8. Januar 2025

Willem mit Wintermäntelchen im Shop

Willem ist 30 cm groß und hat hellbeige Haut, strohblonde Haare und leuchtend blaue Augen.

Er trägt ein graublaues Jerseyshirt, eine Ringelhose in Weiß und Senfgelb mit graublauen Bündchen, eine Jerseymütze aus dem gleichen Stoff, ein Kapuzenmäntelchen aus hellgrauem Schurwoll-Strickstoff mit drei braunen Knöpfen und eine Bommelmütze aus dem gleichen Stoff.

(Die Kleidung wurde ausnahmsweise nicht von mir persönlich gemacht, sondern von einer sehr nähbegabten Kursteilnehmerin.)

Die Puppe ist für 220 Euro meinem Etsy-Shop oder via eMail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich.

Weitere Puppen für den Sofortkauf, sofern gerade vorrätig, findet ihr hier, mein Portfolio hier und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die eBooks sind in meinem Etsy-Shop erhältlich.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen kleinen Hals (die Babys und Minis jedoch nicht), einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.


20. Dezember 2024

Glücksmomente und Freudebegegnungen 2024

Zwischen den Jahren bekam ich so viel schöne Weihnachtspost, darunter eine lange Mail von einer Teilnehmerin unserer Landpartie vor anderhalb Jahren. Der Inhalt war sehr persönlich, deshalb teile ich ihn hier nicht, aber ich freute mich so über die Wertschätzung, die sie in solch lebendigen, klaren und berührenden Worten ausdrückte, dass ganz viel Liebe bei mir ankam, die mich sanft und hoffnungsfroh ins neue Jahr trug.

Seit vielen Jahren habe ich die Goldene Postkarte im Sortiment, die so gut wie nie gekauft wird (was sicher an meinem Marketing liegt). Manchmal lege ich sie Bestellungen bei wie bei Franziska, woraufhin sie mir schrieb: „Vielen Dank für die wunderschöne Puppe und die liebevollen Beigaben. Bei der Karte musste ich direkt ein paar Tränen verdrücken, sie passt gerade so perfekt.“

Die Menschen in meinem näheren Umfeld wissen zwar im Großen und Ganzen, was ich beruflich mache, beschäftigen sich aber glaube ich nicht weiter damit. Umso erfreuter war ich über dieses Feedback von meiner Freundin Uschi: „Ich habe mir letzte Woche die Community-Folge eures Podcasts angehört und war so angetan von der Wärme, Herzlichkeit und Offenheit, die sich darin vermittelt hat. Es war eine Freude, Euch und Eurem Gast zu lauschen und mehr über Dich und Deine Profession zu erfahren.“

Im Februar gab es ein Wiedersehen mit Alexa, die vor 16 Jahren in einem meiner ersten Puppenkurse war. Wir verstanden uns damals schon sehr gut und Alexa war es auch, die mir zum ersten Mal von Psychotherapieformen erzählte, bei denen mit Puppen gearbeitet wird, was ein wichtiger Schlüsselmoment für mich war. Ihre Tochter ist mittlerweile erwachsen und die Puppe, die sie damals für sie gemacht hatte, war völlig zerliebt und ich sollte sie reparieren (mehr dazu nächstes Jahr). Die Übergabe der versehrten Puppe, die Zeitreise, das Gespräch mit Alexa, der Kreis, der sich schloss und gleichzeitig öffnete, gehören mit zum Schönsten, was ich dieses Jahr erlebt habe.

Ja, das Thema Reparieren bewegte mich auch dieses Jahr. Deshalb freute ich mich sehr, als Caro mir ihre Ausgabe des Süddeutsche Zeitung Magazins schickte, in dem es im Januar einen tollen Artikel über in die Jahre gekommene Kuscheltiere gab.

Für den Launch meines Letti eBooks hatte ich mir (intuitiv) einen ganz besonderen Tag ausgesucht: Lieblingsdonnerstag, Vollmond in Löwe (mein Sonnenzeichen) und der Geburtstag von Alicia Keys. Das konnte nur gutgehen. Und das tat es auch. So viele Verkäufe und so große Begeisterung aus der Community am ersten Tag!

Am selben Tag rief Sonja Fritz von Wollknoll an, um mir mitzuteilen, dass meine beiden Kurse im April ausgebucht waren und es bereits eine Warteliste gab.

Und dann noch diese Nachricht einer guten Bekannten: „Habe vorhin ein bisschen in Deinem Blog gelesen. Wunderbar, sehr berührend und Du schreibst so schön. Ich finde, Du solltest wirklich ein Buch schreiben.“ (Der wahrscheinlich beste Donnerstag des Jahres.)

Zum Launch bot ich auch ein paar fertig gestrickte Püppchen in meinem Shop an. Dazu Friederike, die zu allererst eines erstand: „Das Strickpüppchen ist Dir außerordentlich gut gelungen – schöne Proportionen im Körper und das wunderbare Mariengold-Köpfchen, Chapeau!“

Dass fünf Tage nach Veröffentlichung die Investitionskosten bereits refinanziert waren, dank zahlreicher Bestellungen von Anleitung, Materialpackung und Püppchen für den Sofortkauf.

Und dann war ich noch einmal sehr berührt, als mein Mann und ich zehn Tage nach dem Letti-Launch in den Winterferien mit Freunden in Stralsund essen waren und sie fragten, ob sie mich auf ein Glas Prosecco zur Feier der Veröffentlichung einladen dürften. Das kam völlig unerwartet, denn wie gesagt, normalerweise wissen meine Freunde nicht so viel über meine Arbeit. (Und natürlich stießen wir an!)

Ende letzten Jahres schloss sich mein langjähriges Stammcafé, was eine ziemliche Tragödie für mich war, denn es war ein liebgewordenes Ritual, mir dort fast täglich einen Kaffee zu holen. Was ich damals noch nicht wusste: Dass der Laden im Februar neu eröffnen und noch viel schöner sein würde. Dazu schrieb ich auf Instagram: „Ich habe mir jetzt vorgenommen, mich in solchen Situationen in Zukunft auch zu fragen: Was, wenn es gut wird? Was, wenn etwas Tolles auf mich wartet, das ich jetzt noch gar nicht erahnen kann?“

Den Insta-Post sah auch einer der neuen Baristas und bedankte sich am nächsten Tag mit so leuchtenden Augen, dass mir fast die Luft wegblieb. (Falls ihr mal in Berlin seid, das Café heißt Nah am Wasser und es gibt zwei Standorte.)

Dazu passt auch noch diese Nachricht zu einem Trinkgeld von Tanja: „Auch wenn es deinen Kaffeeladen nicht mehr gibt, dachte ich gerade: Du brauchst heute bestimmt mal eine gute Kaffeepause!“ (Wie recht sie hatte, es war ein sehr langer Arbeitstag in einer sehr langen und dichten Arbeitswoche.)

In meinem ersten Puppenkurs des Jahres durfte ich zwei Frauen wieder erleben, die sich bei der Landpartie 2022 kennengelernt hatten und Freundinnen geworden waren. So schön zu wissen, dass es auch das gibt.

Wenn mitten in einer Reparatur, die einem an Herz und Nieren geht, plötzlich die Sonne rauskommt (das war natürlich bei Alexas Puppe, siehe oben).

Am 21. Februar knackte ich die 4000-Follower-Marke bei Instagram. Das hatte ich mir eigentlich schon viel früher gewünscht. Aber ich kann jetzt auch sagen, dass es keinen großen Unterschied macht.

Was sich relativ stark auf die Zahlen ausgewirkt hat, war die PuppenMITmacherei, die Caro von NATURKINDER und ich im Februar und März hauptsächlich bei Instagram veranstalteten. Durch die Zusammenarbeit und Caros super Support kamen in kürzester Zeit über 100 neue Follower dazu und auch bei den Verkäufen gab es ein kräftiges Hoch. Caro ist seit vielen Jahren eine treue und liebe Wegbegleiterin und ich habe ihr viel zu verdanken.

Im Februar hatte ich eine sehr intensive Phase, in der ich zwölf Tage am Stück durchgearbeitet habe. Für den letzten Tag in dieser Reihe hatte ich mir ein Kinoticket für die frühe Abendvorstellung gekauft. Ich war so müde und schleppte mich mit letzter Kraft hin. Und dann war es herrlich und entspannend, zwei Stunden in eine andere Welt einzutauchen und runterzukommen (Perfect Days von Wim Wenders). Es war wie eine Verabredung mit mir selbst und ich war froh, dass ich sie nicht – wie so viele andere Male – abgesagt habe.

Noch ein schönes Feedback von Stephanie zum Letti eBook: „Vielen Dank für all die Liebe, die Du in Deine Projekte steckst. Puppenmacherinnen wie Dich braucht die Welt, damit sie wieder wärmer und liebevoller wird.“

Und zur Letti-PuppenMITmacherei: „Die Püppchen mit dem Strickkörper sind fast noch kostbarer als die aus Trikot genähten. Es ist so schön, dieses Revival mit Dir zu erleben.“

Im März hatte mein Puppenkopf-mit-Hals-Workshop Premiere, der nur vier Stunden ging, also gut machbar für einen Tagesausflug. Dachte sich auch Janet, allerdings war sie aus der Nähe von München gekommen, über Nacht mit dem Flixbus, dann vom Busbahnhof in den Workshop und 15 Uhr mit dem Bus wieder zurück in den Süden – und sah dabei aus wie eine junge Rose (ich darf hoffentlich dazu schreiben, dass sie schon Großmama ist, nur damit ihr es euch besser vorstellen könnt):

„Du weisst doch, für dich ist mir kein Weg zu weit. Du hast mir das Handwerk beigebracht, mich angeleitet, ermutigt und mir damit unendlich viel Freude bereitet. Letztendlich ist es doch viel mehr. Es liegt an dir, deiner einfühlsamen Art, einer Gruppe von Handwerkenden einen geschützten Raum zu bieten, deiner unglaublich schönen Sprache und natürlich nicht zuletzt deinem Können.“

Eine andere Teilnehmerin des Workshops schrieb mir: „Danke, dass Du all das mit uns teilst und die Puppenliebe in mir erweckt hast.“

Auch noch schön war, dass sich an dem Tag zwei Frauen persönlich kennenlernten, die 2019 Tauschpartnerinnen bei meiner Aktion Puppen&Packen waren.

Manchmal entstehen aus Begegnungen in meinen Kursen gute Bekanntschaften und sogar Freundschaften, wie mit Julia von Julis. Sie war auch beim Puppenkopf-mit-Hals-Workshop dabei und zwei Tage später trafen wir uns nochmal auf eine Runde um den Schlachtensee und aßen Pommes mit Ketchup und Mayo in der Frühjahrssonne. Wir kennen uns schon viele Jahre und uns verbindet vor allem das Schreiben, aber auch Puppenreparaturen und wir haben uns immer viel zu erzählen.

Nach 15 Jahren Rebecca Lina von Elfenkind Berlin wiederzusehen. Sie war Teilnehmerin meines zweiten Puppenkurses ever und wir haben all die Jahre Kontakt gehalten. Im März war sie zu Gast in unserem Podcast und wir sprachen darüber, was Puppenmachen und Gärtnern (Lauras und ihr anderes Herzensthema) gemeinsam haben.

Als ich nach einem Kurs in der Werkzeugkiste, die immer auf dem Tisch steht, ein fein geschnitztes Holzherz fand, das mir jemand dort hineingelegt hatte. (Mittlerweile habe ich herausgefunden, wer die Glücksbringerin war.)

Treue Seelen wie Heidi, Julia, Regine und Tanja (um nur ein paar Namen zu nennen), die regelmäßig zu meinen Kursen kommen und auch bei meinen beiden Premieren dieses Jahr dabei waren. Wenn vertraute Gesichter und wohlgesinnte Herzen dabei sind, gibt mir das gleich ein gutes Gefühl.

Eine eBoook-Bestellung aus Taiwan (für die wahrscheinlich erste Letti, die in Asien das Licht der Welt erblickt hat): „Herzliche Grüße aus Taipei und an dieser Stelle auch Danke für Deine wöchentlichen Posts, denen ich immer mit großer Freude entgegenblicke.“

Im April besuchten Laura und ich die Puppenmacherin Sunnhild Reinckens in Hannover und machten ein Interview für den Podcast. Das war definitiv ein Highlight des Jahres. Das Interview ist toll geworden und eine eurer Lieblingsfolgen. Für mich waren es aber vor allem Gespräche und Momente „hinter den Kulissen“, die diese Begegnung so besonders machten. (Die eine oder andere Anekdote werden wir sicher noch teilen; Frau Reinckens ist ein bemerkenswerter Mensche, der nicht nur über das Puppenmachen viel zu erzählen hat.)

Als ich in meinem Stammcafé von einer sympathischen jungen Frau angesprochen wurde, ob ich die Frau Mariengold wäre. Sie hätte letzte Woche meine Letti Anleitung gekauft und schon mit dem Stricken begonnen. (Ehrlich gesagt bewunderte ich ihren Mut, denn in dem Café geht auch eine sehr bekannte Yogalehrerin ein und aus, der ich gern mal sagen würde, wie gut ich ihre Arbeit finde, aber ich traue mich nicht.)

Auch dieses Jahr war mein Doppelkurs bei Wollknoll wieder wie eine Liebesdusche für mich. Die Herzen fliegen mir dort immer nur so zu und ich erlebe die Tage im Glücksrausch.

Martina war schon zum dritten Mal dabei: „Ich bin noch ganz erfüllt von dem tollen Kurs und ich habe ihn wieder sehr genossen. Zu Hause sind alle von meiner  Puppe begeistert.“

Eine Teilnehmerin zeigte mir ihre Ausgabe von „Das HandHeilbuch“ und entsprechendes Zubehör in ihrer Handarbeitstasche. Das Buch hatte ich vor drei Jahren auf meinem Blog vorgestellt und dass sie sich diesen Tipp so zu Herzen genommen hatte, rührte mich sehr.

Was mir auch jedes Mal im Ländle auffällt: das großzügige Trinkgeld, das die Frauen mir geben. Das kenne ich aus Berlin fast gar nicht.

Feedback von einem Mann (was so gut wie nie vorkommt): „Ich möchte Dir mein allergrößtes Lob für Deine Puppenmission aussprechen. Der Podcast ist so bereichernd, nicht nur für den Puppenbau, einfach schöne, bejahende Gedanken zum Leben.“

Im Juni war ich nach vier Jahren wieder in Wien. Damit schloss sich ein Kreis, denn Ende Februar 2020 war mein alljährlicher Wien-Kurs der letzte, den ich für längere Zeit geben sollte. Es war wieder so schön mit den Österreicherinnen, aber ich spürte auch, dass es wahrscheinlich das letzte Mal war, und das ist ok für mich.

Auch dieses Jahr gab es wieder eine kleine Kollektion Heilungspuppen. Dass der Junge, den ich zum ersten Mal machte und der ein Experiment war, zuerst verkauft wurde, freute mich ganz besonders – und das an eine liebe Stammkundin aus der Nachbarschaft: „Als ich Jivan erblickte, war ich verzaubert und wusste, dass er genau zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben kommt.“

Nach drei Tagen waren alle vier Heilungspuppen verkauft. Über so etwas kann ich mich auch nach fast 20 Jahren immer noch sehr freuen, auch weil es in Zeiten der Wirtschaftskrise alles andere als selbstverständlich ist.

Im Sommer schenkte mit eine Blogleserin ihren gesamten Vorrat an DollyMo Puppenhaargarn. (21 Knäuel!)

Meine Tochter, die sich regelmäßig an den Haargummis bedient, die eigentlich für die Puppen gedacht sind.

Drei Puppenmacherinnen in Dänemark: die Reise mit Laura, das Meer, Malena, die gemeinsame Podcastfolge, die Puppe Mikkel, die daraus entstand – ich mochte alles daran.

Eine Kundin meldete sich nach Jahren wieder: „Weisst du noch, als du mir etwa 2011 Reni gemacht hast? Noch lange danach habe ich deine Puppen angeschaut und jeweils gedacht: So eine schöne Puppe wie meine Reni hat Maria nur einmal gemacht.“ – Schönste Rückmeldung für mich, denn natürlich sehe ich, wie meine Puppen sich seitdem entwickelt haben, aber diese Kundin sieht ihre Puppe mit dem Herzen und genauso soll es sein.

Seit 2020 im Sortiment und ganze vier Jahre später erst die zweite vegane Puppenbastelmaterialpackung verkauft. Auch wenn ich voll und ganz hinter dem Produkt stehe, muss ich doch zugeben, dass ich die Nachfrage komplett überschätzt habe. Trotzdem darf es in meinem Shop bleiben (und ich werde weiterhin jeden einzelnen Verkauf feiern).

Als ich an einem Morgen Ende Oktober sah, dass eine Kundin gleich drei Puppen gekauft in meinem Shop hatte. Da lief das Weihnachtsgeschäft, das so wichtig für Mariengold ist, noch mit Handbremse und ich war umso froher.

Bei meinem Hauptlieferanten Wollknoll gab es in der Adventszeit eine Postkarte als Beilage, auf der ein Schaf im Glückstaumel mit Puppen abgebildet war, wunderschön illustriert. Das Motiv traf voll meinen Geschmack und als ich Frau Fritz, der Geschäftsführerin, ein Kompliment dafür machte, sagte sie, dass sie bei der Gestaltung tatsächlich an mich gedacht hätte.

Eine Nachbarin, mit der ich mich gut verstehe, gab dieses Jahr eine Puppe für ihre sehr alte Mutter in Bestellung. Der Austausch darüber berührte mich sehr, denn es kommt äußerst selten vor, dass mir eine Kundin direkt gegenübersteht und ihre Geschichte erzählt.

Interessanterweise meldete sich in derselben Woche eine Frau, die ebenfalls ganz in der Nähe wohnte, ob sie persönlich vorbeikommen dürfe, um eine Puppe zu bestellen. Normalerweise sage ich dann nein, machte aber eine Ausnahme, weil sie schon älter war und keinen Internetkauf tätigen wollte. Und ich war froh darüber, denn auch ihre Geschichte ging mir zu Herzen und es war schön, diesen Moment von Mensch zu Mensch zu teilen.

Ums Geschichtenerzählen ging es auch bei unserer Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion. Wir hatten schon einen Plan B in der Tasche und dann kamen kurz vor Einsendeschluss doch so viele Beitrage, dass wir eine wunderbare, reichhaltige Folge aufnehmen konnten. Falls ihr sie noch nicht gehört habt, hier entlang – und Taschentücher bereithalten.

Jedes Jahr besuche ich auf dem Martinsmarkt der ehemaligen Schule meiner Tochter Julia von Julchen-Puppen an ihrem Stand. Dann tauschen wir uns aus, ich bewundere ihre Puppen und wir freuen uns auf das nächste Mal.

Dieses Jahr bekam ich zwei sehr konkrete Komplimente zu meiner Sprachgestaltung. Das bedeutet mir sehr viel, denn ich träume noch immer vom Schreiben. (Also ich träume nicht nur davon, sondern ich schreibe auch tatsächlich, würde es aber gern noch anders und öffentlicher tun und vielleicht kommt da nächstes  Jahr sogar etwas, wenn mich der Mut nicht verlässt.)

Apropos.

Ende November gab es noch meine Engelpuppen. Eine fand sofort zu einer lieben Stammkundin: „Es gibt besondere Zeiten und besondere Bedürfnisse und dein Engel Serafina könnte da guttun.“

Auch die Engeloutfits kamen gut an: „Das wird ab jetzt in jeder Weihnachtszeit eine Freude sein, wenn meine Puppe sich auch äußerlich in einen Engel verwandeln darf.“

Und der zweite Engel, Aniela, durfte weit fliegen, in die USA. Für mich ist es immer noch ein Wunder, wenn meine Puppen in so ferne Länder reisen und meine Arbeit an so vielen verschiedenen Orten auf der Welt wertgeschätzt wird.

Alles in allem ging es dieses Jahr etwas bergauf, wenngleich es für Kunst- und Kulturschaffende schwierig bleibt, von ihrer Arbeit zu leben und die Aussichten nicht besonders rosig sind. Aber ich bin dankbar: für meine Familie und Freund*innen, dass ich gesund bin und auch fast alle, die mir am Herzen liegen, für mein liebevolles Zuhause und dass ich Frieden und Sicherheit leben und so arbeiten kann, wie ich es möchte. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten lerne ich viel über den Wert meiner Arbeit, meine eigenen Werte und auch meinen Selbstwert (eine Lebensaufgabe, wie mir scheint). Ich mache weiter, voller Freude und Neugier, und begrüße alles, was kommen mag. Die eine oder andere Veränderung hat sich schon angekündigt und es klopfen Herausforderungen an, von denen ich noch nicht genau weiß, wie ich sie angehen werde. Aber ich weiß, dass ich mich auf mich verlassen kann. Und ich weiß auch, dass 2025 wieder voller Herzmomente und Freudebegegnungen sein wird.

Die Jahresrückblicke der letzten Jahre finde ihr hier.


12. Dezember 2024

Podcast-Episode #26: Unsere vierte Community-Folge

Unsere letzte Folge des Jahres ist wieder unserer Community gewidmet, die seit über drei Jahren und mittlerweile 26 Folgen wächst und gedeiht und uns so viel Freude bereitet.

Das sind Menschen, deren Herz für Puppen und das Puppenhandwerk schlägt und die offen und neugierig sind auf alle möglichen Themen, die damit verbunden sind und die wir im Podcast besprechen.

Um diese Gemeinschaft zu stärken und zu feiern, überlegen wir uns zum Jahresende immer etwas Besonderes. Dieses Mal war es die Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion, die wir bereits im Sommer ausgerufen hatten – und bis zuletzt spannend blieb, ob wirklich etwas daraus werden würde.

Ja, das ist es und in dieser Folge teilen wir die Geschichten über Puppen und Puppenmachen, die ihr uns geschickt habt. Die Beiträge sind ganz vielfältig, zum Schmunzeln und Staunen und auch ein bisschen zum Weinen und voller Wunder, Liebe und Verbundenheit zwischen Menschen und Puppen.

Wir wünschen ganz viel Freude damit und verabschieden uns bis zum Wiederhören im nächsten Jahr!

Meinen Beitrag ist erst letzte Woche entstanden und hat es deshalb nicht in die Aufnahme geschafft, ihr könnt ihn hier lesen.

Ihr findet unseren Podcast auf Spotify und bei Apple Podcasts. Abonniert uns dort und verpasst keine neue Episode!

Oder ihr hört uns direkt hier, indem ihr auf den Player unten klickt.

Feedback, Themenwünsche und Fragen sind jederzeit Willkommen an hello@mariengold.net oder 1000rehe@gmx.de.

Über finanziellen Support für das Hosting würden wir uns auch sehr freuen. Das geht am besten über Paypal.

Weitere Episoden findet ihr hier.


10. Dezember 2024

Meine Geschichte für die Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion (die nicht rechtzeitig zur Aufnahme fertig war und deshalb hier veröffentlich wird)

Ich bin Puppenmacherin und bin es drei bis vier Wochen im Jahr nicht. Dann bin ich in den Ferien, in den Bergen und bin einfach nur, ohne Puppen, ohne dass meine Hände nähen, stopfen, sticken, machen, ohne Mariengold. Zumindest glaubte ich das bis diesen Sommer, als mich die Arbeit eines Morgens buchstäblich ansprach. Aber der Reihe nach.

Diese Schreibaktion war meine Idee. Eigentlich war es Laura mit dem Gedanken, doch mal die Puppen sprechen zu lassen. Geschichten aus Perspektive der Puppen erzählen, wäre das nicht etwas für den Podcast? Ich spann es weiter und überlegte mir drei Schreibimpulse, aus denen die Echte-Puppen-Podcast-Schreibaktion wurde, zu der wir im Juli offiziell einluden. Mit den Beiträgen wollten wir unsere Community-Folge im Dezember füllen. Und natürlich würden wir auch mitmachen, denn wir sind beide leidenschaftliche Schreibende.

Wenige Tage nachdem Laura und ich damit rausgegangen waren, machten mein Mann und ich uns auf in die Berge. Wer mir schon länger hier folgt, weiß, dass wir seit 14 Jahren den Sommer auf einem Maiensäss in der Südschweiz verbringen. Wir lieben diesen Ort sehr und er ist mittlerweile eine zweite Heimat für uns geworden. Diese Ferien in den Bergen mit den Ziegen und dem einfachen Leben in der Natur sind so sehr Teil von mir geworden, dass ich regelmäßig von Blogleserinnen, Followerinnen und Kursteilnehmerinnen gefragt werde, wo denn dieser Zauberort genau läge und ob man da Urlaub machen könne. Aus verschiedenen Gründen haben mein Mann und ich entschieden, dass wir ihn für uns behalten. Nur zwei Mal habe ich eine Ausnahme gemacht (bitte merken, dieses Detail wird noch wichtig). Ein Grund, warum wir die genauen Koordinaten nicht herausgeben wollen, ist, dass ich in meinen Ferien privat bleiben und vermeiden möchte, dass mir dort Menschen begegnen, die mich über die Arbeit kennen. Denn ich möchte in dieser Zeit einfach nur Maria sein und nicht die Puppenmacherin von Mariengold. Und das verstehen die meisten auch. Dass diese feinsäuberliche Trennung von Privatem und Beruflichem aber nicht wirklich aufgeht, wurde mir in diesem 14. Bergsommer klar. Aber weiter der Reihe nach.

Mein Mann und ich waren also in den Bergen angekommen und dieses Jahr mit in meinem Gepäck: die Schreibaktion. Ich hatte mich bereits für einen Schreibimpuls entschieden und den ersten Satz im Kopf, nämlich genau den, mit dem diese Geschichte hier beginnt. Nur hat sie sich dann doch anders entwickelt, als ich dachte. Ich wollte nämlich eigentlich darüber schreiben, dass ich vier Wochen im Jahr keine Puppenmacherin bin und wie sehr ich das genieße. Genau darüber dachte ich eines Morgens auf dem Weg zum Brunnen nach, wo wir immer unsere Lebensmittel kühlen. Es war ein herrlicher Tag, blauer Himmel, Sonnenschein, noch angenehm frisch und ich trug meine geliebten roten Ballerinas, die schon abgewetzt waren und die ich nur dort oben trug. Ich beugte mich gerade herunter, um Butter, Milch und Joghurt für das Frühstück aus unserer Kühlbox zu nehmen, da hörte ich hinter mir eine Stimme fragen: „Maria?“ Ich kam hoch, drehte mich um und erblickte eine Frau in meinem Alter, blondes Haar, freundliches Gesicht. „Ich bin Anna, ich war vor zehn Jahren bei dir im Kurs und jetzt bin ich endlich hier.“ In dem Moment ging mir alles Mögliche durch den Kopf, vor allem: Das geschieht gerade wirklich. Es stellte sich heraus, dass Anna eine von den zwei Frauen war, denen ich vor Jahren unser kleines Geheimnis verraten hatte. Wahrscheinlich ahnte sie meine gemischten Gefühle, hatte vielleicht selbst auch welche und ich rechnete ihr hoch an, wie feinfühlig sie während unserer gemeinsamen Zeit mit der Situation umging. In dieser Geschichte soll es aber nicht um Anna gehen, wie wir uns langsam annäherten und eine gute Zeit miteinander verbrachten, sondern was dieses Erlebnis mit meinem gut gepflegten Glaubenssatz machte, dass ich hier oben auf dem Berg nur einfach Maria war. Denn stimmte das eigentlich? Was sollte das überhaupt bedeuten? Und warum war mir das so wichtig? Das beschäftigte mich in den nächsten Tagen und ich dachte an:

JP, der mich jedes Jahr mit „Ah, die Puppenmarie aus Berlin“ begrüßte (schweizerdeutschen Dialekt dazu denken).

E, die eine Leidenschaft für textiles Handwerk hat und mir einmal eine afrikanische Puppe aus ihrer Sammlung schenkte.

Das Seminarhaus auf der Nachbaralp, an dessen Eingang eine Stabpuppe hängt, der ich jedes Jahr einen Besuch abstattete wie einer alten Freundin.

Die Kinder und Enkelkinder, die in den letzten zehn Jahren dazugekommen waren und dass sie alle eine Puppe von mir bekommen haben.

G, der mich seiner Tochter stets mit dem Zusatz vorstellte, dass ich ihre Puppe gemacht hatte (sie ist dann immer so voller Ehrfurcht, dass sie noch nie ein Wort mit mir gewechselt hat).

Die nächtlichen Gespräche am warmen Dorfbackofen, in denen ich von meiner Arbeit im fernen Berlin erzählte (natürlich nur auf Nachfrage, ihr könnt es euch denken).

Die vielen Wanderungen, auf den ich neue Ideen für Mariengold im Kopf und im Herzen bewegte.

Dass es letztlich eine Puppe war, die uns überhaupt an diesen wunderbaren Ort geführt hatte (aber das ist eine andere Geschichte).

Ich musste mir eingestehen, dass ich mir etwas vorgemacht hatte. Dass es keine Trennung zwischen Puppenmacherin-Maria und Berg-Maria gab. Dass ich hier nicht rein privat unterwegs war und die Arbeit zu Hause gelassen hatte. Ich war hier als ganzer Mensch, mit all meinen Facetten, und musste das Berufliche nicht verstecken oder verleugnen, um zu entdecken, wer ich bin, wenn ich nicht arbeitete. Denn Puppenmachen, mein künstlerisches Schaffen ist ein ganz wesentlicher Bestandteil von mir. Es fließt immer in und aus allen Richtungen. Und dieser Ort in den Bergen war offensichtlich Teil meiner Bestimmung. Hier sammelte ich jeden Sommer neue Kräfte, erdete mich, verband mich mit der Natur, war Teil einer Gemeinschaft, empfang Ideen und Inspiration, hinterließ selbst Spuren. Es war allein meine Entscheidung, wie sehr ich mein Licht leuchten ließ oder dämpfte. In diesem Sommer – und das verdankte ich der Begegnung mit Anna – beschloss ich, dass ich mich, wann immer ich mich sicher und wohl damit fühlte, nicht mehr zurückhalten, sondern ganz und gar zeigen und einbringen wollte, hier und überall.

Als wir Ende August unsere Abschiedsrunde durch das Dorf drehten (bei der mir immer das Herz schwer ist), rief mir T, der ich erst diesen Sommer erzählt hatte, was ich beruflich machte, hinterher: „Maria, was kostet eine Puppe?“ Da wusste ich, dass ich ihr nächstes Jahr eine Puppe mitbringen würde und dass sie wie T aussehen sollte: mit langem, grauem Haar, einem lila Kleid, die Farbe von der Sonne verblasst, einer goldenen Kette und verschmitztem Blick. Und ich würde sie ihr schenken. So wie dieser Ort mit seinen Menschen ein unschätzbares Geschenk für mich war.


9. Dezember 2024

Niko – Eine Lieblingspuppe aus 2024

Niko ist 30 cm groß und hat apricotbeige Haut, braune Haare und leuchtend blaue Augen.

Er trägt beige Cord-Latzhosen mit zwei großen Taschen, ein Ringelshirt in Braun und Weiß und eine Mütze im Farbverlauf Helltürkis, Graublau, Gelb.

Die Puppe ist für 195 Euro meinem Etsy-Shop oder via eMail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich. Letzter Versandtag mit Pünktlich-zu-Weihnachten-Garantie laut DHL ist Freitag, der 20. Dezember.

Weitere Puppen für den Sofortkauf, sofern gerade vorrätig, findet ihr hier, mein Portfolio hier und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die eBooks sind in meinem Etsy-Shop erhältlich.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen kleinen Hals (die Babys und Minis jedoch nicht), einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.