Für Timmy hätte ich so gern mehr getan, als ich letztlich konnte. Sein Besuch in meiner Werkstatt hat ich mich gelehrt, dass es beim Reparieren Grenzen gibt und nach einem wilden Puppenleben manchmal keine zweite Runde mit der nächsten Generation wartet, sondern ein gemütliches Ehrenplätzchen in der Vitrine.
Genauso wünschte es meine Kundin Aino, nachdem Timmy ihrer Tochter viele Jahre lang ein liebevoller Spielgefährte gewesen war. Das konnte man Timmy auch ansehen: Hände und Füße waren offen und die Wolle quoll teilweise heraus, auf der Brust prangte ein großes Loch und im Gesicht war der Stoff großflächig beschädigt. Die Hände und Füße bezog ich neu mit Puppentrikot, das Loch auf der Brust flickte ich mit einem Herz zum Aufbügeln, säuberte und frischte das Haar mit einer groben Bürste auf und zog ein neues Gummiband in die Hose ein. Das Gesicht ließ ich in Absprache mit Aino, wie es war, zu stark waren die Lebens- und Liebesspuren. Sie wollte versuchen, die größten Löcher mit einem Pflaster abzudecken, das ich der Puppe mit auf die Heimreise gab. Denn meine Idee war, dass Aino das Pflaster selbst aufkleben könnte, bevor sie Timmy in die Vitrine setzt und damit sicher auch ein Stück weit Abschied von Etwas nimmt, das unwiederbringlich vorbei ist.
Wenn ihr eine Puppe habt, die eine Reparatur, Erneuerung oder ein Glow-Up braucht, schickt mir eine Mail an hello@mariengold.net, am besten mit Bildern, damit ich mir schon einmal einen Eindruck verschaffen und euch ein maßgeschneidertes Angebot machen kann. Langes Leben für die Puppen liegt mir am Herzen, deshalb helfe ich von Herzen gern weiter.
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