A warm welcome to the fourth meeting of the PuppenMITmacherei 2017, a doll make-along by NATURKINDER and Mariengold. Today it is all about the hair, face and details of our dolls. I am telling you about the progress with the wooden head doll I am working on (or at least thinking of) for eight years now. The making of her hair was a real challenge and probably one of the main reasons why it took me so long to complete this project of my heart. Read below what a sisal rope, black finger tips and my own hair issues have to do with her hair style. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or social media, don’t forget to link your article at NATURKINDER today. Our social media hashtag is #puppenmitmacherei. Caro and I wish you great joy with your finishing touches.
Willkommen zum vierten Treffen unserer virtuellen Puppennäh-Aktion. Es ist Anfang Oktober und wir sind auf halber Strecke zum großen Finale der PuppenMITmacherei von NATURKINDER und Mariengold. Drei von sechs Treffen liegen bereits hinter uns, die Puppenkörper sind fertig genäht und bereit für die nächsten Arbeitsschritte, die Gestaltung von Gesicht, Haaren und Details. Dieser Halbzeit-Termin ist jedes Jahr etwas ganz Besonderes, weil sich jetzt die Persönlichkeit der Puppen sehr schön ausarbeiten lässt.
Wie empfindet ihr das? Ist diese Persönlichkeit, dieser Charakter etwas, das ihr bewusst gestaltet? Etwas, von dem ihr ein klares Bild vor Augen und einen Plan im Kopf habt, wie ihr zur Verwirklichung dieser Vorstellung gelangt? Oder seid ihr ganz frei und lasst sich entwickeln, was oder wer da entstehen möchte?
Diese Fragen beschäftigten mich auch beim Schnitzen meines Holzköpfchens vor acht Jahren auf Hof Lebherz. Ich hatte nämlich sehr bestimmte Wünsche, wie es aussehen sollte. Aber natürlich fehlten mir absolut die Fähigkeiten, diese in die Wirklichkeit umzusetzen. Schon nach kurzer Zeit mit den Schnitzeisen landete ich diesbezüglich unsanft auf dem Hosenboden und musste mich von dem festen Bild verabschieden, das ich mitgebracht hatte. Stattdessen hieß es, zu vertrauen. Das Glück stellte mir eine geduldige und hilfsbereite Begleiterin an die Seite, Maarit Kreutzinger, mit der zusammen schließlich dieser Kopf entstanden ist. Er hat sehr viel von Maarit, seit der neuerlichen intensiven Beschäftigung sehe ich aber auch immer mehr von mir darin. Schließlich waren es meine Absichten, mein Herz, die uns beim Schnitzen geführt haben. Und doch war ich überrascht und auch seltsam berührt davon, was dabei herausgekommen war.
In letzter Zeit habe ich mich oft gefragt, ob meine Hände nicht das Werkzeug einer höheren Macht sind, die etwas formen, das nur durch mich ins Leben kommen kann, dessen Essenz aber auch ohne mein Zutun existiert, dann im unsichtbaren Zustand, in der nicht-materialisierten Welt. Diese Idee finde ich sehr schön. Weil das Ergebnis etwas Heiliges im Sinne von „heil“ wäre. Und dann bräuchte es auch keine Wertung, weil alles sein dürfte. Ich erlebe immer wieder, dass mir Puppen nicht so gut gelingen. Das Schnitzen ist mir auch nicht gut gelungen. Aber auch wenn eine Puppe nicht perfekt oder besonders schön wird, so steckt in der Regel doch ganz viel Liebe darin und darauf kommt es an. Das macht sie wertvoll. Allein dass es sie gibt, ist ein Geschenk. Für einen selbst und für den Menschen, für die die Puppe gedacht ist.
Wenn ihr bei der PuppenMITmacherei dabei seid und auf eurem Blog oder in den sozialen Medien darüber berichtet, denkt bitte daran, eure Beiträge zum heutigen Thema bei NATURKINDER zu verlinken. Unser Hashtag für die sozialen Netzwerke lautet #puppenmitmacherei.
Gesicht
Über das Gesicht musste ich mir dieses Mal keine Gedanken machen, denn das war schon Teil des Workshops, bei dem mein Holzköpfchen entstanden ist. Die Merkmale sind in tagelanger Feinarbeit geschnitzt worden, das war natürlich der Hauptteil der Veranstaltung. Zum Abschluss wurde das Gesicht mit Farbe, welcher genau weiß ich nicht mehr, bemalt und mit Schelllack überzogen. Die Augen und die Lippen haben durch eine Extraschicht transparenten Nagellack einen besonderen Glanz. Ich weiß noch, dass mir das Bemalen unheimlich viel Freude gemacht hat und ich damals zum ersten Mal lernte, was ein kleiner weißer Punkt in der Iris ausmacht.
Haare
Die Haare haben mir bei diesem Projekt am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Das war exakt auch der erste Satz, den ich letztes Jahr zu dem Thema geschrieben habe. Als es mir dieses Mal genauso erging, wurde mir in einem Moment, in dem die Sonne besonders hell in mein Atelier strahlte, bewusst, dass mir das Thema bekannt vorkam, von mir selbst. Meine Haare beschäftigen mich nämlich auch ganz schön, schon immer. Für mich ist Puppenmacherei auch ein Spiegel der Seele. Haare sind das definitiv auch. Dass meine eigenes Haar und die Schwierigkeiten bei der Gestaltung der Haare meines Holzköpfchen möglicherweise zusammenhängen könnten, war schon einmal eine wichtige Erkenntnis. Von dort aus habe ich weiter Gedanken gesponnen und bin inniglich in die Tiefe gegangen, was ein bisschen mehr Licht und Leichtigkeit in das Thema gebracht hat.
Aber zurück zum praktischen Aspekt. Maarit hat mir damals Sisalfaser für die Haare empfohlen. Das gibt es in verschiedenen Qualität am Seil im Baumarkt. Ich habe es geteilt und in Stücke mit der gewünschten Länge geschnitten, schwarz gefärbt und mit Hilfe von zwei Lagen Seidenpapier zu einer Art Perücke zusammengenäht, die ich mit Kleber am Kopf befestigt habe. Da diese Puppe nicht zum Spielen gedacht ist, konnte ich mit Techniken und Materialien arbeiten, die schließlich zum gewünschten Ergebnis geführt haben. Ich hatte auch im Hinterkopf, dass sie später eine Mütze oder ein Kopftuch tragen soll, also habe ich mir auch kleine Unregelmäßigkeiten und Unperfektionen erlaubt. Das war herrlich entspannend. Ich bin zufrieden und doch: Vielleicht halte ich es auch wie mit meiner Jess Brown Rag Doll im letzten Jahr, die auf den letzten Metern noch einen neuen Haarschopf bekommen hat.
Details
Ich finde, die geschnitzten Teile sind Augenweide genug. Da braucht es keine weiteren Details am Körper. Zumal die Puppe immer bekleidet sein wird. Wenn ich aber Zauberhände hätte, würde ich ihr einen feinen Schriftzug aus Goldfaden mit einer geheimen Bedeutung auf den Rücken sticken.
Wie es weitergeht
Wegen der Herbstferien und Feiertage findet unser nächstes Treffen nicht wie geplant am 1. November, sondern eine Woche später am 8. November statt. Dann geht es um die Puppenkleidung. Wer mag – und das ist neu in der PuppenMITmacherei -, stattet sein Goldstück noch mit Accessoires und Möbeln aus. Ich freue mich sehr auf den Termin, denn auf mein Holzköpfchen warten schöne abgelegte Kleider aus meinem Schrank, Herzensstoffe mit Geschichte und ein Schmuckanhänger, der mich seit einigen Jahren begleitet und doch nie einen festen Platz um meinen Hals gefunden hat.
Mehr zur PuppenMITmacherei findet ihr hier.