30. September 2015

FKK mit Männerbesuch (und die Termine für 2016)

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Jungs FKK

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Mit den Manteltaschen voller Kastanien machte ich mich letzten Samstag auf den Weg zum zweiten Filzkopfkurs von 1000 Rehe und Mariengold. Die Reise von Zehlendorf nach Friedrichshain ist lang, Zeit genug, um auf der Sonnenseite der S-Bahn ausgiebig das herrliche Herbstwetter zu genießen (in dieser Hinsicht war unsere Premiere im Juli wirklich eine Herausforderung) und mich auf den vor mir liegenden, langen Tag einzuschwingen.

Lampenfieber hatte ich dieses Mal nicht, kein bisschen. Unser erster Filzkopfkurs war zwar komplettes Neuland für Laura und mich, gefühlt ziemlich chaotisch und vor allem irre heiß, aber wir waren ein super Team und das gemeinsame Unterrichten fühlte sich rundum gut an. Und heute würde es nicht anders werden, freute ich mich. Zudem stand Mariengold ein Heimspiel bevor, denn über die Hälfte der Frauen war schon einmal bei mir im Kurs. Große Vorfreude!

So gab es ein großes und warmes Hallo, als die Teilnehmerinnen nach und nach eintrafen, sich mit Charlie Bo bekannt machten (ein wahrer Liebesbekundungsmagnet!), ihre eigenen (nicht weniger liebesbekundungswürdigen) Puppenwerke vorstellten und Platz an dem von Laura so schön hergerichteten Tisch nahmen. Es konnte also losgehen.

Mit der Erfahrung aus dem letzten Kurs hatten wir ein paar Dinge geändert: Den Beginn eine halbe Stunde auf 9.30 Uhr vor gelegt, um genug Zeit für eine ausgiebige Begrüßungsrunde zu haben. Eine Stunde länger für das Filzen eingeplant. Die Ohren am Schluss gestrichen. So lief es wie am Schnürchen und schon am Mittag zeigte sich unter den Händen jeder Teilnehmerin ein wunderbarer Filzkopf mit einer ganz eigenen Persönlichkeit.

Ja, die Frauen filzten, was das Zeug hielt. Nur die Nadeln machten dieses Mal nicht so richtig mit. Ob es an falscher Handhabung oder dem Raumklima lag, wie Laura mit einem Augenzwinkern vermutete, manch eine Frau brach oder verbog eine Filznadel nach der nächsten. Ersatznadeln hatte ich glücklicherweise genug dabei, so konnten wir die Crashs mit Humor nehmen. Für das nächste Mal habe ich mir jedoch schon einmal dick und fett eine Zange hinter die Ohren geschrieben, denn die braucht es manchmal, um abgebrochene Nadelspitzen aus dem Filz zu bekommen.

Später am Nachmittag, als die Köpfe längst fertig gefilzt waren und die Gesichter aufgestickt wurden, drückten sich zwei Lausebengels aus der Nachbarschaft die Nase an unserem Schaufenster platt. Was wir da machen, wollten sie wissen, nachdem sie uns ihre grüne Plastikschlange vorgestellt hatten. Puppenköpfe aus Wolle herstellen. Aha. Die lässt sich auch an Plastikschlangen verfüttern. Soso. Also wanderte ein guter Rest unseres Rohmaterials in die Hände der beiden Jungs und von dort aus in den Schlund der Schlange, ihre Hosentaschen oder wohin auch immer (es wurde ständig Nachschub gefordert – es war rätselhaft), begleitet von wortreichen Erklärungen und Gekichere, dass einem das Puppenmacherinnenherz vor Freude hüpfte.

Tatsächlich hüpfte und tanzte dieses meine Herz an diesem Tag vom Morgen bis zum Abend. Beim Abschied waren Laura und ich wieder einmal begeistert von den Filzköpfen des Tages, den herzlichen Begegnungen mit unseren Kursfrauen und überglücklich über die Entwicklung unserer Zusammenarbeit von der ersten Idee im Oktober 2014 bis zu diesem zweiten Kurs im September 2015.

Wir machen natürlich weiter! Die Termine für 2016 stehen auch schon fest:

27. Februar

24. September

Weitere Details hier. Anmeldung an hello@mariengold.net.

Das war es für dieses Jahr von unserem FKK. Es war uns ein Fest mit euch auf unseren Blogs und in den Kursen im Theater am Schlachthof. Laura und ich sagen von Herzen Dankeschön für eure Freude an unserem Wirken als Puppenmacherinnen und schicken 1000 Handküsse einmal um die ganze Welt! Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr?!

Mehr zu unserem Filzkopfpuppenprojekt findet ihr hier, das Charlie Bo E-Book zur Herstellung unserer Filzkopfpuppe hier.

in: Kurse