, bei der Landpartie im Mai dabei zu sein. Ein gutes Vorzeichen? (Zur Erinnerung: In den beiden Jahren zuvor konnte dieser Workshop, der Laura und mir so sehr am Herzen liegt, coronabedingt nicht stattfinden und auch dieses Jahr wackelte er gewaltig.)

Spoiler: Ja, das war es und die Frau, Susanne, war fünf Monate später tatsächlich dabei, nachdem die Landpartie immer wieder auf der Kippe gestanden hatte und wir zwischenzeitlich sogar acht von zehn Anmeldungen verloren hatten.

Im Januar freute ich mich sehr über dieses Feedback von einer Puppenmacherin-Kollegin: „Habe die letzten Tage euren Podcast gehört und freue mich gerade so! Meine Arbeit als Puppenmacherin war für mich zum bloßen Handwerk geworden. Durch eure Erzählungen und auch Erklärungen besonders zum Thema Heilungspuppen fühle ich wieder, dass es doch mehr ist als nur Handarbeit. Danke dafür!“

Es gab auch viele schöne Rückmeldungen zu meinem ersten Blogbeitrag des Jahres „Haltet euer Herz bereit“. Auch wenn es sich federleicht lesen mag, stecken in so einem Artikel tagelange Vorarbeit und viel Unsicherheit, sich so offen zu zeigen. Aber ich schien damit einen Nerv getroffen und viele Menschen mit meiner Neujahrsenergie erreicht zu haben.

Christina schrieb mir zum Beispiel: „Was für einen kraftvollen Beitrag du da verfasst hast. Danke!“

Und Hilda, eine Freundin meiner Schwiegermutter, von der ich nie zuvor eine Mail bekommen habe: „Du hast mich damit total berührt. Was für tolle, warmherzige und wahre Worte!“

Überhaupt meine Schwiegermutter: Sie gehört zu den größten Fans von Mariengold seit Anbeginn meiner beruflichen Selbständigkeit und gibt mir seit Jahren kräftig Rückenwind.

Im Februar bekamen Laura und ich anonyme Post mit der Fortsetzung von Vasalisa (handgeschrieben!) aus einem russischen Märchenbuch. Fand ich superlieb und habe mich riesig darüber gefreut und war natürlich neugierig, träumte sogar schon von einem zweiten Teil für unsere beliebte Vasalisa-Podcast-Episode. Aber es war ein bisschen ernüchternd, denn diese Fortsetzung hatte leider nichts von der ermächtigenden Magie des Originals. Eigentlich ging es nur darum, wie Vasalisa durch fleißige Arbeit das Herz des Zaren erobert und ihn schließlich heiratet. Ende gut, alles gut? Ich wünschte ich fast, ich hätte es nicht gelesen. Aber die Geste war toll. Schade nur, dass wir keinen Namen und Absender hatten. So blieb uns nur ein Dank ins Blaue hinein bei der nächsten Aufnahme, der hoffentlich bei der anonymen Briefschreiberin angekommen ist.

Im Internet wird viel kopiert, umso mehr freute ich mich über diese Wertschätzung verbunden mit einer kleinen Spende: „Nachdem ich eine Anfrage für eine gewerbliche Lizenz für eine meiner Nähanleitungen bekommen hatte, bastelte ich mir kurzerhand eine zusammen und orientiert mich dabei an Aufbau und Inhalt deiner Lizenz, die ich selbst einmal erworben hatte. Deshalb diese Spende, für Kaffee und Kuchen.“

Premiere im Frühjahr: Zum ersten Mal hat eine Frau hat an zwei aufeinanderfolgenden Kursen teilgenommen.

Und auch noch vier Puppen von mir gekauft! (Eine ganz treue, puppennähverliebte Seele, die ich hoffentlich bald wieder in einem meiner Kurse begrüßen darf.)

Eine andere Teilnehmerin erfand eine schöne Bezeichnung für die Qualifikation, die man in meinen Kursen erwirbt: „Da dieses Jahr viel Nachwuchs in der Familie erwartet wird und ich durch dich zur Puppenmamaundpapamacherin geworden bin, möchte ich auf diesem Wege Material für zwei 45er Puppen bestellen.“

Diese Nachricht zu einem Einkauf während meiner Valentinstags-Rabattaktion: „Du ahnst nicht, wie sehr du mein Leben berührst. Danke!“

Im Februar erhielt ich ein Foto von einer Kundin, auf dem sie selbst mit der Heilungspuppe abgebildet war, die ich ihr genäht hatte. Ich fand es so toll, die beiden zu sehen, denn es kommt eher selten bis eigentlich nie vor, dass ich einmal eine erwachsene Kundin zu Gesicht bekomme. Von den Kindern gibt es viele Bilder, aber die Erwachsenen bleiben in der Regel anonym. Dabei ist das Freudestrahlen in ihren Augen mindestens genauso schön!

Feedback von Esther: „Du hast wirklich ein Händchen für die richtigen Proportionen und stattest deine Puppen sehr geschmackvoll aus. Seit Ende 2017 schaue ich immer mal auf deiner Homepage vorbei und habe seitdem ein paar Sachen gekauft. Die beiden Puppen, die ich jetzt endlich bei dir gekauft habe, sind die Erfüllung meines eigenen Wunsches, sie wurden aber auch sofort mit Begeisterung von meiner Tochter in die Familie aufgenommen.“

Dass eine Kundin sich zum Valentinstag selbst das Puppenliebe-Label-Set geschenkt hat. (Es war auch das einzige, das ich dieses Jahr verkauft habe.)

Genauso stellen Laura und ich uns das vor: „Einen wunderschönen Morgen habt ihr mir mit eurem Podcast geschenkt. Beim Zuhören und Werkeln konnte ich viel Energie tanken.“ (Chantal)

Als eine Hörerin zum ersten Mal von einer Lieblingsfolge in Zusammenhang mit unserem Podcast sprach. Das war im Februar und wir hatten gerade einmal fünf Folgen veröffentlicht. (Es handelte sich dabei um die Folge über Reparaturen, welche auch unter meinen persönlichen Top Drei ist.)

Im Februar, kurz vor der Fastenzeit, schenkte mir eine Kursteilnehmerin ein Glas selbstgemachtes Salzkaramell – das war so köstlich!

In einer Zeit, in der ich wegen Corona und des Beginns des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine unsicher war, welcher Content jetzt angemessen ist, schrieb Tanja mir: „Am PC sitzend und Büroarbeit abarbeitend habe ich einen kleinen Ausflug auf deine Seite gemacht und es war so schön, die 21 Dinge über Mariengold zu lesen. Ich mag deine Listen sehr, deine Worte, einfach dein Blick auf all die Dinge, die dich umgeben und die Welt zu dem machen, was sie ist!“

Die Aktion #dollsforukraine im März und April hat mir so viel Freude bereitet. Nicht nur diese besondere Puppe Melisse herzustellen, sondern auch der Austausch mit den anderen über 80 (!) beteiligten Puppenmacherinnen und dass dabei an die 12.000 Euro für das Rote Kreuz gesammelt wurden.

Die Höchstbietende für meine Puppe schrieb dazu: „Ich freue mich wirklich sehr auf Melisse. Sie wird mich immer daran erinnern, wie sehr uns dieser Krieg entsetzt und wie fast jeder in unserem Umfeld versucht hat, auf seine Art und Weise zu helfen. Und durch diese großherzige Aktion habe ich nicht nur gespendet, sondern fühle mich selbst auch beschenkt mit dieser Puppe, die mit so viel Können und Liebe gefertigt wurde.“

Nach zehn Jahren bestellte eine Kundin eine zweite Puppe für ihr zweites Kind und schickte mir bei dieser Gelegenheit auch ein Bild der Kleidung, die ich damals angefertigt hatte. Nach all der Zeit war diese noch so gepflegt und wohlbehütet, dass mir das Herz aufging. So viel Wertschätzung!

Rückmeldung von meiner Kundin Bianca im April: „Die Puppen sind heute wohlbehalten bei uns angekommen und haben uns sogleich verzaubert. Wir waren ganz sprachlos, denn es ist wirklich ein Lebensfunke in ihnen. Schon beim Anfassen merkt man, wie warm und weich sie sind, so dass man sie sofort ins Herz schließt.“

Wenn Leute auch nach einem Kurs noch eine Puppe in Eigenregie nähen wollen, so wie Eva: „Ich habe 2019 einen Kurs bei dir gemacht. Nun ziehe ich bald weg aus Berlin und bin wieder schwanger, weshalb ich nochmal eine Puppe nähen möchte. Ich denke gerne an den Kurs, er hat so viel Freude bereitet und meine Tochter (bald 2 Jahre alt) legt langsam mit ihrer Puppe los.“

Im April 2022 zum allerersten Mal einen Kurs ohne Corona-Auflagen an meinem (immer noch recht neuen) Veranstaltungsort Popcorner veranstalten zu können. (Den Mietvertrag hatte ich im Februar 2020 unterschrieben.)

Mit dabei: Uschi, die sich damit einen zehn Jahre alten Herzenswunsch erfüllte.

Gleichzeitig Zittern um die Landpartie und eine Frau, die sogar anbot, die doppelte Gebühr zu zahlen, damit der Workshop stattfinden konnte.

Das war glücklicherweise nicht nötig, denn wir fanden zehn Teilnehmerinnen, wenn auch kurzfristig, und hatten am Ende sogar ein paar Namen auf der Warteliste als Puffer. (Aber was für eine Zitterpartie!)

Zu hören, dass eine Freundschaft, die über meine Community-Aktion Puppen&Packen entstanden war, weiter erblüht und sich die beiden dieses Jahr in Leipzig getroffen haben.

Und dass wir bei der Landpartie wieder eine Freundschaft auf den ersten Blick stiften durften. (Hallo Dunja und Nicole!)

Dieser Satz von einer langjährigen Blogleserin: „Du bist mir oft innerlich Gesprächspartnerin, dafür bin ich sehr dankbar.“

Und diese Leserin, Regine, die mir mittlerweile zur Mailfreundin geworden war, bei meinem Kurs im Juli endlich persönlich kennernzulernen und festzustellen: Wir mögen uns auch „in echt“.

Ja, es kommt manchmal vor, dass sich in einem Kurs zwei verwandte Seelen treffen und die Begegnung zu Herzen und über den Kurs hinausgeht. Und dieses Mal war ich eine dieser Seelen.

Die Rückmeldungen auf meinen Blogbeitrag „18 Jahre“ und dass uns so viele bekannte und unbekannte Menschen an diesem Tag gratuliert haben (auch auf Instagram).

Alle Jahre wieder im Juni und Juli Puppen für Kindergartenabschlüsse zu verkaufen.

Beim Zwölftklassabschluss meiner Tochter die ehemaliger Hortnerin wiederzutreffen, der die Elternschaft zum Abschied nach der 4. Klasse eine Puppe von mir geschenkt hatte. Dabei erzählte sie mir, immerhin acht Jahre später, dass die Puppe jetzt endlich auch ein Kind habe, ihre einjährige Tochter. So eine schöne Wiederbegegnung!

Eine Kundin bestellte gleich vier Puppen für ihre Kindergartengruppe. Und auch ihre Mutter hatte Freude daran: „Zur Zeit sind die Puppen noch bei mir in den Ferien. Meine 88-jährige Mutter hatte Tränen vor Rührung in den Augen, diese Wesen sind Seelennahrung für demenziell erkrankte Senioren.“

Als ich auf der Suche nach neuem Abbindegarn war, bekam ich einen Tipp von Joanna von Yayapan, die mir kurzerhand ein Stück zum Probieren ihres neuen Favoriten zuschickte. Damit hatte die Suche für mich zwar noch kein Ende, aber ich fand es eine sehr feine Geste.

Mitte August die erste Anmeldung für die Landpartie 2023.

Und zwar mit Foto und folgendem großartigen Kommentar: „Ich habe ein Bild von mir angehängt, wegen der Gerechtigkeit – denn ich weiß ja auch wie du aussiehst.“

Wenn zehn Jahre nach einem Kurs noch Anfragen um Rat zum Puppenmachen kommen und ich nur staunen kann, dass die Frauen so lange dran geblieben sind.

Dazu passt auch diese Nachricht von einer Kundin zu ihrer Materialbestellung: „Für die vierte Puppe inzwischen, ich freue mich schon!“

7476 Verkäufe in meinem Shop. Man darf auch die krummen Zahlen feiern!

Was eine himmelblaue Leggins bewirken kann.

Wieder eine Woche Puppennähglück im Ländle.

Dass ich dort auch die Ausbildungsgruppe Fit in Filz kennenlernen durfte und eine von meiner Arbeit begeisterte Frau mich direkt für einen Kurs in ihre Heimat einlud.

Was Frau Fritz von Wollknoll mir antwortete, nachdem ich ihr den Link zum Rückblick geschickt hatte: „Du bist ein Goldschatz, so ein schöner Text und so viele liebe Worte. Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut. Danke dir vielmals. Es ist uns jedes Mal ein großes Vergnügen, wenn du kommst und unterrichtest. Du weißt es zu schätzen.“

Wenn eine liebe Stammkundin schreibt: „Alle deine Puppen sind besonders gelungen. Es gibt keine in deinem Shop, die hier nicht wohnen dürfte. Ich schaue so oft vorbei und immer wieder fehlt eine, die ich toll fand.“

Zu dieser Zeit – es war Spätsommer – befanden sich sage und schreibe 16 Puppen in meinem Shop, so viele wie noch nie. Auch wenn es eine schöne Schwar, war es kein Grund zur Freude, denn es bedeutete auch, dass Puppen sich gerade gar nicht gut verkauften, und wir alle kannten die deprimierenden Gründe dafür.

Die Geschichte dieses Hoffnungskissens.

Im Herbst erreichte mich eine Mail von einer alten Freundin, die ich das letzte Mal vor 20 Jahren gesehen hatte, mit so schönen, superpersönlichen Worten zu meiner Arbeit, dass mir die Tränen kamen. Feedback von Menschen zu bekommen, die mich schon vor Mariengold kannten, ist absolut selten. Deshalb war dieses besonders wertvoll für mich, weil es auf einmal den ganzen (Heilungs-)Weg sichtbar machte, den ich seit meiner Schulzeit gegangen war.

Dass Laura sich auf dieses Thema für den Podcast eingelassen und mir zuliebe Elena Ferrante gelesen hat und wir damit so viele buchbegeisterte Menschen erreicht haben.

Und wenn wir gerade dabei sind: Unser Podcast ist immer noch mein Herzensprojekt Nummer Eins und ich freue mich auf alles, was da noch kommen mag.

Aufmerksame, treue Leserinnen wie Dörte, die mich auf dieses Figurentheaterstück hingewiesen hat. (Hörerinnen unseres Podcasts wissen Bescheid.)

Eine Großbestellung aus der Schweiz, über die ich mich riesig freute und mit der ich meinem Wunsch, alle Puppen im Shop bis zum Jahresende verkauft zu haben, ein gutes Stück näher kam.

Eine Einfach-so-Mail von einer Blogleserin, die sogar in meiner Nachbarschaft wohnt: „Danke an dieser Stelle für deine Arbeit und dein Wirken. Es ist schön, dass du mein Leben dadurch bereicherst.“

Dass die Neugestaltung meiner Puppenkleider-eBooks so erfolgreich war und ich schon nach kurzer Zeit die Kosten dafür wieder reingeholt hatte.

Nach wie vor ist meine langjährige Grafik-Designerin Clara für das Gros des Grafik-Designs von Mariengold zuständig und sie macht das ganz wunderbar!

Die allererste Kursanmeldung für 2023 (nach einem gebeutelten Kurs-Jahr).

Nachricht von Joy, einer jahrelangen Wegbegleiterin in Yoga und Gitarre, Konzerten und Singkreisen: „Ich war gerade mal wieder auf deiner Webseite und habe ein wenig gestöbert. Du hast dein Unternehmen nach und nach weiter ausgebaut, aber der Kern ist konstant. Das ist schon besonders in diesen Zeiten, die ja voller Umbrüche sind. Nach wie vor strahlen deine Puppen besonders – und sind voller Liebe.“

Doppelfeedback zu unserer Krisen-Podcast-Folge und zur Landpartie: „Das war dieses Jahr meine unbeschwerteste Zeit. Und dieser Tage war ich auch schon sehr am Überlegen, ob ich einfach alles hinschmeiße. Jetzt habe ich wieder neuen Mut.“

Knitty, eine meiner Lieblingspuppen in diesem Jahr, mit der es nächstes Jahr gleich weitergehen wird – stay tuned.

Was am 25. November in meiner Werkstatt los war: Ich hatte gerade meinen Weihnachts-Puppenkleidermarkt eröffnet und war nach einem Vormittag bereits zu zwei Dritteln ausverkauft, das gab’s noch nie!

Nach fünf Jahren die letzten beiden puppennähverliebt-Anhänger zu verkaufen (an eine Frau, die einen für sich behält und den anderen ihrer Freundin verschenken möchte). Dieses Produkt fand ich so schön – eine befreundete Schmuckmacherin hatte es extra für Mariengold angefertigt -, aber es war ein echter Ladenhüter.

Wie die Puppe Vanja in ihrem neuen Zuhause empfangen wurde: „Ich war gar nicht bewusst auf der Suche nach einer rothaarigen Puppe, aber als ich sie sah, war ich mir sicher, dass sie die Richtige ist. Gerade habe ich dein Paket ausgepackt und auch wenn es ein Klischee ist: Vanja ist in echt noch viel schöner!“

Post von Solveig mit zwei hübschen Holzköpfen von ihrer Nachbarin, die sie vor dem Müll retten konnte: „Ursprünglich war meine Idee, selbst Körper dazu zu nähen, aber ich werde es wohl nie tun. Bestimmt hast du eine Idee und eine Verwendung.“ (Ja, das habe ich wohl.)

Nachdem ich im Dezember meine letzte Veranstaltung gegeben hatte, wurde mir noch einmal bewusst, wie verdammt anstrengend dieses Kursjahr war. Von zwei bis neun Teilnehmerin war alles dabei. Einen Kurs musste ich mangels Anmeldungen sogar absagen. Gleichzeitig war es auch gut, denn in Zeiten der Krise gelingen die besten Parties und wir hatten immer tolle Puppennäh-Feste miteinander.

Wenn eine Anfrage so beginnt: „Liebe Puppenmutter-Künstlerin …“

Für mich als Puppenmacherin bedeuten November und Advent vor allem viel Arbeit, damit an Weihnachten jeder Puppenwunsch erfüllt ist. Klar, dass meine eigenen Vorbereitungen für das Fest dabei stets zu kurz kommen. Deshalb war ich unfassbar froh, als mir Jana, die Autorin des Buches „Fingerpüppchen häkeln & nähen“ mitteilte, dass es im Schneidersitz, einem alteingesessenen Nähgeschäft in Berlin-Charlottenburg, noch einige ihrer Püppchen zu kaufen gab. Damit war das Weihnachtsgeschenk für meine Nichte gesichert. (Und nebenbei hatte ich noch ein wahres Kleinod von Handarbeitsladen kennengelernt.)

Auf den Tag genau heute wird meine Website zehn Jahre alt. Das ist eine ganze Dekade und die Seite damit quasi ein Dinosaurier. Und dennoch: Zur Feier dieses Jubiläums schenke ich mir, dass ich mir absolut keinen Stress mit einem Relaunch, also einer Neugestaltung, mache. Denn ich bin nach all den Jahren immer noch zufrieden und das ist mir gerade viel wert.

Handgeschriebene Weihnachtspost von einer lieben Puppennähverliebten: „Ich möchte dir ganz herzlich für deine Arbeit danken, die du in dieser schwierigen Zeit machst. Deine Puppen sind so fröhlich. Deine Worte und Gedanken auf dem Blog regen zum Nachdenken an. Deine Spiritualität habe ich im Kurs nur erahnt. So schön, wie du sie lebst.“

Ein völlig unverhofftes gutes Weihnachtsgeschäft (das Mariengold auch das Überleben im Rest des Jahres sichert).

Und dass von den oben erwähnten 16 Puppen aktuell nur noch drei in meinem Shop sind.

Zum Handarbeitsjahresabschluss mit meiner liebsten Freundin Julia zu Wollen zu gehen und nach Herzenslust Strickgarn für die Zeit zwischen den Jahren auszusuchen und danach im Café über Puppen und die Welt zu reden.

Eure Themenwünsche für den Podcast in 2023.

Vorfreude auf das Thema Reparaturen, das nächstes Jahr bei mir eine große Rolle spielen wird.

Genau 24 Stunden vor der Landpartie erhielt ich sehr, sehr traurige Neuigkeiten einen lieben Menschen aus meiner Familie betreffend und ich war mir sicher, dass ich die kommenden vier Tage Puppennähen nicht schaffen würde. Mit Laura an meiner Seite ging es doch und ich hätte mir keine bessere Freundin und keine besseren vier Tage nach einer solchen Nachricht wünschen können.

Lachen und Weinen, Glück und Kummer, Hoffnung und Zweifel lagen in 2022 für mich sehr nah beieinander. Dass ich jetzt zum Jahresende wieder auf eine Fülle von Freudemomenten und Herzbegegnungen zurückschauen kann, erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit und Liebe für die Menschen, mit denen ich in meinem Leben auf die eine oder andere Weise verbunden bin, für die Puppen, die mir mein Leben lang ein geliebtes Mysterium bleiben werden, und für das Leben an sich, das auf wunderbare Weise genau weiß, was es mit uns macht, auch wenn wir nicht alles davon verstehen.

Die gesammelten Herzmomente und Freudebegegnungen der letzten Jahre finden sich hier den Glückslisten.


25. Oktober 2022

Glücksliste: Fünf Tipps, um warm zu bleiben

Yogi-Tee genießen

In der kalten Jahreszeit geht für mich nichts über eine Tasse Yogi-Tee. Yogi-Tee, auch Chai genannt, wirkt erwärmend, blutreinigend, verdauungsfördernd und stärkend für das Immunsystem. Es handelt sich dabei um eine wohltuende Mischung aus ayurvedischen Kräutern und Gewürzen wie Ingwer, Zimt und Kardamom, die mit einem Schuss Milch so richtig schön geschmeidig für den Gaumen gemacht werden kann. In Naturkostläden gibt eine große Auswahl an verschiedenen Sorten, z. B. von der Firma Yogi Tea. Mit etwas Zeit und Muse kann man Yogi-Tee aber auch selber anmischen und zubereiten, was den wunderbaren Nebeneffekt hat, dass die ganze Wohnung herrlich duftet. Hier ein Rezept für den original Yogi-Tee nach Yogi Bhajan und hier ein Rezept für ein Konzentrat zum Selbermachen, das ich auch sehr gern verschenke.

In der Küche werkeln

Wo wir schon in der Küche sind: Ich liebe es, mich an diesem Ort warm zu kochen. Beim Kochen kann ich entspannen, mich erden und mir und meinen Lieben etwas Gutes tun. Jetzt im Herbst koche ich gern Obst ein, das wir von den Bäumen in der weiterem Umgebung holen oder körbeweise geschenkt bekommen. Dieses karamallisierte Apfelmus aus dem Ofen braucht zwar Zeit, aber es schmeckt umwerfend gut und ist auch eine gute Geschenkidee.

Kopf und Füße warm halten

Einen Großteil unserer Körperwärme verlieren wir über den Kopf. Das Gleiche gilt für die Füße. Deshalb halte ich beides stets warm, den Kopf mit einer Mütze (manchmal auch zu Hause und wenn auch nur zum Aufwärmen) und die Füße mit Filzhausschuhen und dicken Wollsocken. Auch Wärmflasche und Schaffell leisten mir jetzt gute Dienste, die Wärmflasche liegt abends immer in meinem Bett, das Schaffell ist mein treuer Begleiter vom Bett, an den Schreibtisch, auf die Yogamatte.

Kundalini-Yoga machen

Yoga praktiziere ich seit 20 Jahren und habe schon verschiedene Stile ausprobiert. Seit einem Jahr mache ich wieder intensiv Kundalini-Yoga und das verdanke ich der wunderbaren Kathleen Schwabe von @herzkoerpergeist mit ihren Online-Kursen via Instagram. Ich bin selber überrascht, wie gut das für mich funktioniert, und überglücklich, nach einer längeren Durststrecke ein neues Zuhause auf meiner Yogamatte gefunden zu haben. Kundalini-Yoga ist für mich die perfekte Mischung aus Asanas (Haltungen), Pranayama (Atemübungen) und Meditation. Besonderes Augenmerk liegt auf der Körpermitte, der mit Feueratem ordentlich eingeheizt wird. Zum Kennenlernen probiert diese Praxis für den Morgen aus und meldet euch dann unbedingt bei Kathleen für ihren Kurs „Reflexion & Projection“ im Dezember an. Ich war letztes Jahr schon dabei und fand es einen wunderschönen, versöhnlichen Abschluss für ein ziemlich verflixtes Jahr.

Mit kleinen Freuden das Herz wärmen

So banal es klingen mag, ich kann mich auch an den kleinen Dingen erfreuen und mein Herz an ihnen wärmen. Da ist zum Beispiel dieser Song, auf den ich mein Leben lang gewartet habe und bei dem ich immer weinen muss, wenn ich ihn höre, aber auf die gute Art. Oder dieser Podcast, der mir Hoffnung macht, dass es unter der Asche der letzten 2,5 Jahre noch Leben gibt, das sich wieder regen und in voller Schönheit aufsteigen wird. Ich freue mich wahnsinnig auf den 29. Dezember, wenn die Verfilmung eines meiner absoluten Lieblingsbücher ins Kino kommt, und dass der Trailer so vielversprechend ist. Und ich habe einen schönen Stapel Bücher vor mir, ganz oben „Die Meerjungfrau von Black Conch“ von Monique Roffey und „Die Jahre“ von Annie Ernaux, deren Gesamtwerk ich mir für diesen Winter vorgenommen habe. Dann möchte ich noch dieses Restaurant mit Speisen aus Georgien besuchen und lernen, wie man eine richtig gute Miso-Suppe zubereitet, damit ich mich schon am Morgen warm löffeln kann.

Ich wünsche euch einen wohligen Herbst und Winter, bleibt verbunden!

Mehr Glückslisten findet ihr hier.


21. Dezember 2021

Herzmomente und Freudebegegnungen 2021

Das Letzte, das ich vor Beginn des zweiten Lockdowns im Dezember 2020 kaufte, war eine hellrosa Isolierkanne für meine Kurse. Da war ich voller Vorfreude und guter Dinge, dass es trotz allem ein gutes neues Kursjahr werden würde.

Dass die überaus freundliche Mitarbeiterin meiner DHL-Postfiliale und ich eine gemeinsame Stammkundin haben: Das Puppenbastelmaterial, das diese Kundin regelmäßig bei mir bestellt, versende ich in dieser Filiale, dann macht es sich auf den Weg und kommt genau dort wieder an, falls die Kundin bei Zustellung nicht zu Hause ist.

So viele Teilnehmerinnen bei meiner Dankeschön-Verlosung Ende 2020.

Als ich mir am Ende des verrückten Corona-Jahres 2020 endlich die Handtasche selber schenkte, um die ich seit Jahren herumgeschlichen war. (Da ahnte ich noch nicht, was 2021 auf mich zukommen würde. Aber die Tasche mag ich trotzdem.)

Manchmal werden aus Kursbekanntschaften Freundinnen wie mit Julia: „Ich werde das nie vergessen, dass du mir das Puppenmachen beigebracht hast und wohlwollend meine Puppenmacherei begleitest. Das finde ich immer wieder bemerkenswert und nicht selbstverständlich. Danke!“

Dass ich schon Anfang Februar meine 100. Rechnung geschrieben habe.

Und Anfang März die 200.

Ich liebe es, euren Bestellungen kleine Give-Aways beizulegen. Dazu Nadine: „Vielen lieben Dank auch für die Zugaben. Ich habe mich sehr über die zusätzliche Handbutter und die Karten gefreut. Die sind so schön, dass ich sie mir gleich an die Pinnwand in meiner Nähecke geheftet habe.“

So viele positive Rückmeldungen auf meine Glückslisten zum Freitag während der Lockdown-Zeit, sogar hangeschriebene Briefe!

Zum Beispiel von Juliane: „Deine Rubrik Guter Dinge ins Wochenende begleitet mich, seit es sie gibt. Das war in letzter Zeit wie ein kleines Ritual, auf das ich mich die ganze Woche freuen konnte, um dann am Freitag ein wenig Frohsinn zu tanken mit mutmachenden und inspirierenden Links. Herzlichen Dank dafür!“

Am 18. Februar um 11.50 Uhr knackte ich die 6000-Verkäufe-Marke in meinem Etsy-Shop. Zusammen mit den Verkäufen bei Dawanda bis zum Sommer 2018 dürfte ich jetzt bei über 10.000 sein.

Dass während des langen Lockdowns im Frühjahr nicht nur mir meine Kurse fehlten, sondern auch Teilnehmerinnen wie Tanja: „Ich möchte dir sagen, dass ich dich und das Händewerk mit dir vermisse – also alles, was du an Kreativität trägst und freisetzen kannst – und wie sehr mir die Gruppenseele fehlt, die doch so gut tut und trägt.“

Mitten in diesem Lockdown war es fast unmöglich, Sendungen in die USA zu verschicken. Als es dann wieder (zu einem halbwegs moderaten Preis) ging, bestellten gleich drei Kundinnen, die allerdings sehr lange auf ihre Puppen und Kleidung warten mussten. Drei Monate später gaben sie mir alle am selben Tag – obwohl sie über das gesamte Land verstreut wohnen – Bescheid, dass ihre Pakete angekommen waren. Da fiel mir ein großer Stein vom Herzen.

Dass „Herzfaden“ so gut bei euch angekommen ist. Ich habe wahnsinnig viele Rückmeldungen erhalten, dass ihr das Buch gekauft und gern gelesen habt. Es ist immer ein großes, weil seltenes Glück, wenn Romane mit Puppenbezug auf den Markt kommen.

Nachrichten wie diese von Susanne, die mir direkt ins Herz gehen: „Durch deinen Blog bist du auf eine ganz besondere, stille und liebevolle Art über die Jahre eine treue Wegbegleiterin für mich geworden. Vieles, was ich an Gedanken bei dir mal aufgenommen habe, ist jetzt seit fast zwei Jahren durch meine persönliche Krise am Reifen und trägt auch erste Früchte. Das ist schön und tut der Seele so gut!“

Dass die ehemalige Kindergärtnerin meiner Tochter eine ganz liebe Stammkundin ist und immer noch jedes Jahr mindestens eine Puppe kauft. (Meine Tochter ist mittlerweile in der 12. Klasse.)

Ich bin immer wieder dankbar für Fundstücke zum Thema Puppen/machen wie von meiner ehemaligen Kursteilnehmerin, treuen Blogleserin und E-Mail-Schreiberin Birgit, die mich auf ein Radio-Feature über die Puppenmacherin Hermine Moos hinwies, das ich später hier mit aufnahm.

Als Laura Ja sagte! Nämlich als ich sie fragte, ob sie Lust hätte, mit mir einen Podcast zu machen. Es war ein bisschen wie bei einem Heiratsantrag, zumindest hatte ich riesiges Herzklopfen und fürchtete aus unerfindlichen Gründen eine Abfuhr. (Dabei kam ihr Ja wie aus der Pistole geschossen.)

Erstes tolles Feedback dazu von meiner Grafik-Designerin Clara, das mir einmal mehr Mut machte: „Ich kann mir das wirklich gut vorstellen mit eurem Podcast. Ich glaube, das könnte genau dein Ding werden.“ (Ein paar Monate später haben wir tatsächlich gelauncht, mehr dazu weiter unten.)

Nachdem sie diesen Beitrag über die Erhöhung meiner Preise gelesen hatte, bot eine ehemalige Wien-Kursteilnehmerin und passionierte Puppenmacherin mir an, den Kurs in ihrer Heimatstadt, den ich coronabedingt absagen musste, zu übernehmen und mir das Honorar komplett zu überlassen. Das rührte mich unfassbar, aber ich sagte Nein.

Jedes Jahr veranstalte ich zwei große Puppenkleidermärkte. Dass sie immer so gut laufen, habe ich euch zu verdanken und ist eine große Freude für mich, erst recht wenn dann noch Rückmeldungen wie diese von Amélie kommen: „Vielen Dank für die absolut bezaubernden Puppenoutfits! Der Osterhase wird sie für alle drei Mariengold-Puppen verstecken. Die Puppen werden hier seit Jahren sehr geliebt und geben gerade in dieser verrückten Zeit viel Halt.“

Was mir Nadine zu meinem Bloggen während des Lockdowns schrieb: „Ich habe die ganze Zeit über sehr gespannt deine Beiträge verfolgt. So warst und bist du doch irgendwie ganz nah. An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich bei dir bedanken, dass du in dieser sehr schwierigen Zeit so viel Freude und Trost in die Welt aussendest. So fühlt man sich nie alleine.“

Als ich im Mai endlich wieder Kurse geben durfte.

Wenn dann schon zu Beginn Fotos vom Arbeitsplatz gemacht werden, „weil alles so schön hergerichtet ist“.

Eine Frau sagte einmal bei der abschließenden Fotosession: „Wie liebevoll du die Puppen anfasst.“ (Ich kann gar nicht anders.)

Oder wenn die Teilnehmerinnen sinngemäß sagen – und das in fast jedem Kurs: „Diese Puppe bleibt bei mir, die kann ich nicht hergeben.“

Ein Kompliment auf Englisch von Barbara: „It’s a combination of skill and creativity that makes your dolls so wonderful!“

Es war ein langer, jahrelanger Weg, bis dieses Porträt über mich und meine Arbeit das Licht der Öffentlichkeit erblickte – letztlich auf meinem Blog. Die Autorin Rena, mit der ich auch schon lange (brief-)freundschaftlich verbunden bin, schrieb dazu: „Ich danke dir für den schönen Austausch der vergangenen Jahre, der mir gut getan, mich inspiriert und beflügelt hat!“

Als mein Shop-Update im Mai nicht so grandios anlief war wie erhofft, tröstete mich meine Freundin Ursula: „Ich kann gut verstehen, wie traurig du über den zögerlichen Start Deiner neuen Produkte bist. Zugleich bin ich mir sicher, dass dieser kleine Dämpfer im Endeffekt in Sachen Produktmarketing zu einer guten und wichtigen Weiterentwicklung deines Business führen wird. Ich habe mir deinen Shop gerade angesehen und finde es total beeindruckend, wie du dein Produktsortiment erweitert hast. Du bist eine Pionierin in deinem Feld und entwickelst tolle neue Formate und wirst damit deine Followerschaft weiter auszubauen und deinen Kundenstamm erweitern.“ (Sie hatte wirklich dieses ganze verflixte Jahr ein offenes Ohr und stets die richtigen Worte für mich.)

Im Sommer besuchte ich mit meiner Freundin Julia (auch so ein Sonnenmensch an meiner Seite) die Ausstellung Kosmos Weben mit Werken der Künstlerin Hella Jongerius im Gropius-Bau hier in Berlin. Da ging es um Fragen von Nachhaltigkeit, sozialer Verantwortung und Spiritualität anhand der Kulturtechnik des Webens. Das war Nahrung für unsere Puppenmacherinnenseelen.

Dass die erste (und bisher einzige, haha!) Käuferin meiner Puppenliebe-Labels Maria hieß, so wie ich.

Bei dieser Gelegenheit schrieb sie mir noch: „Ich möchte mich auch für all die wundervollen Inspirationen bedanken, die du immer so offenherzig teilst. Bei uns zu Hause bist du ‚meine Mariengold‘ – das sagt doch schon alles, oder!?“

Wenige Monate später war Maria auch bei einem der beiden Kurse bei Wollknoll dabei. Und das war die schönste Arbeitswoche des Jahres für mich!

Sie endete nach vier wunderbaren, langen Kurstagen mit Tränen bei mir. Es waren Tränen der Rührung, des Dankes und der Erleichterung, aber auch der Traurigkeit über das, was wir als Gesellschaft gerade durchmachen und weil Anfang September bereits absehbar war, dass solche Räume des kreativen Miteinanders bald wieder schwierig bis unmöglich sein würden.

Wenige Tage nach dem Puppennähfest bei Wollknoll folgte sogleich das nächste Highlight: Die Premiere unseres Podcasts „Echte Puppen“.

Meine Tochter war die erste, die den Teaser hören durfte, und sie hatte Tränen in den Augen danach. Ich hatte keine Ahnung, dass meine Arbeit sie so berühren würde.

Ihrer engagierten Werbung ist es auch zu verdanken, dass unsere ersten Podcast-Abonnentinnen ein Handvoll 17-jährige Teenagerinnen waren. (Und wie mir zugetragen wurde, hören sie uns bis heute.)

Erst zuckte ich ein wenig zusammen und dann freute ich mich, als mich die Verkäuferin im Kunstgewerbehaus Zehlendorf ansprach: „Du bist doch die Puppenmacherin.“ Sie hätte schon mehrere Puppen nach meiner Anleitung genäht und wolle sich jetzt an einem Filzkopf versuchen.

Ende September lief mein Vater den Berlin-Marathon mit und ich folgte ihm fünf Stunden mit der U-Bahn durch die ganze Stadt. Als ich am Wittenbergplatz auf ihn wartete, erkannte ich in der laufenden Menge Heidi, eine ehemalige Kursteilnehmerin, und jubelte ihr laut zu. Den Zieleinlauf meines Vaters am Brandenburger Tor verpasste ich leider (weil ich nicht geahnt hatte, dass er am Ende noch einmal richtig an Tempo zulegen würde), dafür sah ich Heidi noch einmal auf ihren letzten drei Metern. Am nächsten Tag erzählte sie mir lustigerweise, dass ihre Kinder wiederum ihren Zieleinlauf verpasst hätten.

Immer wieder Nachrichten wie diese: „Jahrelang dachte ich darüber nach, mir eine Puppe von dir anfertigen zu lassen. Aber immer wieder sagte ich mir, dass man mit über 50 keine Puppe braucht und man für das Geld eher etwas Vernünftiges kaufen sollte. Dann sah ich letztens auf deinem Blog die Puppe Twig und wusste: Die ist es, die soll zu mir gehören. Heute kam dein Päckchen an und ich muss sagen, die Puppe ist noch schöner, als ich sie mir vorgestellt hatte. Was Handarbeit angeht, habe ich zwei linke Hände – du dagegen hast diese Puppe mit Herz und Seele gefertigt, das spürt man und kann man sehen. Ganz lieben Dank dafür!“

Als mir eine Kundin aus den USA schrieb, dass sie währen der ganzen PuppenMITmacherei gehofft hatte, dass ich auch ein paar Massekopfpüppchen zum Verkauf anbieten würde. (Ich war nämlich lange am Zweifeln, ob diese Püppchen überhaupt etwas für euch sind – und dann war der Großteil innerhalb weniger Tage verkauft.)

Dieses Jahr war auch das Jahr der Reparaturen. Als mich im November nach dem Entfernen des Haarschopfes auf der Rückseite eines Puppenkopfes ein einzelnes Auge anblickte, das sicher zur Probe gestickt worden war, musste ich schmunzeln. Denn das machen meine Kursteilnehmerinnen manchmal auch, bevor sie es sich vorne trauen.

(Reparaturen berühren mich immer sehr, auch weil dabei so viel Wertschätzung und Lebendigkeit mitschwingt und die Puppen ihre ganz eigenen Geschichten zu erzählen haben. Das Thema wird sicher noch einmal an anderer Stelle eine Rolle spielen.)

Dass die Freude so groß war, dass Laura und ich nach zwei Jahren Pause in 2022 wieder eine Landpartie für Puppennähverliebte machen wollen und der Workshop innerhalb weniger Tage ausgebucht war und die Hälfte der Anmeldungen Wiederholerinnen sind.

Diese Nachricht von Regine nach einem Puppenkauf, gefühlt kurz vor einem neuerlichen Lockdown: „Welch eine Freude, vielen Dank! Ich werde am Wochenende von meinem Sohn abgeholt, damit ich noch mal mein Enkelkind sehen kann. Dann will ich die Puppe schon schenken, denn wir wissen alle nicht, wie es Weihnachten sein wird.“

Dass Joanna von Yayapan mir erlaubte, im November an ihrem Online-Puppenkurs teilzunehmen. Schon Wochen vorher hatte ich sie voller Vorfreude und Neugier angeschrieben, ob ich dabei sein könnte, nicht nur um mitzumachen (denn darauf hatte ich tatsächlich auch Lust), sondern vor allem um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie das gehen könnte, Puppenmachen online zu vermitteln und Puppen online zu machen. Dass Joanna – eine super freundliche, kompetente und geduldige Kursleiterin – sich darauf einließ und mir auch all meine Fragen beantwortete, dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Der Kurs selbst war eine tolle Erfahrung, die mir viele Bedenken genommen und Mut gemacht hat, dieses Format für Mariengold in Erwägung zu ziehen und vielleicht einmal auszuprobieren, nicht als Ersatz für meine Präsenzkurse (denn diese Gemeinsam-Kreativ-Erlebnisse lassen sich nicht ins Internet übertragen), sondern als Ergänzung mit eigenem Wert. Für diese Idee erhielt ich auch ganz viel Zuspruch auf Instagram, was mir einmal mehr Mut macht.

So viel schönes Feedback auf unsere Vasalisa-Episode!

Und eure Themenwünsche für 2022.

Überhaupt Instagram: Mittlerweile habe ich bei dort über 3100 Follower und staune immer noch über die Möglichkeiten (und Geheimnisse) dieser Plattform.

Dass einer der letzten Puppenverkäufe mit diesen Worten kommentiert wurde: „Melini soll ein Geschenk für meine Tochter Milani zu Weihnachten sein.“

Ende November traute ich meinen Augen kaum, als eine Bestellung von Annika reinkam, der Freundin, mit der ich vor genau 16 Jahren meine allererste Puppe gemacht habe. Nachdem sie aus Berlin weggezogen war – da waren unsere Mädchen zwei oder drei Jahre alt -, verloren wir uns schnell aus den Augen und hörten über zehn Jahre nichts voneinander. War das eine Freude, sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen, Bilder auszutauschen – und zu spüren, dass uns das Puppenmachen noch immer verbindet.

Es waren genau diese Momente der Verbindung, die mich durch dieses Jahr getragen haben, an dem es nichts zu beschönigen gibt und hinter das jetzt einen Punkt zu setzen ich sehr froh bin.

Ein riesengroßes Dankeschön an alle Menschen, die in den letzten zwölf Monaten auf die ein oder andere Weise ihr Herz für Puppen/machen geöffnet und liebevolle Begegnung ermöglicht und zugelassen haben.

Lasst uns weiterhin einander berühren und verwandeln!

Die gesammelten Herzmomente und Freudebegegnungen der letzten Jahre finden sich hier den Glückslisten.