„Zu schubsen und zu kämpfen, mit den Knien über den matschigen Boden zu rutschen und zu spüren, wie der schwarze Schlamm mir durch die Finger hindurchsickerte und in den Haaren klebte, machte mich zu einem Wesen aus Fleisch und Blut, aus Knochen und blauen Flecken. Aus Ecken und Kanten und Schreien. Ich war lebendig.“
Dieses Zitat aus dem Buch „Malnata“ von Beatrice Salvioni trifft das Gefühl dieses Bergsommers sehr gut. Das Buch erzählt zwar eine ganz andere Geschichte und das Zitat ist vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen, aber es beschreibt treffend, wie ich mich in den vier Wochen unter freiem Himmel fühlte, während Gedankenkarrussel und technische Geräte ausgeschaltet waren, das Erleben im Hier und Jetzt stattfand und die Wahrnehmung vor allem über den Körper ging. Das Leben ist einfach und unspektakulär dort oben, die Handgriffe des Alltags wiederholen sich auch dort jeden Tag (und sind zudem aufwendiger als unten), es gibt keine Möglichkeiten zur Ablenkung und Zerstreuung, kein Shopping und Entertainment. Dafür Natur, Wald, Wiesen, Tiere, Menschen, die uns über die Jahre ans Herz gewachsen sind. Das macht es so erholsam und erfüllend. Ich bin zutiefst dankbar, dass wir diesen Ort gefunden haben, der uns längst zur zweiten Heimat geworden ist und auf den wir uns jetzt schon wieder im nächsten Jahr freuen.
Mehr Eindrücke von unterwegs findet ihr hier.