Als ich mit der Puppenmacherei begann, hatte ich noch keine Nähmaschine und auch keine Erfahrung im Nähen mit einer solchen. Die Teile meiner ersten Puppen habe ich deshalb in einer Änderungsschneiderei anfertigen lassen.
Ich liebe Listen und organisiere nicht nur meine Arbeit damit, sondern führe z. B. auch welche über Dinge, die ich als Kind mochte, Kleidung, die ich gern trage, oder Werbespots mit toller Musik.
Wenn meine Schätzung stimmt, werde ich voraussichtlich im Jahr 2015 meine eintausendste Puppe nähen.
Die Fußpedale meiner Nähmaschinen trete ich nur ohne Schuhe.
Ich bin sehr, sehr ordentlich. Zwar herrscht auch bei mir während der Arbeitszeit ein riesengroßes Chaos (ich sage nur: zwölf Quadratmeter großes Arbeitszimmer), aber ich räume jeden Tag vor dem Feierabend picobello auf.
Den Namen meines Labels hatte ich schon, lange bevor ich mich selbständig gemacht habe oder überhaupt wusste, dass ich es mal tun würde.
Mit 40 Jahren sehe ich mich keine Puppen mehr nähen, aber immer noch mit Puppen arbeiten. Bis dahin sind es aber noch einige Jahre.
Ich neige stark zur Wiederholung. Dahinter steckt einerseits sicher mein Wille, mit der Zeit immer besser zu werden, andererseits wohl aber auch eine gute Portion Bequemlichkeit.
Die Frage, die mir in meinen Puppennähkursen am häufigsten gestellt wird, ist, wie lange ich für die Herstellung einer Puppe brauche. Dicht gefolgt von Erkundungen, wie viele Puppen ich schon genäht habe und wie ich überhaupt zur Puppenmacherei gekommen bin.
Mein Partner ist mein größter Fan und wichtigster Kritiker. Überhaupt spreche ich gern mit Männern über Mariengold, weil sie mit ihrer spezifischen Perspektive oft interessante Impulse für meine Arbeit geben, in der ich es ansonsten fast nur mit Frauen zu tun habe.
Jeden Arbeitstag gegen 10 Uhr trinke ich einen Smoothie. Wenn ich eine Extraportion Energie brauche, sind da auch Mandelmus und ein großer Löffel MaKao drin.
Meine drei Lieblingskombination für Haut und Haar meiner Puppen sind schokoladenfarbene Haut und braunes Haar, aprikosenfarbene Haut und strohblondes Haar sowie marzipanfarbene Haut und braunes Haar.
Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal darüber nachgedacht, den Namen meines Labels zu ändern. Manchmal möchte ich mir nämlich lieber nicht vorstellen, wie „Mariengold“ im Ausland ausgesprochen wird.
Ich bin wahnsinnig froh, dass ich nicht am Wochenende arbeite oder Nachtschichten mache.
Ich habe schon drei Mal Puppen für Tatort-Schauspieler hergestellt. Eine dieser Kundinnen habe ich sogar schon einmal auf dem Wochenmarkt hier am Mexikoplatz mit Tochter und Puppe gesehen, mich aber nicht getraut, sie anzusprechen.
Diesen Oktober bin ich mit meinen Rechnungsnummern zum allerersten Mal in den vierstelligen Bereich gekommen.
Wenn ich Puppen nähe, mag ich den Moment, wenn der Trikotstoff über den modellierten Kopf gezogen wird. Haarsträhnen knüpfe ich nicht so gern ein. Am allerliebsten bei meiner Arbeit ist mir aber das Spiel mit den Farben.
Puppen öffnen mir das Herz. Wann immer ich eine schöne Puppe sehe, halte ich einen Moment inne und kann mein Glück kaum fassen, dass Puppen mein Beruf sind. Ich selbst besitze aber nicht eine Stoffpuppe.
Das finnische Wort „Nukke“ für Puppen mag ich sehr.
Drei wichtige Meilensteine für Mariengold waren die Entscheidung im Jahr 2009, DIY-Anleitugen für Puppen und Puppenkleidung herauszugeben, im Jahr 2010 eine Mitarbeiterin einzustellen und der Relaunch meiner Internetseite im Jahr 2012.
Ein großer Wunsch für 2014: Ein Atelier außerhalb meiner Wohnung zu finden, mit ganz viel Platz zum Arbeiten und für Kurse. Am liebsten zusammen mit anderen kreativen Menschen. Ein Schaufenster hätte ich auch gern.
Noch mehr Dinge über Mariengold und weitere Einblicke findet ihr hier.