7. Oktober 2016

Amali – Eine Lieblingspuppe aus 2016

Amali ist eine 30 cm großes Babypuppe mit marzipanfarbener Haut, leuchtend blauen Augen und rotbraunem Strubbelhhaar.

Sie trägt blaugraue Latzhosen, ein Ringelshirt in Orange und Weiß, Schuhe in Maulbeere, ein violettes Mohairtuch und ein Häubchen in Hellorange.

Amali ist für 180 Euro in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy oder via E-Mail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich. Dort findet ihr aktuell auch einige Kleidersets für eure Puppen. Weitere Bilder von meinen Puppen findet ihr hier und hier, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen E-Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die E-Books sind in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy erhältlich.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen kleinen Hals, einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Speziell bei den Babypuppen entsteht es manchmal auch durch eine spezielle Häkeltechnik, bei der die Außenseite der Perücke so flauschig wird, dass sie wie natürlicher Babyflaum aussieht. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.


5. Oktober 2016

PuppenMITmacherei 2016: Gestaltung von Gesicht, Haaren und Details

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Hello and welcome to the fourth meeting of the PuppenMITmacherei 2016, a doll make-along by NATURKINDER and Mariengold. Today it is all about the hair, the face and cute, little details on our dolls. I am telling you about the progress with my Jess Brown rag doll who got a perfectly unperfect heart-shaped mouth, sparkling star eyes and a fox red pageboy cut last week. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or social media, don’t forget to link your article at NATURKINDER today. Caro and I wish you great joy with your finishing touches.

Es ist wieder Halbzeit bei der PuppenMITmacherei von NATURKINDER und Mariengold. Drei von sechs Treffen liegen bereits hinter uns, die Puppenkörper sind fertig genäht und bereit für den schönsten und spannendsten Teil, der Anfertigung von Gesicht, Haaren und süßen, kleinen Details. Spätestens jetzt erwachen die Puppen zu individuellen, kleinen Wesen mit einer ganz eigenen Persönlichkeit.

Hier gibt es einen großen Gestaltungsspielraum, oft einhergehend mit feuchten Händen, klopfenden Herzen und aufgeregtem Bauchkribbeln. Das kenne ich auch, besonders bei einem neuen Projekt wie der Jess Brown Rag Doll, die ich in der diesjähigen PuppenMITmacherei anfertige. Gerade dann heißt es, unerschrocken zu Nadel und Faden zu greifen und einfach loszulegen. Klar kann es passieren, dass nicht alles so wird wie vorgestellt. Auch wenn eure Puppe nicht perfekt oder besonders schön wird, so habt ihr sicher ganz viel Liebe hineingesteckt, das macht sie wertvoll. Und das kommt auch bei den Kindern an. Nur Mut und rein ins Vergnügen!

Wenn ihr bei der PuppenMITmacherei dabei seid und auf eurem Blog oder in den sozialen Medien darüber berichtet, vergesst nicht, eure Beiträge zum heutigen Thema bei NATURKINDER zu verlinken.

Gesicht

Eine Jess Brown Rag Doll hat ein Paar Sternaugen und einen Herzmund. Los geht es mit den Augen. Die habe ich mit etwas dickerem Nähgarn in Dunkelbraun gestickt. Ein bisschen Übung hatte ich ja schon von unserem Wochenende unter Puppenmacherinnen im Sommer. Aber auch ohne wäre es kinderleicht gegangen, denn die Anleitung in dem Buch „The Making of a Rag Doll“ ist ganz klar und verständlich. Bei den Sternen finde ich es schön, wenn die oberen seitlichen Stiche zum Gesichtsrand hin jeweils etwas länger sind. Das sieht ein bisschen aus wie ein Lidstrich und bringt die Augen zum Funkeln.

Für den Mund habe ich Wollwalk in Senfgelb verwendet. Ich liebe diese Farbe und hüte den letzten Rest des Stoffes wie einen Schatz. Weil mich der Gelbton auch an Caro erinnert, die ebenfalls an einer Rag Doll werkelt, habe ich ihr kurzerhand ein Stück geschickt und damit ins Herbstgoldene getroffen.

Man glaub es kaum, aber die Herzform hat es ganz schön in sich. Die Kunst liegt darin, ein perfekt unperfektes Herz auszuschneiden. Das gelingt am besten Freihand. Noch unperfekter wird es, wenn es nicht gerade, sondern ein bisschen schräg aufgenäht wird. Ein Stich reicht aus.

Den Herzmund mag ich, er hat auch etwas von einem Kussmund. Die Farbe Senfgelb hat sich als ganz passend herausgestellt, auch wenn ich mir anfänglich eher ein warmes Altrosa wie bei meinen Mariengold Puppen vorstellt hatte. Meine Freundin Julia von VonKowalke hat bei unserem Wochenende auch eine Rag Doll genäht, den Mund aber wie gewohnt ganz klein aufgestickt. Das sah auch schön aus.

Haare

Die Haare haben mir bei diesem Projekt am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Fest standen nur Wunschfarbe und Frisur, ein fuchsroter Pagenkopf. Das Material aber war lange unklar. Am liebsten hätte ich Kaschmir- oder Schurwollstrick von einem alten Pullover oder einer Mütze verwendet. Das flog mir aber leider nicht zu. Schließlich entschied ich mich für Vorfilz aus Merino und Seide, sicher nicht das robusteste Material für eine Spielpuppe, dafür mit einem ähnlichen Look wie Strick.

Den Filz habe ich in Streifen geschnitten und zuerst grob am Kopf festgenäht. Dann folgten viele kleine Steppstiche, mit denen ich das Material weiter am Kopf befestigt und auch die Streifen miteinander verbunden habe. Dadurch wurde der gesamte Haarschopf ganz fest und stabil. Und weil ich zwei verschiedene Farben verwendet habe, Fuchsrot und Dunkelrot, ergab das einen schönen melierten Effekt. I like.

Details

Die Jess Brown Rag Dolls haben keine besonderen Merkmale am Körper. Das liegt sicher daran, dass die Designerin die Puppen bewusst schlicht und einfach gestaltet hat. So gefällt mir meine Puppe auch am besten. Dafür wird es sicher bei den Kleidern nächsten Monat verspielter zugehen.

Wie es weitergeht

Das nächste Online-Treffen findet am Mittwoch, den 2. November statt. Dann geht es mit den Puppenoutfits weiter. Dafür habe ich schon von meiner Freundin Laura von 1000 Rehe ein Päckchen mit herrlichen Vintage-Stoffen bekommen. Einen Hut aus Zeitungspapier möchte ich auch unbedingt machen!

Mehr zur PuppenMITmacherei findet ihr hier.


27. September 2016

FKK mit Kastanienglanz und Weihnachtswichtel

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Als Laura und ich uns letzten Samstag auf den Weg zum Theater am Schlachthof machten, dem Veranstaltungsort unseres Filzkopfkurses, sie vom Prenzlauer Berg, ich von Zehlendorf aus, hatten wir beide die gleiche Idee: Kastanien sammeln. Der Morgen war sonnig und mild, die Luft frisch und voller Herbstwürze, die Kastanien leuchteten in tiefstem Rotbraun und vor uns lag Runde Vier unseres gemeinsamen Workshops. Mit gefüllten Jackentaschen und voller Vorfreude kam ich heiter und gut durchgewärmt im Friedrichshain an. Wie immer hatte Laura den Raum bereits wunderschön vorbereitet und eine gemütliche und einladende Atmosphäre geschaffen, Kaffee gekocht, Blumen hingestellt und an jedes Detail gedacht. So ein Empfang ist für mich, die ich bei meinen anderen Puppennähkursen immer allein für alles verantwortlich bin, ein großes Glück. Einfach anzukommen, meine Sachen auszupacken, einen Kaffee zu trinken und mit Laura zu plaudern, bevor es losgeht, ist der schönste Einstieg in so einen langen, kreativen Tag.

Dieses Mal waren wir eine eher kleine Runde von sieben Frauen, alle mit Erfahrungen in der Puppenmacherei, eine sogar zertifizierte Porzellanpuppenkünstlerin. Entsprechend entspannt lief der Kurs ab, auch wenn Laura und ich wie immer einige Male die Luft anhielten und uns im Stillen fragten, wie aus den üppigen Wollbergen jemals ansehnliche Puppenköpfe werden sollten. Diese Zweifel kannten wir schon vor den anderen Kursen und wussten (oder ahnten oder hofften), dass auch dieses Mal alles gut gehen würde. Trotzdem dachte ich, ach, hättest du in der Zwischenzeit doch wie eine Weltmeisterin gefilzt, kam aber letztlich wieder zu der Erkenntnis, dass dieser Kurs mit Laura für mich ein gute und wichtige Übung im Loslassen ist. Kontrolle gibt es hier nicht, stattdessen Hingabe an den Moment, die Bereitschaft, mit dem zu gehen, was ist, und zu vertrauen, dass alles genau richtig ist, wenn auch anders als vorgestellt oder gewünscht. Dann wird, nein, dann ist alles gut. Die Augen der Teilnehmerinnen strahlen sowieso die ganze Zeit, einfach weil es Spaß macht, miteinander zu handarbeiten, etwas Neues zu lernen, andere Puppennähverliebte kennenzulernen und einen aufregenden Tag in Berlin zu verbringen. Da nehmen die Filzköpfe wie von selbst Form an, begleitet von Lachen und Seufzen, Stirnrunzeln und Schmunzeln, Glücksgefühlen und Kekslaune. (Laura beschreibt das verflixte Filzen übrigens sehr schön hier.)

Tine hatte wieder ihren Weihnachtswichtel dabei, ein kleines Meisterwerk des mütterlichen Puppenerschaffens. Der fühlte sich pudelwohl zwischen den Kastanien und dem Blumenstrauß, die er sonst wohl nie zu Gesicht bekommt, weil er nur den Advent kennt. Auch die anderen mitgebrachten Puppen wurde geherzt und bewundert, angelacht und durch alle Hände gereicht. Es ist immer wieder ein Fest, diese Vielfalt zu sehen und die Freude der Frauen zu spüren, mit der sie an die neue Technik herangehen. Nicht immer kommt dabei ein perfekter Filzkopf heraus, aber darum geht es in unserem Kurs auch nicht. Vielmehr sehen wir ihn als Werkstatt, in dem nach Herzenslust probiert und experimentiert, gestaltet und gewerkelt, geschwatzt und auch geschmatzt werden darf, denn Kuchen und eine schöne Tasse Kaffee gehören bei uns immer dazu.

Auch nächstes Jahr öffnen wir unseren Werkraum im kleinsten Theater der Stadt wieder für euch. Dann findet unser Filzkopfkurs voraussichtlich im März und September statt. Die genauen Termine und der Anmeldebeginn folgen im November.

Es haben sich auch schon ganz viele Frauen für unser Puppenmacherei-Retreat auf Land gemeldet. Laura und ich freuen uns riesig über das große Interesse. Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange und schon bald geht es damit hinaus in die Welt. Wenn ihr schon jetzt Lust habt, dabei zu sein, schreibt ganz unverbindlich an hello@mariengold.net. Dann erfahrt ihr die Neuigkeiten als erste.

Mehr zu unserem Filzkopfpuppenprojekt findet ihr hier, das Charlie Bo E-Book zur Herstellung unserer Filzkopfpuppe hier.


14. September 2016

Mit Mariengold gemacht #3

Mit Mariengold gemacht 3

Ein Ergebnis meiner Umfrage letztes Jahr war, dass ihr gern mehr Puppen sehen möchtet. Und zwar nicht nur meine. Das war der Startschuss für eine neue Reihe hier auf dem Blog, in der ich regelmäßig Puppen zeige, die andere Menschen mit meinen E-Books oder in meinen Kursen hergestellt haben. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mir Bilder geschickt und ihre Freude über die selbstgemachten Goldstücke geteilt haben!

1 In meinen Kursen sind oft Frauen, die schon Puppen genäht haben, manchmal sogar mit einem meiner E-Books. So war es auch bei Ariete, die im Juni dabei war. Am Ende ist sie mit zwei Puppen nach Leipzig zurückgefahren, die mit ihrer herzig-roten Kleidung, den dunkelbraunen Haaren und den dezent gestalteten Gesichtchen wie Schwestern aussahen.

2 Der Name dieser kirschbeschmückten Puppe ist Genoveva. Genäht wurde sie von Rena, einer Kunst- und Logotherapeutin aus dem Süden, mit der sich nach dem Kurs ein E-Mail-Austausch entspann, der mich ermutigte, meinem Herzensthema „Puppen als Spiegel der Seele“ wieder mehr Raum zu geben.

3 Rachel von MamaDenkt hat eine Mariengold Puppe genäht und darüber auf ihrem Blog berichtet. Was ich besonders schön fand: Sie hatte so viel Freude, dass ihr Mann heimlich eine weitere Materialpackung bei mir bestellte und sie ihr zu Weihnachten schenkte.

4 Manchmal kommen die Frauen in meinen Kursen von weither gereist, wie Georgina aus der Schweiz. Sie fertigte diese Puppe mit den großen, braunen Augen an (wie Kirschen). Die Kleidung hatte sie vorab bei mir bestellt.

5 Noch mehr Kirschen und noch mehr Kursfrauen: Janet war bereits in der letzten Ausgabe dieser Reihe dabei. Da habe ich auch erzählt, dass sie in der Puppenmacherei ein neues Hobby gefunden hat und demnächst wieder in Berlin dabei ist. Dieses Kirschenmädchen ist zuletzt unter ihren Händen entstanden.

6 Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie unser Charlie Bo E-Book als Einstieg in das Filzen von Puppenköpfen funktioniert. Danach geht es meistens munter weiter mit dem Experimentieren und Ausprobieren, denn diese Technik macht einfach süchtig und birgt so viele Möglichkeiten. Das stellen Laura und ich auch immer wieder in unseren Filzkopfkursen fest. Ende September geht es in die vierte Runde, für 2017 sind natürlich auch Kurse geplant.

7 Was es mit diesem Bild auf sich hat, wie es zu mir gekommen ist und ob ich die Macherin dieser Puppe bin, weiß ich nicht mehr. Aber ich finde es schön, wie die Arme des Kindes um seine Puppe liegen und die Farben so gut zusammenpassen.

8 Die Geschichte von Eva mag ich sehr und erzähle sie immer wieder gern: Im Mai 2014 kam Margot den weiten Weg aus Barcelona zu mir in den Kurs. Weil sie kein Deutsch und kaum Englisch und ich kein Spanisch sprach, brachte sie eine befreundete Übersetzerin mit, das war Eva. Zwei Tage lang übersetzte Eva fleißig und hochprofessionell und war am Ende so angetan von den Puppen und der Atmosphäre im Kurs, dass sie im nächsten Monat als Teilnehmerin dabei war. Dabei nähte sie einen Wildfang in roter Latzhose und Ringelshirt für ihr Patenkind Anouk, die ebenfalls ein Wildfang ist und gern Latz trägt.

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinen Shops bei Dawanda und Etsy, mein Kursangebot hier, alle Beiträge dieser Reihe hier.


7. September 2016

PuppenMITmacherei 2016: Vorbereitungen & Herstellung von Kopf und Körper

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Hello and welcome to the third meeting of the PuppenMITmacherei 2016, a doll making initiative by NATURKINDER and Mariengold. In case you wonder why I skipped the date in August: I took a long summer break, spent three weeks in the Swiss mountains and enjoyed the warm and sunny season in my hometown Berlin. So today I put two articles in one and tell you about the preparations and first working steps on my project this year which is a Jess Brown rag doll. I am looking so much forward to creating such a doll since I have first seen in it in the book „Lulu & Pip“ by Nina Gruener. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or social media, don’t forget to link your article at NATURKINDER today. Caro and I wish you great joy in starting your project!

Herzlich Willkommen beim dritten Treffen der PuppenMITmacherei 2016 von NATURKINDER und Mariengold!

Für mich ist es erst der zweite Termin, denn ich habe mir im August eine längere Auszeit genommen, war drei Wochen in den Bergen und habe dann erst einmal ohne Bloggerei und Termine in meinem Atelier gearbeitet, halbe Tage nur, denn der Sommer in Berlin lockte nach draußen. Bei der PuppenMITmacherei im August habe ich natürlich auch vorbeigeschaut und mich riesig gefreut, dass trotz Ferien so viele Frauen dabei waren.

Auch hat sich herausgestellt, dass meine Partnerin Caro von NATURKINDER und ich das gleiche Projekt angehen, nämlich eine Jess Brown Rag Doll, von der wir beide schon lange Fans sind. Das wunderbare Buch, mit dem wir arbeiten, habe ich letzte Woche ausführlich hier vorgestellt.

Damit sind wir bereits mittendrin in der Puppennähfreude. Heute geht es um die Gestaltung von Kopf und Körper. Und weil ich im August blaugemacht habe, erzähle ich euch noch, was davor geschah.

Wenn ihr bei der PuppenMITmacherei dabei seid und auf eurem Blog oder in den sozialen Medien darüber berichtet, vergesst nicht, eure Beiträge zum heutigen Thema bei NATURKINDER zu verlinken.

Vorbereitungen

Der Wunsch, eimal eine Jess Brown Rag Doll zu nähen, entstand bereits im letzten Jahr. Vom Bohem Verlag erhielt ich ein Rezensionsexemplar für das Buch „Lulu und Pip“ und beim Anblick der zerliebten Stoffpuppe war es gleich um mich geschehen. Das passende Anleitungsbuch „The Making of a Rag Doll“ von Jess Brown kam wenig später zu mir und bei der nächstbesten Gelegenheit, unserem Wochenende unter Puppenmacherinnen, legte ich los. Vorher hatten Caro und ich schon die Idee, einen Make-Along für Jess Brown Rag Dolls auszurichten, wollten unsere PuppenMITmacherei dann aber doch lieber offenhalten für alle möglichen Puppenarten.

In den nächsten Wochen werde ich euch also von der Entstehung meiner Rag Doll erzählen. Los geht es mit den Vorbereitungen.

Für die Herstellung einer Jess Brown Rag Doll werden nur wenige Materialien gebraucht. Umso wichtiger finde ich, dass diese von bester Qualität sind. Ich hatte Glück und bekam gutes antikes Leinen für die Hülle der Puppe von meiner Freundin Anita von Lilla Kirrivi. Anita lebt seit einiger Zeit in einem kleinen Dorf in der Oberlausitz, einer Region im Osten Sachsens, die auf eine lange Textilgeschichte zurückschauen kann. Davon zeugen heute noch zahlreiche kleine und große Textilbetriebe und auch Anitas magischer Dachboden, auf dem wir von 8Hände an unserem Wochenende viele Stoff- und andere Schätzchen bestaunen und mit nach Hause nehmen konnten.

Mein Stück Leinen habe ich noch mit Schwarzem Tee gefärbt, wodurch es etwas dunkler und durch die weich ineinanderlaufenden Farbnuancen auch lebendiger wurde. Wie das funktioniert? Ganz einfach: Sechs Teebeutel in einer Schüssel mit heißem Wasser ziehen lassen, bis es eine tiefbraune Farbe hat. Die Teebeutel entfernen und den Stoff für circa drei Stunden darin einweichen. Je nach gewünschter Intensivität kann er länger oder kürzer im Farbbad bleiben. Anschließend gründlich mit kaltem Wasser ausspülen, trocknen lassen und bügeln.

Und was wird neben dem Leinenstoff noch benötigt?

Material
Nähmaschinengarn
Starkes Nähgarn für die Handnähte
Schurwolle am Vlies zum Stopfen
Garn zum Sticken der Augen
Ein kleines Stück Wollfilz für den Mund
Etwas für die Haare (großes Fragezeichen bei mir, dazu später mehr)

Arbeitsutensilien
Löslicher Textilstift
Transparentpapier und Stift
Papierschere
Lineal oder Maßband
Stecknadeln
Stoffschere
Nähmaschine
Bügeleisen und Bügelbrett
Kochlöffel und Essstäbchen
Handnähnadeln

Neben dem Färben des Stoffes war ein weiterer Teil der Vorbereitungen das Übertragen des Schnittes aus dem Buch auf Papier und auf den Stoff. Dafür habe ich den Schnittmusterbogen mit Klebeband am Fester befestigt und die Konturen mit Bleistift auf Papier übertragen. Ab damit auf den Stoff, die Teile angezeichnet, ausgeschnitten und genäht. Im Anleitungsbuch sind diese Arbeitsschritte ausführlich beschrieben. Da steht auch, dass Jess Brown zum Nähen der Teile mit der Nähmaschine dunkles Garn verwendet, weil sie gern jeden Stich auf dem Stoff sieht. Auch wenn ich es anders gemacht habe, finde ich dieses kleine Detail nur konsequent, denn der Kontrast trägt genau zu jenem antiken Look bei, den sie sich für ihre Puppen wünscht. Jess Brown empfiehlt auch die Verwendung von Nähmaschinengarn aus reiner Baumwolle. Das konnte ich mir für den dicken, robusten Stoff nicht vorstellen und habe stattdessen das bewährte Nylbond von Coats verwendet, das ich auch zum Nähen der Teile für meine Mariengold Puppen nehme.

Was noch? Ah, das Tischtuch. – Dieses Jahr möchte ich es mir richtig schön machen mit der PuppenMITmacherei. Zwar gehört die Aktion zu Mariengold, aber ich lasse es bewusst ruhiger angehen und möchte mich beim Werkeln an meiner Rag Doll entspannt und wohl fühlen. Dabei hilft mir mein „Feierabendtischtuch“. Das breite ich oft aus, um einen Unterschied zu machen zwischen (bezahltem) Tagwerk auf blankem Holz und privaten oder auch beruflichen Herzensprojekten auf hellrotem Grund, auch wenn die Grenzen manchmal fließend sind. Dazu stelle ich oft noch einen Strauß Blumen oder einen schönen Gegenstand, atme tief durch und finde mich dann in einem neuen Raum wieder. Herrlich.

Gestaltung von Kopf und Körper

Drei Teile sind es nur, aus denen so eine Jess Brown Rag Doll zusammengesetzt wird: Kopf, Rumpf und Arme an einem Stück und die beiden Beine.

Die erste große Herausforderung war das Wenden der Teile von links auf rechts. Leinenstoff ist ja nicht flexibel. Hinzu kommt, dass die Arme und Beine sehr dünn sind. Das macht diesen Arbeitsschritt recht kniffelig. Was habe ich geflucht! Bis mir eine Idee kam, wie es gehen könnte – und es funktionierte tatsächlich. Meine Spezialmethode ist ziemlich kompliziert, deshalb versuche ich erst gar nicht, sie hier zu erklären. Zudem glaube ich auch, dass es einfachere Wege oder ein Zauberwerkzeug gibt. Wenn ihr mehr wisst, immer her damit.

Weiter ging es mit dem Stopfen. Auch hier erwies sich der feste Stoff als Erschwernis im Vergleich zum gewohnten dehnbaren Puppentrikot. Vor allem bei den Armen und Beinen war es hilfreich, mit kleinen Stücken Wolle zu arbeiten. Das hat zwar ziemlich lange gedauert, aber die Füllung der Teile ist schön gleichmäßig und fest geworden. Zum Stopfen habe ich Schurwolle am Vlies verwendet, mein Lieblingsmaterial auch für die Mariengold Puppen. Jess Brown dagegen bevorzugt „corn fiber stuffing“, zu Deutsch Maisfaser. Diese beschreibt sie als elastisch und dicht zugleich in ihrer Struktur, als „old-world fiber“, mit der ihre Puppen über die Jahre bestens in Form bleiben. Könnte ich vielleicht auch einmal ausprobieren.

Das Stopfen der Teile und Zusammennähen der Puppe geht Hand in Hand. Zuerst habe ich die Beine gestopft und mit der Nähmaschine am Hauptteil befestigt. Dann kamen die Arme und der Kopf dran und zuletzt der Rumpf. Gestopft wird durch eine Öffnung am Rücken, die ich zum Schluss von Hand im Matratzenstich geschlossen habe. An dieser Stelle arbeitet Jess Brown mit dem überwendlichen Stich, der im Gegensatz zum Matratzenstich eine sichtbare Naht hinterlässt. Das hat sicher wieder mit dem handgemachten Look zu tun, den sie so mag.

Jetzt liegt der fertige Puppenrohling vor mir und ich bin ein bisschen aufgeregt, weil ich noch kein Material für die Haare meiner Rag Doll habe. Ich stelle mir einen Schopf in warmem Fuchsrot oder Kastanienbraun vor, am liebsten aus Schurwoll- oder Kaschmirstrick von einem alten Pullover oder einer Mütze. Falls ihr so etwas abzugeben habt, meldet euch gern unter hello@mariengold.net. Ich würde mich so freuen, wenn ich auf diesem Weg fündig würde.

Fragen an Mariengold

Gibt es in diesem Jahr scheinbar keine, deshalb lasse ich das Thema von jetzt an hier aus. Falls doch die ein oder andere Frage aufkommt, könnt ihr sie auch in den Kommentaren bei NATURKINDER stellen. Ich schaue dort regelmäßig vorbei und helfe gern weiter.

Wie es weitergeht

Das nächste Online-Treffen findet am Mittwoch, den 5. Oktober statt. Dann geht es um die Gestaltung von Gesicht, Haare und Details. Damit können wir wunderbar die Persönlichkeit unserer Puppen herausarbeiten. Ich bin schon gespannt, was für eine bunt gemischte Rasselbande wohl in diesem Jahr entsteht.

Mehr zu PuppenMITmacherei findet ihr hier.