Puppen sind überall, wenn man nur den Blick dafür schärft und mit wachen Sinnen durch das Leben geht. Von diesen unverhofften kleinen und großen Momenten und Begegnungen erzähle ich in dieser Reihe.
Puppen-sind-überall-Moment Nr. 4: Auch dieses Jahr gab es wieder eine Puppenbegegnung in den Bergen. Es war unser 14. Sommer an diesem Ort, der 2011 unser Familienherz im Sturm erobert hat, so dass wir Jahr für Jahr wiederkommen. Das heißt auch, dass wir jeden Sommer dieselben Wege gehen, dieselben Ausflüge und Wanderungen machen, ohne dass uns langweilig wird (oder vielleicht doch manchmal, aber das ist egal, denn viel Auswahl gibt es ohnehin nicht). Ein Punkt auf unserer alljährlichen Liste ist der Besuch der Nachbaralp. Diese ist zwar nur einen halbstündigen Spaziergang über Stock und Stein entfernt, aber eine andere Welt als unserer Dorf. Statt Ziegen gibt es dort Kühe, es flach und gemütlich (wohingegen mich unsere Hanglage jeden Tag ins Schwitzen bringt) und es gibt ein echtes Highlight, das meist auch der Grund für den Ausflug ist: einen klitzekleinen Laden mit einer klitzekleinen Auswahl an Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bergbedarfs. Unsere Ausbeute dieses Jahr war ein Glas Pesto, ein Liter Reisdrink und eine Tafel Schokolade. Es sollte aber noch besser kommen, denn am Eingang des neu entstandenen Seminarhauses entdeckte ich eine Stabpuppe, die mich gleich ansprach. Ich konnte nichts darüber in Erfahrung bringen, aber es war ein schöner Moment und eine Erinnerung daran, wie sehr ich Figurentheater mag und dass ich im Juli, als ich an einer ganz besonderen Puppe arbeitete (später mehr dazu), Lust bekam, mehr in diese Richtung zu machen.
Hier findet ihr weitere Puppenmomente.