So spontan wie dieses Mal haben wir noch nie ein Treffen zustande gebracht. Aber es war auch ein ganz besonderer Montag. Denn Anita war in Berlin.
Im Sommer hat sie sich einen Traum erfüllt und ist mit ihrer Familie auf einen alten Bauernhof aufs Land gezogen. 8Hände sind jetzt also nicht mehr nur in der Großstadt zu Hause, sondern haben auch einen Rückzugsort in der Natur. Natürlich malen wir uns schon jetzt ein gemeinsames Wochenende dort in den schönsten Farben aus! Aber bis es soweit ist, vergehen noch Herbst, Winter und Frühling und so lange treffen wir uns weiterhin in Berlin.
Dieses Mal waren wir in einem kleinen, feinen Café in Mitte, ganz in der Nähe des Fernsehturms, das Julia und ich zwei Wochen vorher entdeckt und für gut befunden hatten. Dort gibt es das beste Birchermüsli der Stadt und herrlichen Kaffee, von dem man gern noch eine weitere Tasse bestellt. Weil die Sonne es an diesem Montagmorgen so gut mit uns meinte (viel zu gut für unsere Wollpullover), war unser zweiter Gang aber eine erfrischende Rhabarberschorle.
Dazu gab es eine Puppenschau von Von Kowalke und Mariengold, wie immer der schönste Teil unserer Zusammenkünfte. Laura ist zur Zeit mehr als Friedel denn als Puppenmacherin unterwegs und Anita kommt erst einmal in aller Ruhe im neuen Nest an, so dass es von 1000 Rehe und Lilla Kirrivi gerade nichts Neues gibt. Macht aber nichts. Denn wir haben uns so oder so immer viel zu erzählen. Von Puppen und Kursen, Kundschaft und Kindern, Plänen und Wartezeiten, Momenten der Freude und Phasen des Zweifelns.
Wir vier zusammen, das ist ein großes Glück. Bevor wir 8Hände vor einem Jahr offiziell gründeten, hatte ich bereits ein ausführliches Konzept für ein solches Puppenkünstlerinnenkollektiv in der Schublade. Damals sprachen wir viel über die Ziele und Möglichkeiten unseres Vorhabens. Vier Frauen, viele verschiedene Ansichten, Wünsche und Hoffnungen. Und das Leben, in dem es immer wieder anders kommt als geplant.
Obwohl ich damals wahrscheinlich am beharrlichsten dran blieb an unserer Idee (und ich hatte wirklich große Pläne!), bin ich heute froh, dass wir nichts überstürzt und uns viel Zeit genommen haben, um als Gruppe zusammenzuwachsen und zu werden, was wirklich zu uns passt.
Heute sind 8Hände für mich vor allem inspirierend und eine riesengroße Freude. Es ist unser geschützter Raum, in dem wir ganz für uns und die Puppenmacherei sein, offen sprechen und uns gegenseitig in unseren kreativen Bemühungen unterstützen und ermutigen können. Wir frühstücken und lachen, reden und werkeln miteinander. That’s it. Nicht mehr und nicht weniger. Wohin die Reise mit den Puppen geht, was die Zukunft bringt – wir können es nicht sagen, aber wir haben uns und wir teilen einen Schatz. Und der ist so viel größer als meine Schublade. Danke euch dafür, ihr wunderbaren Frauen, Freundinnen und Puppenmacherinnen!
Die Schwarz-Weiß-Fotos sind übrigens von Anita. Sie selbst ist unheimlich scheu und kaum vor die Linse zu bekommen, aber sie macht sehr, sehr schöne Bilder. Mit Lilla Kirrivi ist sie jetzt auch bei Instagram. Unbedingt vorbeischauen!
Café Oliv, Münzstraße 8, 10178 Berlin
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